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"Sun"-Chefin Rebekah WadeDie Queen des Boulevards

Sie leitet mit der "Sun" den heftigsten Boulvardtitel der Welt, die derzeit mitten in einer schlimmen Promi-Abhöraffäre steckt. Trotzdem soll Wade bald Oberchefin der "Times" werden.

Unterbietet die Qualität der Bild-Zeitung deutlich: The Sun aus Großbritannien. Bild: screenshot thesun.co.uk

Rebekah Wade gilt als die beste Boulevard-Chefredakteurin der Welt. Nicht nur, weil sie in London höchst erfolgreich erst Rupert Murdochs Krawallblatt News of The World (NoW) leitete und heute der Sun, einer Art schlimmerer Bild, vorsteht. Sondern weil sie selbst so lebt wie die Klatschblatt-Stars: 2005 geriet Wade daheim mit ihrem damaligen Ehemann, dem TV-Star Ross Kemp, aneinander. Das Paar fetzte sich derart im feinen Stadtteil Battersea, dass um vier Uhr früh die Polizei kam und beide mitnahm.

In Murdochs Reich gilt Wade als Kronprinzessin: Im Herbst soll sie von Murdochs Sohn James den Chefposten bei der Zeitungsholding News International übernehmen. Dann wäre sie auch für die altehrwürdige Times und Sunday Times zuständig. Ob es dazu nun wirklich kommt, ist seit gestern wieder unsicher: Die Enthüllungen des britischen Gurdian, nach denen im Auftrag von Sun- und NoW-Reportern systematisch Mobiltelefone von Politikern, Sportfunktionären und Kinostars gehackt wurden, belasten auch Wade, zur Tatzeit noch Chefin der NoW. Das Blatt setzt häufig "unkonventionelle" Methoden der Nachrichtenbeschaffung ein. Die Murdoch-Titel haben laut Guardian den Geschädigten Summen von insgesamt mehr als 1 Million britischer Pfund bezahlt, um Streitigkeiten außergerichtlich zu regeln und zu verhindern, dass die Vorgänge öffentlich bekannt werden. Wie weit und wie genau Wade selbst Kenntnis von all dem hatte, ist noch unklar. Murdoch selbst erklärte in den USA gegenüber Bloomberg TV, ihm sei von solchen Zahlungen nichts bekannt: "Wenn so etwas passiert wäre, würde ich davon wissen."

Die Metropolitan Police in London hat die Ermittlungen aufgenommen. Vielleicht bekommt Ms Wade also bald wieder Besuch von der Polizei - dann wohl aber zu gesitteterer Uhrzeit als 2005.

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