Studie zum ungeordneten Brexit: 100.000 deutsche Jobs in Gefahr
Ein ungeregelter Brexit würde Tausende Arbeitsplätze in Deutschland gefährden, zeigt eine neue Studie. Insbesondere die Autoindustrie ist gefährdet.
Nach einem ungeregelten Brexit würden wieder Zölle auf Importe nach Großbritannien erhoben. Die Simulation der Wissenschaftler erfasse nur Jobeffekte, die auf den daraus folgenden Exporteinbruch zurückzuführen seien. Weitere Brexit-Gefahren für den Arbeitsmarkt, etwa sinkende Investitionsbereitschaft, bildeten die Zahlen nicht ab.
In Deutschland sei von dem Exportrückgang vor allem die Autoindustrie betroffen. So seien viele Jobs am VW-Standort Wolfsburg und am BMW-Standort Dingolfing-Landau in Niederbayern bedroht. Viele Arbeitnehmer müssten auch im schwäbischen Landkreis Böblingen um ihre Jobs fürchten, wo etwa Technologiekonzerne wie IBM oder Siemens und Betriebe der Autoindustrie sitzen. Ähnlich sei die Situation im Märkischen Kreis im südlichen Westfalen, wo viele mittelständische Unternehmen mit Auslandsgeschäft sitzen.
Die Zahlen sind Ergebnisse einer Simulationsrechnung: Für die Untersuchung sind die Autoren davon ausgegangen, dass die Importe Großbritanniens nach einem ungeordneten Brexit um 25 Prozent einbrechen – ein Wert, der gängigen wissenschaftlichen Schätzungen entspreche. Sie entwickelten eine Formel, mit der sie berechnen konnten, wie sich ein solcher Importeinbruch auf welche Industrie und welches Land auswirkt. Grundlage dafür waren Daten der World Input Output Database (WIOD), die die Welthandelsverflechtungen von Staaten dokumentiert.
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