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Streit um Hilfspolizei

■ FDP und GdP fordern Auflösung

Berlin. Der Streit um den Sinn der Freiwilligen Polizei-Reserve (FPR) ist neu entfacht, nachdem bekannt wurde, daß fünf ihrer Mitglieder mit Waffen handelten und Kontakte zur rechtsextremistischen Szene besaßen. Die fünf „Hobby-Polizisten“ sollen mit sieben Komplizen in den vergangenen Monaten einen „schwunghaften Handel“ mit Waffen betrieben haben (die taz berichtete).

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) forderte gestern, ähnlich wie am Vortag bereits der Innenexperte der FDP, Rolf-Peter Lange, die Auflösung der rund 2.700 Mitglieder zählenden Einheit. Bereits in den achtziger Jahren hätten Kriminelle die Ausbildung bei der Polizei-Reserve für Straftaten mißbraucht. Die Politiker müßten wissen, „wem sie die Sicherheit der Bevölkerung anvertrauen“, hieß es in einer Mitteilung. Dagegen warnte der Innenexperte der SPD-Fraktion, Hans- Georg Lorenz, vor einer übertriebenen Reaktion. Ohne die Freiwilligen seien inzwischen eine ganze Reihe von Aufgaben kaum mehr zu erfüllen. Berlin brauche die FPR.

Die häufig als Relikt des Kalten Krieges kritisierte Einheit wurde 1961 gegründet, um den Westteil Berlins vor Sabotage-Aktionen aus dem Osten zu schützen. Die Mitglieder müssen während der vierwöchigen Ausbildung und der Einsätze von ihren Arbeitgebern– ähnlich wie Bundeswehr-Reservisten – freigestellt werden. Zu ihrer heutigen Aufgabe, zu der sie auch mit Dienstwaffen ausgerüstet werden, gehört der Schutz von Wohnungen gefährdeter Personen. Kommentar auf Seite 21 dpa/taz

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