: Streit on ice
Bei den Capitals liegen Eigner und Manager im Clinch. Eisbären unter Erfolgsdruck gegen Tabellenvorletzten
Mit dem angewiesenen Dezembergehalt als Motivation bestreiten die Berlin Capitals heute ihr 23. Auswärtsspiel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bei den erstmals seit drei Monaten aus den Play-off-Rängen gefallenen Huskies in Kassel. „Wir brauchen dringend ein Erfolgserlebnis. Angesichts der fehlenden Vorbereitung und unserer dünnen Spielerdecke mussten wir damit rechnen, irgendwann in ein tiefes Loch zu fallen. Kopf und Beine sind müde“, klagte Trainer Gunnar Leidborg nach dem 2:4 vom Sonntag gegen den Tabellenfünften aus Nürnberg und nun sieben Niederlagen in Folge.
Der Coach hofft, dass vom verletzt fehlenden Quartett Gross, Dawydow, Kercs und Foster wenigstens die Hälfte zurückkehrt. Eine mögliche Verpflichtung von Janke aus Regensburg ließ er offen: „Er hat nicht schlecht gespielt, doch das ist eine ökonomische Frage.“
Unterdessen erlebt das Verwirrspiel unter dem Führungspersonal eine muntere Fortsetzung. Er habe bereits im November darauf hingewiesen, dass es Schwierigkeiten mit den Dezembergehältern geben werde, sagte der aus dem Urlaub zurückgekehrte Geschäftsführer Reinhard Hofmann und wehrte sich gegen die Vorwürfe von Chef und Eigentümer Egon Banghard. Der Steuerberater aus Baden-Baden bleibt vorerst im Amt, liegt allerdings im Dauerstreit mit Generalmanager Andreas Hahn, der mit dem Bankier Alex Kreitz bereits den Hofmann-Nachfolger für die am 25. Januar tagende Gesellschafterversammlung nennt. Hofmann räumte ein, dass für den Fortbestand der Saison noch eine Deckungslücke vorhanden sei und nannte als Ursachen ausgebliebene Sponsorengelder sowie sinkende Zuschauerzahlen.
Die Berliner Eisbären stehen derweil vor dem heutigen Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten aus Iserlohn mit dem Rücken zur Wand. Mit dem 2:3 vom Sonntag bei den bereits zum achten Mal in Serie siegreichen Scorpions in Hannover setzte es die dritte Niederlage in Folge. „Wir haben zu viele Chancen vergeben“, sagte Trainer Uli Egen, dem mit dem verletzten Roberts der beste Torjäger fehlte. Die bisherigen drei DEL-Heimspiele gegen Iserlohn wurden mit insgesamt 15:6 Toren sämtlich gewonnen, allerdings siegten die Roosters zuletzt bei den Play-off-Anwärtern in Nürnberg und Köln. DPA
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