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Strom wird teurerJeder vierte Haushalt betroffen

437 Energieversorger wollen mehr Geld: Die Strompreise steigen in den ersten Wochen dieses Jahres um mehr als 7 Prozent. Jeder vierte Haushalt muss draufzahlen.

Abeit an der Hochspannungsleitung: Strom wird teurer. Bild: ap

FRANKFURT/MAIN ap Böse Überraschung für Verbraucher: Die Strompreise steigen in den ersten Wochen des Jahres um durchschnittlich 7,2 Prozent. Manche Anbieter haben die Preise zum 1. Januar erhöht, die anderen ziehen am 1. Februar nach. Bundesweit nehmen 437 Stromanbieter mehr Geld. Das hat das unabhängige Verbraucherportal verivox.de ermittelt. Die Energieexperten schätzen, dass rund ein Viertel aller Haushalte betroffen ist.

Verivox berechnete den Anstieg von 7,2 Prozent mit Hilfe eines Musterhaushalts, der 4.000 Kilowattstunden im Jahr verbraucht. Am härtesten trifft es Bayern. Dort erhöhen 138 Grundversorger die Preise. In der Länderliste folgen Nordrhein-Westfalen mit 73, Niedersachsen mit 47 und Baden-Württemberg mit 41 Erhöhungen. Lediglich in Berlin, Bremen und Hamburg müssen die Verbraucher vorerst nicht mit höheren Strompreisen rechnen.Verbraucherzentralen raten Kunden mit hohen Tarifen, den Anbieter zu wechseln. Dies erfordere wenig Aufwand.

Das Bundeskartellamt drohte damit, unangemessene Energiepreise zu ahnden. Die Bußgelder könnten bis zu 10 Prozent des Umsatzes des vorangegangenen Jahres betragen, sagte Behördenchef Bernhard Heitzer. In der Behörde gibt es laut Heitzer seit Jahresbeginn eine neue Abteilung, die die Preise im Energiesektor genau überwacht. Heitzer: "Die will ich jetzt mal arbeiten lassen." Die Bundesnetzagentur zweifelt an der Rechtmäßigkeit der Strompreiserhöhungen. Der Chef der Regulierungsbehörde, Matthias Kurth, sagte: "Da Steuern und Abgaben minimal gestiegen und die Netzentgelte deutlich gesunken sind, bleiben als einziges Argument der Versorger die gestiegenen Beschaffungskosten. Diese machen aber nur 29 Prozent des Endpreises aus." Und: Wenn Verbraucher bis zu 10 Prozent mehr zahlen sollten, müssten die Beschaffungskosten über 30 Prozent gestiegen sein. Am Terminmarkt der Strombörse sei der Preis aber nur um etwa 9 Prozent gestiegen. "Irgendetwas kann da nicht stimmen", sagte Kurth.

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