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Subventionen erforderlichElektroautos teuer für den Staat

Um eine Million Elektrofahrzeuge bis 2020 auf die Straße zu bringen, müsse der Kauf mit insgesamt bis zu 2,7 Milliarden Euro bezuschusst werden, heißt es in einer Studie.

Er profitiert vom Elektroauto-Hype: Elon Musk, Chef von Tesla Bild: rtr

800 Millionen bis 2,7 Milliarden Euro an Subventionen muss der Staat investieren, damit im Jahr 2020 wie von der Bundesregierung angestrebt eine Million Elektroautos auf den Straßen fahren. Die Höhe der Zuschüsse, mit denen Autofahrer zum Kauf eines Elektromobils gebracht werden sollen, hängt dabei vom Fahrzeugtyp sowie von der Entwicklung der Batteriekosten und der Ölpreise ab. Das geht aus einer Studie des Forschungsnetzwerks Energie Impuls OWL hervor, die die Agentur für Erneuerbare Energien in Auftrag gegeben und das Bundesumweltministerium gefördert hat.

Die Forscher haben in ihrer Untersuchung in mehreren Szenarien errechnet, wie sich in den nächsten Jahren die Kosten verschiedener Klassen von Elektroautos im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor entwickeln könnten. Berücksichtigt haben die Wissenschaftler dabei vor allem die Kosten für die Batterie eines Elektroautos, die dieses insgesamt teurer als herkömmliche Modelle machen. Dem wurde gegenübergestellt, dass die Stromkosten für das Fahren des Autos immer deutlich unter den Kosten für Benzin oder Diesel liegen. Logisch: Elektrofahrzeuge lohnen sich am ehesten, je geringer die Batteriekosten und je höher die Ölpreise sind. Solange sich Elektroautos nicht rentieren, "bedarf es einer Förderung, um die Investitionsmehrkosten auszugleichen", schreiben die Experten.

In einem ersten Szenario - niedrige Batteriekosten und hoher Ölpreis - wäre nach der Studie bis zum Jahr 2020 immer noch ein Fördervolumen von etwa 840 Millionen Euro nötig, um eine Million Elektrofahrzeuge in Deutschland auf die Straße zu bringen. Bei einem zweiten Szenario - niedrige Batteriekosten und niedriger Ölpreis - wäre etwa 1 Milliarde Euro nötig. Im dritten Szenario - hohe Batteriekosten und hoher Ölpreis - wären es schon 2,4 Milliarden Euro.

Allerdings variiert der Förderungsbedarf je nach Autoklasse - vom Leichtfahrzeug bis zum relativ schweren Familien- oder Oberklassewagen. "Wenn die Bundesregierung über ein Förderprogramm nachdenkt, sollte dies fahrzeugspezifisch und degressiv angelegt sein, um Mitnahmeeffekte zu verhindern", sagt Jörg Mayer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien.

Hintergrund: Bei Elektro-Leichtfahrzeugen und bei Plug-in-Hybriden - Autos, die sowohl mit Strom als auch mit herkömmlichem Kraftstoff fahren - sinken die sogenannten Differenzkosten im Vergleich zu gleichwertigen herkömmlichen Autos besonders schnell, da die Fahrzeugklassen nur relativ kleine und damit vergleichsweise günstige Batterien benötigen. Die Batteriekosten können so umso schneller durch die Einsparung von Energiekosten ausgeglichen werden, die das Tanken von Benzin mit sich brächte. Bei großen, reinen Elektroautos sähe das anders aus; sie benötigen besonders starke, also teure Batterien. Entsprechend unterschiedlich soll nach Ansicht der Forscher die staatliche Förderung gestaltet werden: Käufer von Autos mit vergleichsweise günstigen Batterien erhielten weniger, Käufer von Fahrzeugen mit teuren bekämen mehr staatliche Subvention. Zudem soll die Förderung im Laufe der Jahre sinken, da die Batterien von Jahr zu Jahr billiger werden dürften.

Den Forschern ist bewusst, dass Elektrofahrzeuge dem Klimaschutz nur dienen, wenn sie vor allem mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden. "Jedes der eine Million Elektrofahrzeuge sollte erneuerbaren Fahrstrom laden", fordert Mayer. "Nur so bringen wir Klimaschutz auf die Straße und verbessern die Netzintegration von Wind und Sonne."

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5 Kommentare

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  • AR
    Andreas Reischl

    Förderung von Elektromobilität ist meiner Ansicht nach sehr sinnvoll. Elektromobilität ist ein Teil der Energierevolution weg von fossilen hin zu erneuerbaren Energien. Der Staat muss den Kauf von Elektrofahrzeugen unterstützen (mit ca. 1000-2000€ pro Fahrzeug) um ihnen zu helfen am Markt Konkurrenzfähig zu werden. Danach sind die so geschaffenen Speicherkapazitäten ideal puffer für z.B. den Solarstrom.

     

    Öffentlicher Nahverkehr in Verbund mit Fahrrädern etc ist und bleibt ein sehr effektives Beförderungsmittel. Die höchste Effizienz hat er in Ballungsräumen, sie fällt aber sehr stark ab in ländlichen Gebieten. Ausserhalb von Großstädten wird es immer mehr Individualverkehr geben wo Pendler 20 - 50 km mit dem eigenen Fahrzeug zurück legen. Dort ist das ideal Einsatzgebiet von Elektrofahrzeugen. Für Ballungsräume sehe ich es als sinnvoll an über Umweltzonen Fahrzeuge mit hohen Emissonen (

  • JV
    Jenseits von Böse

    Aus dem Artikel: "Käufer von Autos mit vergleichsweise günstigen Batterien erhielten weniger, Käufer von Fahrzeugen mit teuren bekämen mehr staatliche Subvention." - Der Satz kommt so beiläufig daher, dass er fast untergeht.

     

    Er bedeutet nicht mehr und nicht weniger als die Zementierung einer idiotischen Verkehrspolitik: Je dicker die Karre, desto mehr Geld. Energetisch ist das blanker Unsinn; darüber hinaus wird das hohe Unfallrisiko von Fußgängern, Radfahrern und Leichtmobilen beim Zusammenstoß mit SUVs fortgeschrieben, statt die Chance zu einer Umsteuerung zu nutzen.

     

    Dabei brauchen wir einen anderen Verkehr, nicht den Ersatz benzinfressender Dinosaurier durch Strom fressende.

  • N
    nico

    Das Elektroauto wird auf lange Zeit ein subventioniertes Nieschenprodukt bleiben.

    Warum fahren wir nicht mit Erdgas? Reicht für

    die nächsten hudert Jahre. Umstellung ohne Probleme.

    Warum spreichern wir unregelmäßig anfallenden

    Ökostrom nicht in Elektospreicherheizungen und

    sparen damit Öl und Gas ein? Und vorallem die

    Feinstaub produzierende Pelletheizung.

  • C
    claudia

    >>Dann fordere ich sofort die Förderung des Fußgängers und Nulltarif für alle ÖPNV Nutzer.>Rekuperation

  • X
    xonra

    Die finanzielle Förderung für Elektroautos ist völliger Unsinn. Dann fordere ich sofort die Förderung des Fußgängers und Nulltarif für alle ÖPNV Nutzer. der Tesla ist das beste Beispiel für Energieverschwendung. Die Belastung der Batterien und aller Komponenten durch die Rekuperation bei hoher Geschwindigkeit, kostet Energie und erfordert deutlich höheren Materialeinsatz als bei ausgesprochen leichten und langsamen Elektrofahrzeugen.