piwik no script img

Streit der WocheEine U-Bahn ist keine Kneipe!

Hamburg will ab Oktober das Alkoholtrinken im Nahverkehr bestrafen. Die Drogenbeauftragte des Bundes, Mechthild Dyckmans, freut sich auf nüchterne Jugendliche.

Das Bierchen zum Feierabend in der Bahn kostet in Hamburg bald 40 Euro. Bild: Hackebeilchen / photocase.com

Mechthild Dyckmans befürwortet das neue Alkoholverbot im Hamburger Nahverkehr. Der Verzicht auf Alkohol im öffentlichen Raum hätte eine Vorbildwirkung für Minderjährige, schreibt die Drogenbeauftragte des Bundes im Streit der Woche der sonntaz. "Eine U-Bahn ist keine Kneipe! Je weniger Alkohol vor den Augen von Kindern und Jugendlichen getrunken wird, desto weniger selbstverständlich wird es für sie, zur Flasche zu greifen."

Laut einer Studie der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) von 2010 trinkt sich jeder zweite 15-Jährige in Deutschland regelmäßig einen Rausch an. Das Konsumverhalten müsse sich ändern, fordert Dyckmans. Es dürfe schlichtweg nicht jederzeit und überall Alkohol getrunken werden.

Der Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, Hans-Georg Eils, ist gegen ein pauschales Alkoholverbot im Nahverkehr - zwar sind auch die Brauer "gegen Alkoholexzesse und mögliche Folgen für die Gemeinschaft", aber Vandalismus und Belästigungen seien nicht nur eine Frage des Promillepegels. Ein pauschales Verbot treffe hauptsächlich die Mehrheit der Fahrgäste, die verantwortungsvoll mit Alkohol umgehen würde.

Wer in Hamburg mit einem Feierabendbier im Nahverkehr erwischt wird, zahlt ab Oktober vierzig Euro. Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) folgt damit Initiativen in München, Stuttgart und im Ruhrgebiet. Für die Durchsetzung des Verbots sollen 110 zusätzliche Sicherheitsmitarbeiter sorgen, die ab 2012 ohnehin eingestellt werden sollten. Jetzt kommen sie früher. HVV-Geschäftsführer Lutz Aigner ist optimistisch: "Wir sind überzeugt, dass sich das Alkoholkonsumverbot ebenso durchsetzen wird wie vor einigen Jahren das Rauchverbot."

Aigner beruft sich auf eine telefonische Umfrage unter 1.200 Hamburgern, die Alkoholkonsum im Nahverkehr mehrheitlich als störend empfanden. 86 Prozent der Befragten sprachen sich für das Verbot aus. Sie fühlten sich belästigt durch Pöbeleien, Gestank und Verschmutzung.

Bild: taz

Den ganzen Streit der Woche und viele weitere interessante Artikel lesen Sie in der sonntaz vom 27. und 28. August 2011 – ab Sonnabend zusammen mit der taz an ihrem Kiosk oder am eKiosk auf taz.de. Die sonntaz kommt auch zu Ihnen nach Hause: per Wochenendabo. Und für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz.

Was Aigner nicht sagt: Die unter 16- bis 29-Jährigen lehnten das Verbot mit großer Mehrheit ab - und werden vermutlich weitertrinken. Jochen Reitstätter, der Sprecher des Deutschen Bahnkunden-Verbands, bezweifelt dann auch, ob das Alkoholverbot praktisch umgesetzt werden kann: "Wer trinken will, findet immer einen Weg."

Schlechte Luft und miese Stimmung in der Bahn - daran seien nicht nur Alkoholkonsumenten schuld, gibt taz-Leserin Alexandra Wiederweg zu bedenken: "Leute dürfen stinken, spucken, ihr Kind anschreien, ungefragt ihre Gesinnung kundtun, im Weg rumstehen. Sie dürfen andere Fahrgäste sexuell belästigen und rassistische Sprüche klopfen. Aber wenn ein paar Clubhopper in der S-Bahn ihr Beck's aufmachen, wird sofort Security angestellt und ein Verbot durchgesetzt."

Außerdem im Streit der Woche in der sonntaz: Petra Krause, stellvertretende Bundesvorsitzende der Abstinenzgemeinschaft Guttempler, und Stefan Petschak, Vorstandsmitglied der Fanabteilung von Borussia Dortmund.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

43 Kommentare

 / 
  • AS
    A. Stührmann

    Verbote sind was gutes. Am besten jeden Tag ein neues.

     

    Erst waren die Raucher dran, jetzt kommt Alkohol, den man bestimmten Leuten eh nicht verbieten kann, nebenbei eine EU-Verordnung über Salzgehalte in Brötchen, eine Fettsteuer(zunächst in Dänemark) und Planungen, dass Fischer demnächst jeden gefangenen Fisch mit einem Tagesstempel versehen zu haben etc. etc. ...

     

    Das alles hat herzich wenig mit dem Nahverkehr zu tun, jedoch artet die Verbotskultur immer mehr krebsartig aus.

     

    Cui bono?....

  • V
    vic

    Vielleicht resultiert das Verbot aus dem Deutschen Gaststättengesetz:

    Keine Toilette - keine Getränke...

  • V
    vic

    @ arno nym

    Mein Tipp: Die arno nymen Alkholiker.

    Gern geschehen.

  • A
    atalaya

    Bei dem Verbot geht es doch nicht wirklich um die Sicherheit und Wohlbefinden der Fahrgäste. Denn wenn es so wäre, gäbe es genug Personal, das die Sicherheit und das Wohlbefinden kontrollieren und durchsetzen würde. Es geht vielmehr darum, die Folgen der kakapipitalistischen Spaß- und Unterdrückungsgesellschaft zu kaschieren, indem man versucht, deren Oberfläche so glatt zu polieren wie die Kathedralen des Geldes. Was darunter im Argen liegt, ist nicht von Belang. Hauptsache, man sieht es nicht.

     

    Mir geht das öffentliche Gesaufe auch wider den Strich. Aber gerade dann ist Toleranz gefragt. Die Logik des totalen Alkoholverbots, die auch all jene trifft, die einfach nur friedlich ihr Bier trinken wollen (und das ist bestimmt die Mehrheit), lässt sich ja leicht auf alle Räume des öffentlichen Lebens ausdehnen. Und warum dann nicht auch gleich auf die privaten? Schließlich ist der besoffene Vater, der sein Kind oder seine Frau zu Hause schlägt, bestimmt ein noch viel größeres allgemeines Problem als nach Bier stinkende, pöbelnde Halbstarke im ÖPNV.

     

    Marcuses Diktum von der "repressiven Entsublimierung" wird einmal mehr an diesem Beispiel deutlich: da ist immer ein bisschen mehr Schluss mit lustig. Die Gesellschaft verstärkt die Repression auf die Enthemmtheit und Ungeordnetheit, die sie selbst dadurch erzeugt hat, dass sie überall dereguliert. Eine Gesellschaft braucht nicht einfach Regeln, sondern sie braucht Regeln, an die sich alle überwiegend halten und zwar freiwillig aus Einsicht in die Notwendigkeit. Sie mit Zwang durchzusetzen, führt unweigerlich in den Polizeistaat (für den aber momentan - gottseidank! - kein Geld da ist).

  • H
    hto

    "... dumm wird man nicht geboren, dumm wird man gemacht." - die Illusion der Freiheit, wird nun zunehmend wieder zu dem was sie wahrhaftig ist: HÄSSLICHKEIT, INTRIGANZ, STUMPFSINN, VERLOGENHEIT, usw. :-) und weil die Konsum- und Profitautisten dieser Welt- und "Werteordnung" es NIE gelernt haben mit wirklicher Menschlichkeit in wahrhaftiger Vernunft zu DENKEN und zu HANDELN, ist der kommende Wahnsinn sicher auch verdient!?

  • P
    pablo

    vorbildfunktion von kindern? etwa so wie die politiker und prominente die jährlich auf dem öktoberfest o.ä. mit bier in der hand in die presse kommen? wer kinder und jugendliche vor alkoholimus schützen will muss es über den preis und die aufklärung machen. bei den alkopops ging es auch ohne probleme warum nicht bei bier, sekt und wein? wenn alkohol nicht unter 10-20 euro gekauft werden kann wird sich das der gemeine jugedliche überlegen ob er `nen zehner für ne pulle bier bezahlt.

    und der geruch eines bieres schein auch sehr belästigend zu sein, schade das sich die mitfahrer nicht auch von übermäßigem parfum gerucht belästigt fühlen. nicht der trinkende ist das problem sondern derjenige der sich nicht benehmen kann. erst gestern habe ich gelesen das nicht mal eindrittel der übergriffe und des vandalimus in den bussen und bahnen von betrunkenen begannen wird. dies bedeutet also das über 2/3 nüchtern sind wenn sie zuschlagen oder bus und bahn beschädigen.

  • J
    Jengre

    Wenn Menschen nicht ohne Alkoholexzesse oder Suchtrauchen auskommen, kann man dem nicht mit Verboten begegnen. Das hat wie Platzverweise für Wohnungslose und Drogenabhängige nur verdrängende Effekte. Die Ursache muß beseitigt werden, und die ist die erbarmungslose Verwertungslogik unserer unerträglich kapitalistisch gewordenen Gesellschaft, die Wahl zwischen Ausgrenzung und Mangel oder Unterwerfung, wobei letztere auch und gerade von der taz und der verspießerten urbanen Linken auch noch als einziges erfüllendes Lebensmodell und Selbstverwirklichung verkauft wird: arbeite 70 Stunden, dan bist du was; alle anderen sind "Unterschicht" und "bildungsfern". Schlimm; echt schlimm.

  • N
    Narcho

    Verbote verbieten!

  • RB
    R B

    Die Arroganz und der Egoismus der "Laissez-Faire" Fraktion ist schon erschreckend. Persönliche Freiheit wird als Entschuldigung für schlechtes Benehmen angeführt und die Belästigung anderer dabei in Kauf genommen. Dass die persönliche Freiheit dort aufhört, wo andere sich belästigt fühlen, kommt gar nicht im Kopf an. Aber genau aus diesem Grund werden erst solche Verbote eingerichtet.

    Es geht nicht um denjenigen, der nach harten Tagwerk sein erstes Feierabendbier "genießt" (wobei ich mich Frage, warum man damit nicht bis nach Hause warten kann). Es geht um Fußballfans, die am Wochenende vor dem Spiel mit drei vollen Kästen in den Zug/UBahn/anderes Nahverkehrsmittel einsteigen und die drei Kästen beim Aussteigen leer haben (man kann pP in 10 min zwei Bier trinken). Es geht um das Partyvolk, das Abends um 9 zum Aufwärmen erstmal die Wodkaflasche kreisen lässt. Es geht um falsch verstandene Jungesellenen/innenabschiede, in denen zu lauter Mucke anderen Fahrgästen Kleinkruscht angedreht wird. Und es geht um die anderen Fahrgäste, die ggf. durch Bierpfützen zwischen Besoffenen durchmüssen, um ihre Ziele zu erreichen.

    Es wäre kein Problem, wenn man das alles zur richtigen Zeit am richtigen Ort macht. Der Nahverkehr ist niemals nicht eins von beiden. Wer an sowas Spaß hat, kann ja mit dem Bayern Ticket den Nahverkehr ums Oktoberfest testen...

  • HH
    Hans-Hermann Hirschelmann

    "Wer den Weg zum oder vom Club nicht ohne Flasche am Hals schafft, hat jedenfalls ein ernstes Problem und sollte sich lieber mit seinen Trinkgewohnheiten beschäftigen statt auf ein eingebildetes Recht auf Suff überall zu pochen."

     

    Sehe ich genauso. Ich finde das Berliner U-Life Samstag Abend Programm "frölich in die Sucht" oder Mitmenschen, die selbstverrgessen ihren zwischen die Beine geklemmten Glasnuckel streicheln deprimierend. Hat m.E. auch etwas mit menschliche Würde zu tun.

  • GR
    Georg Rapp

    Solange es die Nahverkehrsunternehmer nicht schaffen, Reisende, die ohne Fahrräder und Gepäck im Fahrradabteil rumhocken bei Bedarf rauszuschmeißen, sollen sie nicht noch weitere Regeln einführen, die sie dann auch nicht durchsetzen können.

  • FN
    Floda Nashir

    Ich mag die albernen biertrinkenden Pubertisten in der Bahn auch nicht. Aber noch mehr Verbote? Zumal in öffentlichen Verkehrsmitteln das Trinken und Essen doch ohnehin verboten ist? Man macht das als Mensch mit Anstand nicht. Das bringt man seinen Kindern bei. Die rebellieren dann eine Weile dagegen. Fertig.

  • R
    rheinelbe

    Juchu!

    Immer mehr Vorschriften - nur weiter so.

     

    Danke, liebe Politiker, die ihr euch profilieren wollt.

    Ist ja auch soo schlimm, wenn jemand in der U-Bahn mal ein Bier trinkt.

    Ist ja sohoho schlimm.

     

    Aber ihr macht das schon. Ihr seid so

    weise...

     

    Jahaha.

  • D
    DasBertl

    Richtig so, die sauferei hat in der U-Bahn wie überhaupt im öffentlichen Nahverkehr nichts zu suchen. Wer saufen will, kann das daheim, im Biergarten, in der Kneipe, der Disco oder seinem Club. Das muss man nicht noch öffentlich machen. Wer sich unbedingt zum Alkoholiker trainieren will, kann das auch wo anders als in Bussen und Bahnen...

  • B
    Berliner

    Liebe Redaktion,

     

    auch in Berlin ist das Essen und Trinken (auch Alkohol) in der S-Bahn sowie U-Bahn und Regionalbahn VERBOTEN. So steht es in den Beförderungsbedingungen des Verkehrsverbunds Berlin BRandenburg. Wenn man Zugbegleiter oder die Sercurity darauf anspricht bzw. sich beim VBB beschwert erhält man nur die Antwort das man das nicht durchsetzen kann. Alkohol ist die Droge Nummer 1 in Deutschland, an der jährlich 40.000 Menschen sterben und zu viele Verbrechen führt.

    Es muss nicht sein das Früh oder am Nachmittag Kinder mit Leuten die nach der Arbeit ihr Bier trinken konfrontiert werden. Sein Bier kann man in einer Bar oder zu Hause trinken und nicht andere Leute durch den Gestank belästigen.

  • I
    IhrName

    Einfach weitersaufen !

  • S
    spiesser

    wie keine kneipe?

    kann man da kein bier kaufen???

    das ist ja mal was neues...

    ansonsten sollte jeder, der die überteuerten öpnv-preise zahlt, auch das recht haben, dort sein bierchen zu trinken.

    solange er keine sachbeschädigung begeht, weil er mit der flasche das fenster einwämst oder was weiss ich wie....

    meiner meinung nach ein richtig blöder artikel.

  • M
    mar

    "Leute dürfen stinken, spucken, ihr Kind anschreien, ungefragt ihre Gesinnung kundtun, im Weg rumstehen. Sie dürfen andere Fahrgäste sexuell belästigen und rassistische Sprüche klopfen. Aber wenn ein paar Clubhopper in der S-Bahn ihr Beck's aufmachen, wird sofort Security angestellt und ein Verbot durchgesetzt." Na gut, wenn wir das andere auch alles abstellen wollen, müssen wir eben Personal einstellen, das ganz nach Ermessen auf die guten Sitten achtet. Ein Bierchen ist dann erlaubt, aber die Sittensheriffs beurteilen selbst, wann es eins zu viel ist. Sie beurteilen auch, ob Sie stinken oder duften und ob Ihre Gesinnung sich eignet, kundgetan zu werden oder nicht... Revolutionswächter sozusagen, unsere iranisch-stämmigen MithamburgerInnen kennen das. Okay?

     

    Wegen der paar Clubhopper wird das übrigens nicht gemacht. Es gibt andere Sauf-Kaliber. Und die sind echt eklig.

  • AN
    arno nym

    Na, dann spül' ich mich immer vorher schon komplett zu, dass ich dann total besoffen in die Bahn einsteigen kann, um mich dann über jeden lustig zu machen, der ein Feierabendbierchen trinkt und von der "Security" hochgenommen wird!

     

    Denke es stellt ganz gut dar, dass ein Alkoholverbot in Zügen und öffentlichen Verkehrsmitteln generell total Quark ist. Gleichfalls das Argument, dass Kinder damit konfrontiert werden würden. Ist es nicht eher das Problem, wenn z.B. der Pappi sich daheim bis zur Besinnungslosigkeit zulaufen lässt? Mal abgesehen davon, dass es auf der Strasse, ebenso wie das Rauchen, oft genug zu beobachten ist...

  • DW
    Dieter Waffler

    Alkoholverbot im öffentlichen Raum, Rauchverbot in der Kneipe. Die, momentan leider mehrheitsfähigen Befürworter dieser Verbote streben tendenziell eine Prohibitoion an. Wohin diese führen kann, zeigt die Geschichte der USA. Der Missbrauch legaler und illegaler Rauschmittel wird dabei nicht verhindert.

    Was aber mehr und mehr auf der Strecke bleibt, ist der mündige Bürger, der selbstverantwortlich auf sich selbst und seine Umwelt Rücksicht nimmt. Verbote statt Toleranz.

  • S
    Student

    Man kann bereits betrunken in die Bahn einsteigen ?!

  • F
    Felix

    Man braucht dazu kein extra Verbot - laut Fahrgastordnung ist das Trinken von Alkohol in öffentlichen Verkehrsmitteln bereits verboten!

     

    Ich dachte immer, dass es selbstverständlich ist, dass man Bier nicht auf der Straße säuft. Das kenne ich höchstens von Pennern. Die trinken dann aber kein Bier, sondern die großen 3-Liter-Flaschen mit Billigwein, weil der noch billiger als Bier ist, weshalb er auch "Pennerglück" genannt wird.

     

    Insofern frage ich mich, warum man das nicht schon von Anfang an in Hamburg umgesetzt hat. Das Markenzeichen von Potsdam und auch Berlin sind die Glasscherben von zerschellten Bier- und Schnapsflaschen. Ärgerlich für all diejenigen, die ständig aufpassen müssen, dass ihre kleinen Kinder beim Spielen nicht reinfallen.

     

    Wer auf der Straße oder in Bus und Bahn alkoholisiert erwischt wird oder gar öffentlich säuft, sollte nicht nur eine läppische Strafe zahlen, sondern gleich in die Ausnüchterungszelle kommen! Wenn Minderjährige alkoholisiert erwischt werden, sollte man die Eltern polizeilich von der Arbeitsstelle abführen lassen (nicht von zu Hause, sondern absichtlich öffentlich vom Arbeitsplatz - das ist das Einzige, das wirkt) und ihnen eine mehrstündige Informationsveranstaltung über die Folgen von Alkohol aufbrummen.

  • G
    GGG

    "Wir sind überzeugt, dass sich das Alkoholkonsumverbot ebenso durchsetzen wird wie vor einigen Jahren das Rauchverbot."

     

    Haben wir es nicht gesagt, wehret den Anfängen. Verbieter hören niemals auf. Die Folge von durchgesetzten Verboten ist nicht Ruhe, sondern mehr Verbote.

  • N
    Nico

    Bringt alles nix. Jugendlichen muss der Umgang mit Alkohol einfach beigebracht werden, sonst kriegen sie's nicht hin (wie ja ständig deutlich wird).

    Da wird ein Verbot nur Aggressionen heraufbeschwören.

    Und an den mehr als nervigen gröhlenden Leuten im Zug wird das auch nichts ändern, da diese sich einfach vorher einen kippen ;)

  • M
    muschelschubser

    "Aber wenn ein paar Clubhopper...........", die müssen in der Öffentlichkeit weitersaufen, weil sie die Zeit von einem Club in den anderen nicht ohne Alk überstehen oder was? Wieso ist Alkwerbung eigentlich immernoch nicht verboten?

  • BC
    barbara czabala

    die suchtbeauftragte mag ja recht haben...aber wenn es hier um vorbild funktion für kinder geht, sollte sie doch sich etwas mehr ins zeug legen. denn werbung wird ja wohl immer noch gemacht. und sorry, je später man in der u-bahn ist, desto eher trinkt jemand...und zu bestimmten zeiten sollten kinder eh nicht in der u-bahn sein. und die jugendlichen, die sich betrinken, tun dies bestimmt nicht, weil sie zu oft einen mit bier in der u-bahn als kind sahen...schon eher, weil die werbung von berentzen und jägermeister oder auch flens so lustig ist, und weil ja auch die fläschen mit kurzen so schön bunt sind....mich stört einfach die regulierungs wut. und ich habe eigentlich nir bier in der u-bahn getrunken. und ja, ich sehe auch nicht gerne schnapsleichen in der öffentlichkeit, aber sie gehören wohl zu unserer zivilisation...vielleicht, wenn man an die wurzel geht, werden wir das problem von alleine los...aber dann hätten jetzt nicht 112 leute einen neuen job...seis drum

  • B
    Benjamin

    Dann gibts wohl an Kiosks demnächst auch Papiertüten zum Bier dazu. Die USA lassen grüßen.

  • HK
    Henner Kroeper

    Was ist daran so schwierig, Rauchverbot, Alkoholverbot.

    Darauf warte ich schon lange. Ganz davon ist meine persönliche Meinung das Raucher wenger oft Leute tot treten als Betrunkene. (Ich bin Nichtraucher, aber da wo geraucht wird ist es meistens friedlich.

  • HS
    Herr Schmidt

    Als ich das erste mal Anfang der 90er Jahre in den USA war, habe ich mich über die Papiertüten über den Bierflaschen auf der Straße lustig gemacht und mich nicht gewundert, dass Jugendliche (unter 21 Jahren!) lieber zu "anderen" Drogen greifen!

    Jetzt muss ich leider immer wieder feststellen, dass wir uns auf ALLEN Gebieten (u.a. auch der Überwachung) immer mehr den USA anpassen...ob das so schlau ist???

     

    ...ich denke die Probleme liegen nicht darin, dass man in der Öffentlichkeit ein Bier trinkt, sondern ganz wo anders! Wenn sich in der Gesellschaft nichts ändert, wird sich "anders" abgeschossen...

  • C
    CSchwarzer

    In der Regel ist der Aufenthalt in einer S- oder U-Bahn dermaßen kurz, dass man nichtmal ein Bier austrinken kann. Deshalb sind Argumente, wie "Betrunkene Fahrgäste" wohl kaum aussagekräftig, denn die wirlich betrunkenen haben bereits vor ihrem "Bahnbesuch" dermaßen in sich reingeschüttet, dass das eine Bier in der Bahn so oder so nicht ausschlaggebend wäre.

     

    Ich hab immernoch gern ein "Weg-Bier" auf dem Heimweg getrunken...also, wenn man am Wochenende unterwegs war. Natürlich bin ich nach einer Feier selten nüchtern, aber durch das eine Bier in der Bahn werde ich nicht zum Rüpel und / oder Schläger, der andere Fahrgäste belästigt.

     

    Zudem: Die Sicherheitskräfte dürfen weder an den Flaschen riechen, noch dürfen sie probieren. Außerdem steht auf den Hinweisplakaten in der Bahn "das Mitführen von geöffneten Alkohol-haltigen Getränken"...heißt das jetzt, PET-Flaschen sind erlaubt? Kann ich ja zuschrauben. Und wenn ich das Bier einfach in eine Apfelschorle PET umfülle!?! Wer soll mir beweisen, dass es sich um Bier handelt, wenn man nicht einmal daran riechen darf!?!

     

    Wieder einmal ein Schnellschuss...die Leute werden nicht WÄHREND der Bahnfahrt betrunken, sondern zuvor oder danach. Und betrunken sollte nicht pauschal mit aggressiv und gewalttätig gleichgesetzt werden...

  • E
    Eisvogel

    ZITAT: "Leute dürfen stinken, spucken, ihr Kind anschreien, ungefragt ihre Gesinnung kundtun, im Weg rumstehen. Sie dürfen andere Fahrgäste sexuell belästigen und rassistische Sprüche klopfen. Aber wenn ein paar Clubhopper in der S-Bahn ihr Beck's aufmachen, wird sofort Security angestellt und ein Verbot durchgesetzt."

     

    Denkfehler. Diese Beck´s sind nicht das Gegenteil der zuerst angeführten Unleidlichkeiten, sondern die häufigste Ursache dafür.

     

    Die Öffentlichen haben schlichtweg massive Probleme mit alkoholisierten Fahrgästen, ihrem Verhalten, ihrer Risikobereitschaft und ihrem Vandalismus. Alkohol aus den Verkehrsmitteln zu entfernen ist Ursachenbekämpfung und richtig so.

     

    Wer den Weg zum oder vom Club nicht ohne Flasche am Hals schafft, hat jedenfalls ein ernstes Problem und sollte sich lieber mit seinen Trinkgewohnheiten beschäftigen statt auf ein eingebildetes Recht auf Suff überall zu pochen.

  • TF
    Thomas Fluhr

    Als ob Verbote was nützen würden. Alkohol in der Öffentlichkeit? Solange der Alkohol zu jedem Volksfest gehört und ordentliche Aufmerksamkeit erhält, so lange brauchen wir keine Angst zu haben, dass unsere Jugend verkommt oder unser Fernsehprogramm nicht mehr gesponsort wird. Missbrauch ist ein Symptom, dessen Bekämpfung nichts an den Ursachen ändert.

  • O
    Ob10ne

    Solange Bier und Schnaps ganz selbstverständlich zwischen Saft und Limo verkauft wird, werden Kinder und Jugendliche den Alkoholkonsum immer als etwas ganz Selbstverständliches sehen. Da ist es egal WO er konsumiert wird!

    Alkohol raus aus Lebensmittelmärkten! Dann klappts auch mit der Prävention Frau Dyckmans...

  • A
    Anony

    Da landet die Alc. Mische doch direkt in der gesunden HohesC Flasche!

  • P
    pekerst

    "Hamburg will ab Oktober das Alkohol trinken im Nahverkehr bestrafen." - Nein, in Übereinstimmung mit Herrn Duden und Nachfahren will Hamburg das Alkoholtrinken verbieten.

  • PD
    Prohibition doesnt work

    oooh wie süüüüüß! Die Frau Dyckmann entdeckt eine Idee die schon vor 40 Jahren nicht funnktioniert hat und auch vor 90 Jahren nicht: die Drogenrepression! Ooohhh und wie süß, sie schiebt genau wie die vor 40 und vor 90 Jahren die Jugendlichen, die so so so so viel trinken vors Visier! Nein wirklich! Wie süüüß! Und naiv! Putzig!

     

    In den Zeitungen steht schon, dass die Parlamentarier in Berlin komisch viel trinken, manche Alkoholiker sind, aber die Jugendlichen in den Hamburger U-Bahnen, die trinken zu viel und dagegen hilft Repression in Form von Prohibition.

     

    Hatte die Frau überhaupt mal Geschichtsunterricht?

  • W
    Walter

    Ist man denn schlagartig nüchtern, wenn man einen Fuß auf das Gelände des Nahverkehrs setzt?? Wohl kaum. Besoffen bleibt besoffen. Ob man hier steht oder 1 Meter weiter. Was man im ÖPNV trinkt, wirkt sowieso erst wen man längst wieder ausgestiegen ist. Genauso ist die Wirkung im ÖPNV angesoffen, lange bevor man in die Nähe von Verkehrsmitteln kommt.

    Sinnvoll wäre eine Promillegrenze wie im Straßenverkehr. ZU betrunken = kein Transport.

    Das wird nicht einfach durchzusetzen und zu erklären und so macht man lieber gleich gar nichts.

    Mildernde Umstände aufgrund von Alkohol müssen weg.

  • R
    RoundandBrowne

    Nur weil die Leute nicht in der Bahn weitersaufen dürfen, können sie aber bereits besoffen einsteigen. Außerdem frage ich mich wie die Bahn oder Uhhhh!-Bahn dieses kontrollieren will. Wollen die etwa viele Leute einstellen?

  • M
    Mixhael

    Mir geht es nicht um "die Club-Hopper, die ihr Becks aufmachen", sondern darum, dass ich als regelmäßiger - zahlender - ÖPNV-Kunde die Exzesse ertragen muss. Davon habe ich die Nase voll.

  • T
    Tommy

    So hat es in England auch angefangen ......

  • L
    Lilalauneelch

    Gibt's im gesamten Ruhrgebiet bereits seit 2008. Weder Essen noch Trinken. Kaugummmis gehen offenbar klar, solange man die nicht unter die Sitze klebt. Wer unbedingt sein Bier oder seine Pommes mit in die Ubahn nehmen will, der kann ja gerne nach Schichtende beim VRR oder der Hochbahn vorbeigehn und das wegputzen, was andere so liegen lassen. Hat schon seine Berechtigung wie ich finde.

  • HH
    Heribert Hansen

    Schöne Aussichten, gleiches würde ich mir für den Verkehrsverbund Rhein-Neckar wünschen. Es ist unglaublich wie sich das öffentliche Alkoholtrinken ausgedehnt hat. Vor zehn Jahren war es noch undenkbar, in öffentlichen nahverkehrsmitteln Alkohol zu trinken. Heute sieht man es ständig. Und damit gepaart sind die entsprechenden Begleiterscheinung. es stinkt nach Alkohol, die Trinkenden verlieren die Beherrschung. Als Fahrgast kann man nur flüchten. Doch wohin, wenn sich die Säufer über den ganzen Zug veteilen? Übrigens ist Rauchen auf Bahnhöfen auch so ein Thema. ich hab grade von der Bahn ne mail bekommen, dass man es nicht kontrollieren kann, wegen Personalmangel. Aha, also toleriert die Bahn einen rechtsfreien Raum. Da mus man mal beobachten, wie das Alkoholverbot in HH durchgesetzt wird!

  • EC
    Earl C

    Ich empfinde die Argumentation dafuer eher belustigend: welchen Kausalzusammenhang gibt es zwischen einem Konsumverbot und nuechternen Jugendlichen? Ich habe noch keinen gesehen, der sich in einer U-Bahnfahrt betrunken hat - das passiert anderswo.

     

    Nun soll es ein Verbot geben - schoen, und wer kontrolliert das? Ich erinnere mich daran, dass vor einiger Zeit rauchfreie Bahnhoefe eingefuehrt wurden. Das ist ein positives Zeichen, aber es interessiert keinen. Es wird nicht kontrolliert und der Rauch aus den Raucherzonen zieht durch die Nichtraucherteile.