■ Berliner Telegramm: Strieder zieht Verfahren zur Bernauer Straße an sich
Das Verfahren um die denkmalgeschützten Mauerreste an der Bernauer Straße liegt nicht mehr beim Bezirksamt Mitte, sondern bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Seine Verwaltung habe das Verfahren an sich gezogen, teilte Senator Peter Strieder (SPD) gestern mit, nachdem der Abriß der Mauer am Vortag gegen den Baustopp der Verwaltung weitergegangen war. Es gebe aber „keinen Grund, dem Abbruchantrag der Sophiengemeinde stattzugeben“, erklärte die Verwaltung. So könne sich das Bezirksamt Mitte nicht auf eine Vereinbarung zwischen Senat und Gemeinde aus dem Jahr 1993 berufen, weil darin der Erhalt der Grenzanlagen vorgesehen sei. Strieder warf dem Bezirksamt und der Gemeinde Vertrauensbruch vor. Die Abbrucharbeiten ließen vermuten, daß es nicht wie angegeben um die Freilegung von Massengräbern gehe, sondern daß das Gelände der öffentlichen Erinnerung entzogen werden solle. An der Bernauer Straße soll am 13. August 1997 die lange geplante Mauergedenkstätte eingerichtet werden. taz
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