piwik no script img

■ Suche nach Gräbern von DiktaturopfernChilenische Polizei durchkämmt Colonia Dignidad

Parral (AFP) – Erstmals seit mehreren Monaten hat die chilenische Polizei wieder die Deutschensiedlung Colonia Dignidad im Süden des Landes durchsucht und dabei einen Bewohner wegen Behinderung der Ermittlungen festgenommen. Auf Anordnung des Ermittlungsrichters Juan Guzman durchkämmten rund 40 Polizisten das Sektengelände nach Gräbern von Oppositionellen, die während der chilenischen Militärdiktatur zwischen 1973 und 1990 ermordet wurden. Richter Guzman ermittelt in zwölf Anklagepunkten gegen die Colonia Dignidad und deren Führungsriege. Dabei geht es neben des Vorwurfs des Kindesmißbrauchs vor allem um die seit vielen Jahren erhobenen Vorwürfe, in der Kolonie seien während der Militärdiktatur von Augusto Pinochet in den siebziger und achtziger Jahren Regimegegner gefoltert und ermordet worden. Die Suche nach den Gräbern kann sich über mehrere Tage hinziehen und auf weitere Teile des 15.000 Hektar großen Areals erstrecken.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen