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Subversives Schweigen

■ Eine Anti-IWF-VV hatte nichts zu sagen

Wer zu der Anti-IWF-Vollversammlung am Dienstag in den Gemeindesaal in der Kreuzberger Nostizstraße eingeladen hatte, war unklar - aber alle kamen. Gut 250 Leute, zumeist aus dem autonomen Spektrum, harrten dann schweigend eineinhalb Stunden der Dinge, die dann doch nicht kamen. Angesetzt war die VV zum Thema „Aktionstage“ während der IWF/Weltbank-Tagung vom 27.-29. September in Berlin.

Auf der VV sollten Vorschläge diskutiert werden, mit welchen Aktivitäten sich die Autonomen an den vier Aktionstagen beteiligen könnten. Da nach einer guten Stunde des Wartens in schwüler und schlechter Luft keiner über ein anonymes Flugblatt mit konkreten Vorschlägen diskutieren wollte, und „hier auch nicht die Aktivitäten diskutiert werden können, die Sache von kleinen Gruppen sind, muß man sich fragen, was diese VV eigentlich soll“, beklagte ein Autonomer die Sprachlosigkeit im Saal.

Schließlich doch noch etwas lebhafter antwortet ein anderer: „Was die kleinen Gruppen machen, ist hier sowieso kein Thema. Wir müssen über Aktionen reden, die öffentlich und legal sind, und an denen sich auch Menschen beteiligen können, die sonst nichts mit uns zu tun haben.“ Unter allgemeiner Zustimmung beschloß man also vier Arbeitsgruppen zu bilden. Auf einer erneut geplanten VV soll es dann konstruktiver zugehen.

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