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Studenten sprengten FU-Ringvorlesung zum Thema IWF

Studenten sprengten FU-Ringvorlesung zum Thema IWF

Mit der Besetzung des Podiums und der Übernahme der Veranstaltungsinhalte sprengten vorgestern gut zwei Dutzend Studenten eine Veranstaltung zum IWF/WB im Henry-Ford-Bau der FU. Die Veranstaltung „Internationale Währungs und Finanzbeziehung“ ist Teil einer Ringvorlesung, die jeden Dienstag in der FU zum Thema Weltbank und Internationaler Währungsfonds stattfindet.

Die protestierenden Studenten warfen den veranstaltenden Professoren, unter ihnen Elmar Altvater, vor, daß sie mit ihren einschläfernden Beiträgen die knallharte Realität der Situation der Entwicklungsländer verschleiern würden. Vorlesungen dieser Art, so die Gegenveranstalter, würden zur „reinen Hirnarbeit“, hinter der die konkreten Probleme von Elend und Leiden, von Zerstörung und Unfreiheit verschwimmen.

Und schließlich richtete sich der Protest auch gegen die Passivität der Studenten, die sich mit abgehoben Theorien von oben vollstopfen und einschläfern lassen. Mit einem Theater-Sketch, eigenen Redebeiträgen sowie einem Transparent mit der Aufschrift „Eine Mordmaschine kann mensch nicht wegdiskutieren“, demonstrierten sie für eine andere Form der Auseinandersetzung. Die Professoren und ein Vertreter des IWF verließen nach diesen Vorwürfen die Veranstaltung, mit ihnen gingen knapp die Hälfte der etwa 500 zuhörenden Studenten. Die teils sehr heftig geführten Diskussionen mußten wegen Schließung des Saals mittendrin abgebrochen werden.taz

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