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Suchtprävention

■ Gezielte Aufklärung ist an Schleswig-Holsteins Schulen eher die Ausnahme

Suchtaufklärung ist für Schleswig-Holsteins Lehrer fast kein Thema. Zu diesem Schluß kommt eine Studie zur Suchtvorbeugung an insgesamt 1130 öffentlichen und privaten Schulen des Landes, die die Koordinationsstelle Schulische Suchtvorbeugung (KOSS) gestern in Kiel vorgestellt hat.

Lediglich 21,4 Prozent aller Schulen betreiben danach überhaupt Suchtprävention. Gezielte Aufklärung oder Verhaltenskontrollen durch Lehrer sind eher die Ausnahme. Im Regelfall wird die Suchtmittelgefahr als Nebenaspekt im Biologie-Unterricht behandelt. Besonders selten werden die Grundschüler mit dem Problem konfrontiert: Nur 14 Prozent der Grundschulen haben das Thema „Sucht“ in den Lehrplan aufgenommen.

Dem theoretischen Mangel an den Schulen steht die Konsumpraxis der Schüler gegenüber: Schon Viert- und Fünftkläßler greifen heute zur Zigarette, mahnt Professor Klaus Hurrelmann von der Universität Bielefeld. Vor zehn Jahren habe diese Grenze noch in den achten und neunten Klassen gelegen.

Annähernd vier Prozent der zwölf- bis 24jährigen Jugendlichen Schleswig-Holsteins sind, so das Kieler Jugendministerium, akut alkoholgefährdet, ein Prozent konsumiert regelmäßig Haschisch. 0,7 Prozent der befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen gaben an, schon einmal Heroin oder Kokain genommen zu haben. dpa

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