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Streit um Ost-CDU

■ Abgeordneter Apelt fordert Senatsverwaltung Ost und löst Streit aus

Die Forderung des Ostberliner CDU-Abgeordneten Andreas Apelt nach einer „Senatsverwaltung für den Aufbau Ost“ bringt die Parteispitze ins Schäumen. „Ostprofil“, so CDU-Generalsekretär Gerhard Lawrentz, sei bei den hauptstädtischen Christdemokraten „kein Thema“. Lawrentz reagierte damit auf Äußerungen von Apelt, der in in der Welt am Sonntag moniert hatte, die Partei finde im Osten „zu geringe Anerkennung, weil sie sich viel zuwenig als Gesamt-Berliner Partei darstellt“.

Apelt hatte sich unter anderem für die Einrichtung einer Senatsverwaltung für den Aufbau Ost ausgesprochen und mitgeteilt, in der Ost-Berliner CDU würden weitere Maßnahmen diskutiert, darunter die stärkere Präsenz der Bundes-CDU in der Hauptstadt und die rasche Verlegung der Parteizentrale nach Berlin.

Apelts Äußerungen seien „mehr als peinlich“ und mit seiner „Scheinbeförderung“ zum Sprecher einer „sogenannten Ostberliner CDU“ sei für die hauptstädtischen Christdemokraten „die Grenze des politisch Erträglichen eindeutig überschritten“, erklärte Lawrentz.

Er verwies darauf, daß vier der sieben stellvertretenden CDU- Landesvorsitzenden aus den östlichen Kreisverbänden kämen. Auch gebe es im Landesverband ein offizielles Forum „Werkstatt innere Einheit“ und gerade der Berliner Union mit Eberhard Diepgen an der Spitze sei „ein Gesamt-Berliner Engagement von niemandem abzusprechen“. Apelt selbst müsse sich fragen lassen, was er bislang zum Erfolg der Union im östlichen Berlin beigetragen habe. ADN

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