Streit der Woche: Darf man seine Feinde töten?
In den USA wird der Tod Osama bin Ladens gefeiert, die Welt gibt sich erleichtert. Aber es gibt auch Kritiker der gezielten Tötung Osamas, zum Beispiel in der Kirche.
US-Spezialkräfte haben am Sonntag Osama bin Laden erschossen. Der Anführer des Terrornetzwerkes al-Qaida war einer der meistgesuchten Terroristen der Welt. Nach zehn Jahren auf der Flucht, starb er in Pakistan bei einer Militätoperation durch einen Kopfschuss.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat in einem Telefonat mit US-Präsident Barack Obama den Einsatz gegen al-Qaida-Chef Osama bin Laden gewürdigt. Merkel zeigte sich erleichtert über bin Ladens Tod, da "er verantwortlich für den Tod tausender unschuldiger Menschen" gewesen sei.
Auch im Jemen, Osama bin Ladens Geburtsland, begrüßte die Regierung dessen Tod und sprach vom Beginn des Ende des Terrors.
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In den USA, dem größten Feind der Organisation, wurde die Nachricht vom Tode bin Ladens mit Begeisterung aufgenommen. Demokraten wie Republikaner gratulierten Präsident Obama zu diesem Erfolg.
Der ehemalige Präsident George W. Bush sprach gar von einer eindeutigen Botschaft: Amerika habe das unmissverständliche Signal ausgesandt; "egal wie lange es dauert, der Gerechtigkeit wird genüge getan."
Begeisterung über die Ermordung eines Verbrechers, das scheint die Botschaft dieser Hinrichtung zu sein. Kritisch dazu geäußert haben sich bislang nur Kirchenvertreter: Der Sprecher von Papst Benedikt XVI:, Federico Lombardi, etwa sagte, der Tod eines Menschen sei für einen Christen niemals Grund zur Freude. Das gelte auch für den Tod von Osama bin Laden.
In Israel gehören gezielte Tötungen zur Strategie, um Gegner zu schwächen, die Armee erschoss während der Intifada ungezählte Terrorverdächtige und flog Angriffe, bei denen die Führungsriege der Hamas ausgeschaltet wurde; zuletzt starb einer der Söhne des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi bei einem Nato-Angriff, der möglicher Weise Gaddafi selbst zum Ziel hatte.
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