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Streletz war IM

■ Erkenntnisse der Gauck-Behörde

Berlin (dpa) – Selbst hochrangige Mitglieder der DDR-Führung haben offenbar – entgegen den bisherigen Annahmen – für die Stasi als Inoffizielle Mitarbeiter (IM) gearbeitet. Das wurde am Montag im Prozeß gegen die Mitglieder des Nationalen Verteidigungsrates deutlich, in dem ein Schreiben der Gauck-Behörde zu den Stasi-Unterlagen verlesen wurde.

Danach war der frühere stellvertretende DDR-Verteidigungsminister Fritz Streletz (66) von 1954 bis 1981 als IM für die Stasi tätig. Streletz, der im Nationalen Verteidigungsrat seit 1971 als Sekretär die rechte Hand von Erich Honecker war, soll über dienstliche Vorgänge berichtet, aber auch „persönliche, moralische Einschätzungen von Personen“ geliefert haben. Unklar ist jedoch, ob Streletz auch über andere Politiker aus dem Verteidigungsrat berichtet hat.

Laut Auskunft der Gauck-Behörde ist der IM-Vorgang über Streletz unter dem Decknamen „Birnbaum“ 1981 deshalb abgebrochen worden, weil er zu dem Zeitpunkt in das Zentralkomitee der SED eingetreten ist. Streletz beteuerte, er habe nicht für, sondern nur mit der Staatssicherheit zusammen gearbeitet.

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