: Strom wird teurer
■ Senat stimmt Vertrag mit HEW zu
Der Strompreis in Hamburg wird im kommenden Jahr um gut fünf Prozent ansteigen. Das kündigte gestern Umweltsenator Fritz Vahrenholt, zugleich Aufsichtsratschef der Hamburgischen Electricitätswerke (HEW), an. Gründe für den Zuschlag: Die Teuerungsrate und der neue Konzessionsvertrag zwischen HEW und Hamburg, dem der Senat gestern zugestimmt hat.
Danach müssen die HEW im kommenden Jahr 3,48 Pfennig pro abgerechneter Kilowattstunde als sogenannte Konzessionsabgabe an die Stadt bezahlen. Knapp ein Pfennig mehr als bisher. In den beiden folgenden Jahren wird der Preis noch einmal um je 0,6 Pfennige angehoben. Ab 1997 wird die Stadt auf diesem Weg rund 150 Millionen Mark einnehmen, bisher sind es nur 70 Millionen. Wer die Differenz letztlich zahlt, ist klar: Die HEW legen die höhere Konzessionsabgabe auf den Strompreis um.Vahrenholt verteidigte den auf zwanzig Jahre abgeschlossenen Vertrag mit der HEW gestern noch einmal gegen die Kritik von Umweltschützern und GAL. Sie hatten gefordert, den HEW in dem Vertrag energiepolitische Vorgaben zur Nutzung regenerativer Energien zu machen (taz berichtete). Dies sei aus bundesrechtlichen Gründen nicht möglich gewesen, erklärte Vahrenholt und verwies auf eine Bonner Verordnung, nach der an die Konzessionsvergabe keine energiepolitischen Vorgaben geknüpft werden dürften.
Der Senat werde statt dessen in den kommenden Wochen einen sogenannten Kooperationsvertrag mit der HEW beschließen, in dem sich das Unternehmen zur Nutzung und Förderung von Sonnen- und Windenergie ebenso verpflichte wie zur Einspeisung von Strom aus Blockheizkraftwerken und zur Energiesparberatung. uex
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