piwik no script img

Stresstests für japanische AKWFeuer in Müllentsorgungsanlage

Die japanische Regierung plant alle 54 Atomkraftwerke einem Stresstest zu unterziehen. Noch sind 35 AKWs abgeschaltet. Die Regierung will sie möglichst schnell wieder hochfahren.

Im japanischen AKW Tokai 2 brannte die Müllentsorgungsanlage. Bild: reuters

TOKIO dpa/afp | Nach der Katastrophe im Atomkraftwerk Fukushima will Japan alle übrigen Atommeiler im Lande sogenannten Stresstests unterziehen. Das gab Industrieminister Banri Kaieda am Mittwoch bekannt. Damit will die Regierung den Bürgern die Sorge über die Sicherheit von AKW nehmen.

Derweil meldete die Nachrichtenagentur Kyodo einen erneuten Zwischenfall in einem Atomkraftwerk. In einer Müllentsorgungsanlage im AKW Tokai Nummer 2 in der nordöstlichen Provinz Ibaraki sei aus unbekannter Ursache ein Feuer ausgebrochen. Es sei aber schnell wieder gelöscht worden. Nach Angaben der lokalen Behörden sei dabei jedoch keine Radioaktivität in die Umwelt gelangt.

Um drohende Stromengpässe im Sommer zu vermeiden, drängt die Regierung darauf, zu Inspektionen heruntergefahrene Atomkraftwerke möglichst schnell wieder in Betrieb zu nehmen. Derzeit liegen 35 der 54 Kernkraftwerke still.

Die Regierung stößt mit ihrem Vorhaben jedoch auf Widerstände bei den umliegenden Gemeinden. Diese fordern schärfere Sicherheitsauflagen.

Zwar sei die Sicherheit der Atomkraftwerke im Lande bereits gewährleistet, wurde Kaieda zitiert. Dennoch werde man zusätzlich zu den üblichen Sicherheitsinspektionen Stresstests unternehmen, "damit sich die Bürger sicherer fühlen".

Im Sommer erhöht sich der Strombedarf in Japan wegen der vielen Klimaanlagen rapide. Schon jetzt steigt das Quecksilber stellenweise auf fast 40 Grad. Um Stromausfälle zu vermeiden, ist die Bevölkerung aufgerufen, Energie zu sparen.

Unternehmen in der Region Tokio und im Industriegebiet Tohoku im Nordosten des Landes sind verpflichtet worden, ihren Stromverbrauch in den Sommermonaten um 15 Prozent zu drosseln. Andernfalls drohen erheblich Geldbußen. In Bahnhöfen, Bürogebäuden, Restaurants und anderen Orten bleiben daher viele Glühbirnen dunkel.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!