Streit der Woche: Geht es Vätern zu gut?
Männer kümmern sich wenig um ihre Kinder und machen Karriere. Zum Vatertag fragen viele, ob es sich die Väter nicht viel zu leicht machen.
Vätern geht es gut. Sie kümmern sich viel seltener um ihre Kinder als Mütter und machen stattdessen Karriere. Wer das nicht glauben mag, der werfe einen Blick in die Statistik. Fast immer bleibt die Frau nach der Geburt des Kindes zuhause und bezieht das staatliche Elterngeld. Das berichtet das statistische Bundesamt.
Zwar pausiert mittlerweile jeder vierte Vater im Berufsleben und bezieht Elterngeld, doch das ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Denn nach zwei Monaten Brutpflege haben Väter meistens genug. So bleiben die Mütter die überwiegende Zeit in der Kinderstube. 96 Prozent aller Elterngeld-EmpfängerInnen sind Frauen.
Warum sollten Väter auch bei Ihren Kindern bleiben? Im Beruf verdienen junge Väter ungefähr 620 Euro mehr als die Mütter, wie sich aus den Zahlen des Statistischen Bundesamtes ableiten lässt. Bleibt der besser verdienende Vater zuhause, verzichtet er auf sehr viel Geld. Kein Wunder also, dass viele Eltern in alte Rollen fallen - alles andere wäre teuer.
Auch stehlen sich die Väter allzu oft aus ihrer Verantwortung. Geht die Partnerschaft in die Brüche, bleiben die Kinder fast immer bei der Mutter. Die Statistik zählt in Deutschland 1,4 Millionen alleinerziehende Mütter, aber nur 150.000 alleinerziehende Väter. Besonders bitter: 60 Prozent der getrennten Vätern zahlen keinen, unregelmäßig oder zu wenig Unterhalt.
Doch Statistiken hin oder her: Manchmal werden Väter unzulässig benachteiligt. So jedenfalls urteilte das Bundesverfassungsgericht im Juli des vergangenen Jahres zum Sorgerecht. Bisher hatten unverheiratete Väter keine Möglichkeit, das Sorgerecht für ihr Kind zu erlangen, sofern die Mutter das nicht wollte. Im Mittelpunkt stünde aber immer das Wohl des Kindes, monierten die Richter. Nun können Gerichte auch gegen den Willen der Mutter beiden Eltern das Sorgerecht übertragen.
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