: Streit um Emsvertiefung
■ Papenburger Werftbelegschaft demonstriert für Meyer
Nach dem Verzicht der Meyer- Werft auf einen Neubau auf der Ostseeinsel Rügen ist die Diskussion um die Emsvertiefung neu entflammt. Bundesinnenminister Rudolf Seiters (CDU) forderte Ministerpräsident Gerhard Schröder (SPD) gestern auf, den Werftenstandort Papenburg zu sichern.
Für eine Vertiefung der Ems auf 7,30 Meter statt der bisher vorgesehenen 6,80 Meter demonstrierte gestern auch die Belegschaft. Die Grünen-Fraktion im Landtag sprach sich erneut für einen zweiten Standort der Meyer- Werft an der Küste aus. Nur dies allein biete eine langfristige Perspektive.
Innenminister Seiters, in dessen Wahlkreis Papenburg liegt, bezeichnete das Verhalten der Landesregierung gegenüber der Werft als völlig unverständlich. Notwendige Entscheidungen zur Emsvertiefung würden verzögert, blockiert und verweigert.
Bei ihrer Demonstration in Oldenburg versammelten sich fast alle der rund 1800 Mitarbeiter der Meyer-Werft zu einer Kundgebung vor dem Sitz des Regierungspräsidenten. Der Betriebsratsvorsitzende Paul Bloem unterstrich die Bedeutung eines tieferen Fahrwassers für das Überleben der Werft in einem härter werdenden nationalen und internationalen Wettbewerb. Ohne die Möglichkeit, Schiffe mit einem Tiefgang von 7,30 Metern zu bauen, habe Meyer in Papenburg keine Zukunftschancen. dpa
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