piwik no script img

Südkorea soll Sowjetwirtschaft retten

Cheju (ap/dpa) —Südkorea und die Sowjetunion werden nach den Worten ihrer beiden Staatschefs in Zukunft enger kooperieren. Der sowjetische Präsident Gorbatschow, der am Samstag auf der südkoreanischen Insel Cheju mit seinem südkoreanischen Amtskollegen Roh Tae Woo traf, schlug einen „Vertrag über Freundschaft und Zusammenarbeit“ zwischen beiden Staaten vor. Obwohl Seoul die erhoffte Zusage Moskaus, es werde im UN-Sicherheitsrat nicht gegen den Beitritt des Staates zur UNO stimmen, nicht erhielt, zeigten sich die Gastgeber mit dem Besuch zufrieden.

Roh betonte, es gebe ein „endloses Potential“ in der Frage der Wirtschaftskooperation. Gorbatschow habe Roh insbesondere darum gebeten, darauf hinzuwirken, daß südkoreanische Firmen sich aktiv an verschiedenen Projekten in Sibirien beteiligen. Südkorea habe auch zugesagt, einen drei Milliarden Dollar umfassenden Wirtschaftsfonds für die Zusammenarbeit einzurichten, sobald sich das Verhältnis zur UdSSR verbessert habe. Zu den ins Auge gefaßten gemeinsamen Projekten gehört die Erschließung eines Erdgaslagers auf der Insel Sachalin.

Gorbatschow rief beide koreanischen Staaten zur Wiedervereinigung auf: „Koreaner im Norden und Süden sollten zusammenarbeiten und miteinander reden, um Aussöhnung und Vereinigung zu erreichen.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen