: Stupa-Wahl vorm Kadi
■ Hamburger Verwaltungsgericht soll nach RCDS-Klage die Stimmzettel nachzählen
Keine Wahl mehr ohne Anfechtung bei Gericht. Nach den Konzilswahlen der Kunsthochschule wird nun auch die Wahl zum Studierendenparlament der Uni (Stupa) Hamburgs VerwaltungsrichterInnen beschäftigen. Das jedenfalls teilte der Ring Christliche Demokratischer Studenten (RCDS) gestern mit. Da sie die im Januar durchgeführte Wahl für „rechtswidrig“ hält, hat die CDUnahe Gruppe Klage erhoben.
Wie berichtet, gab es bei den Stupa-Wahlen, bei denen die Grüne Hochschulgruppe mit 40,7 Prozent haushoch siegte, 150 Stimmzettel zuviel. Für sie fehlten ensprechende studentische Matrikelnummern. Seit Ende der 80er publik wurde, daß es damals Wahlfälschungen in größerem Umfang gegeben hatte, ist das Notieren dieser Nummern als Sicherheitskontrolle üblich.
Doch der Verdacht, es habe diesmal eine „gezielte Wahlmanipulation“ gegeben, konnte nach Untersuchungen des Stupa-Ältestenrats Ende Februar nicht erhärtet werden. Das Gremium hatte im Beisein eines Jura-Professors die Stimmzettel-Unterlagen geprüft und die Wahlanfechtung zurückgewiesen. Abweichungen in geringem Umfang, so die Erkenntnis, könnten nie hundertprozentig ausgeschlossen werden. Da dennoch der „breite Konsens der politischen Gruppen“ über die Durchführung der Wahl „beschädigt“ sei, schlägt der Ältestenrat vor, auf der ersten Sitzung des neuen Stupa im April über die Reform der Wahlordnung zu sprechen. Daß es bei dieser Sitzung auch zur Neuwahl des Asta kommt, steht für Matthias Kolbeck von den Grünen außer Frage: „Die Kontinuität der Arbeit muß gewährleistet sein“. Auch habe der RCDS keinen Eilantrag gestellt. kaj
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen