Streit der Woche: Militärhilfe für die syrische Opposition?
Die Unterdrückung der Proteste gegen das Assad-Regime hat in Syrien schon über 3.000 Menschen das Leben gekostet. Die Hilferufe werden immer lauter.
BERLIN taz | Trotz EU-Sanktionen und Warnungen der Arabischen Liga wurden am Wochenende in Syrien nach Angaben von Aktivisten mehr als zwei Dutzend Regime-Gegner in der Rebellen-Hochburg Homs niedergeschossen. Die Armee feuerte Panzergranaten auf Wohnhäuser ab.
Nach den Freitagsgebeten riskierten Demonstranten erneut ihr Leben und forderten die Hilfe des Westens, dessen Luftangriffe in Libyen beim Sturz von Machthaber Gadaffi eine wichtige Rolle gespielt hatten. Syriens Präsident Assad zeigte sich in Interviews am Sonntag unnachgiebig und drohte der Nato bei Einmischung in die Angelegenheiten seines Landes mit einem zweiten Afghanistan. Jeder Eingriff am Boden werde ein Erdbeben auslösen, erklärte Assad.
Die arabischen Staaten können sich derweil nicht auf einen Ausschluss Syriens aus ihrer Liga einigen. Stattdessen wollen sie zwischen dem Regime und seinen Gegnern vermitteln. Auch die Vereinten Nationen treten bislang unentschlossen auf. Russland und China legten vor einigen Wochen unter heftiger Kritik von den USA und europäischen Ländern ihr Veto gegen eine Syrien-Resolution ein, da sie Tür und Tor für mögliche Militärinterventionen öffnen würde.
Warum reagiert die internationale Gemeinschaft auf die Gewalt in Syrien bisher so verhalten? Muss sie als Unterstützer des arabischen Frühlings eingreifen? Würde ein Stich ins Wespennest Damaskus nicht eigentlich Syriens Verbündeten Iran gelten? Oder hat Syrien einfach nur zu wenig Öl, von dem der Westen profitieren könnte?
Was meinen Sie: Braucht die syrische Opposition militärische Hilfe?
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