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Streit der WocheMüssen Linke Weihnachten hassen?

Weihnachten ist das Fest der Liebe. Und der Geschenke. Der Kleinfamilien-Spießigkeit. Des Bratens. Das kann zu Konflikten mit der eigenen politischen Einstellung führen.

Kleinfamilien-Spießigkeit – inklusive Lametta am Baum. Dürfen Linke da mitmachen? Bild: oli_ok / photocase.com

Ein Mädchen jubelt über die neue rosa Digitalkamera, ein Bärtiger brüllt vor Freude über seinen neuen Flachbildschirm. Denn, so versucht uns Media-Markt klar zu machen, sollte es nicht schon längst klar gewesen sein: Weihnachten wird unterm Baum entschieden. Wer schenkt – nicht so wichtig. Warum geschenkt wird – interessiert nicht. Was geschenkt wird zählt.

Mit dieser Werbung versucht der Elektro-Discounter die Weihnachtsgeschäfte anzuheizen. Und bringt sogleich manchen Kirchenvertreter zum Kochen. Der Münchner Weihbischof Wolfgang Bischof fordert das „unwürdige und beleidigende Schauspiel unverzüglich“ zu beenden. Die ÖDP schreit: "Eine Werbekampagne, an Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten!" Die evangelische Jugend ruft auf, die Metro-Group, zu der auch der Media-Markt gehört, zu boykottieren. Und wie immer, wenn die Gemüter sich erwärmt haben, hat irgendwer aus irgendwo, in diesem Fall die Pastoralreferentin Malanie Zink aus Bamberg, eine Facebook-Gruppe gegründet. 28.000 Menschen finden auf Zinks Vorschlag hin: Weihnachten wird in der Krippe entschieden. Denn das Jesuskind sei in ebensolcher geboren und nicht unter einem Baum. Logisch.

Dass die Media-Markt-Werber aber vielleicht gar nicht so falsch liegen, zeigt ein Beispiel aus Lübeck. Dort fordert die Bürgerschaftsfraktion der Linken, die Stadt Lübeck solle Familien, die von Hartz IV, Sozialhilfe und Grundsicherung leben, zu Weihnachten beschenken. Würden doch sonst die ärmeren Kinder von reicheren gehänselt. Oder gar die Elternliebe in Zweifel ziehen.

Also doch? Der Kampf um die Liebe wird mit rosa Digitalkameras und Plasmabildschirmen geführt? Sogar unter Linken? Sollten sich Linke nicht diesem Fest des Konsums völlig verwehren? Diesem spießbürgerlichen Familienfest, das immerzu Vater-Mutter-Kind, statt Vater-Vater-Kind propagiert. Und hinter der Fassade der Weihnachtszeit steigt die Zahl häuslicher Gewaltdelikte.

Zudem wird an Weihnachten noch mehr Fleisch gegessen, noch mehr Strom verbraucht, noch mehr Müll produziert. Sollte man dem als guter Linker nicht durch Boykott entgegentreten? Sich der Konsumterrorwelt durch Enthaltsamkeit entziehen? Occupy Weihnachten?

Was Politikerinnen, Konsumgegnerinnen und Linke zur sonntazfrage sagen, lesen Sie in der nächsten sonntaz vom 17./18. Dezember 2011 – ab Sonnabend zusammen mit der taz am Kiosk oder am eKiosk auf taz.de. Die sonntaz kommt auch zu Ihnen nach Hause: per Wochenendabo. Und für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz.

Oder sollte an Weihnachten einfach jeder mal am Glühweinstand entspannen dürfen? Ohne politische Diskussionen. Außerdem, könnte mancher entgegnen: Die Schokolade unterm Baum ist doch fair gehandelt.

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75 Kommentare

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  • W
    Weihnachten

    Man kann Weihnachten natürlich hassen. Und das ist auch gut, so, denn man muß Weihnachten hassen dürfen.

     

    Auch die Linken müssen selbstverständlich Weihnachten hassen können dürfen. Man muß aber nicht nichtlinks sein, um Weihnachten nicht hassen zu müssen dürfen, vielmehr kann man auch als Nichtlinker Weihnachten nicht hassen können.

  • H
    halehjulia

    ich gehe überall hin wo es was zu essen und zu trinken gibt,sogar auf nicht-linke studentenparties.

     

    noch ein paar andere wichtige fragen die es zu klären gäbe:

     

    -geht der papst noch alleine auf die toilette?

    -war jesus ein mann?

    -ist gott nur faul oder doch eine erfindung?

    -ist berlin toll oder cool oder uncool weil es cool ist?

    -sind leute uncool die cool sein wollen?

    -gibt es berlin überhaupt oder ist berlin nur eine bielefelder erfindung?

    -ist der lehrter bahnhof links und cool, oder die taz nicht-links und uncool weil sie den lehrter bahnhof cool findet?

    -darf man plattenbauten schön finden oder ist das gegen die leitkultur?

    -sind geranien auf dem fensterbrett der renner in diesem sommer?

    -sind zimmerpflanzen spiessig?

    -was für eine rolle spielt eigentlich münchen dabei?

    -gibt es im prenzelberg schon kindergerechte öffentlich toiletten?

  • J
    jokoOnoUndSo

    was bedeutet dieses ominöse "links-sein" heute eigentlich noch?

    sind die grünen noch links?ist ökologie links,oder marxismus,oder doch eher der anarchismus?

    was hat links-sein mit konsumverweigerung und verzichtsideologien zu tun?-für mich eigentlich gar nix und auch marx hätte sich an den kopf gefasst.

    zu denken, durch verzicht würde die welt eine bessere werden, entlarvt sich einmal mehr als sozialdemokratische utopie vom "kaptialismus light"

    mit systemkritik hat das ganze nix zu tun und die sozialdemokratie ist tod.

    ich finde weihnachten nicht nur schlecht.

    es ist ganz nett etwas geschenkt zu bekommen und etwas zu schenken.

    auch der weihnachtskitsch gefällt mir zumindest am "heiligabend" ganz gut.es laufen gute filme im fernsehen und ich muss nicht arbeiten,dazu gibt es feines essen.ja-weihnachten is ganz nett,solange man mich mit jesus,dem nichtexistenten gott und vezicht in ruhe lässt.

  • GA
    gegen alles und auf jeden

    Ich sch... auf Dogmas.

  • G
    Gabriele

    Linke und selbständig denkende Menschen sollten Weihnachten nicht hassen, denn Hass bindet. Ignorieren Sie es einfach oder organisieren Sie ein Treffen mit Gleichgesinnten.

  • E
    eres

    zu weihnachten - dem fest der hoffnung und der liebe-gibt es keinen grund HASS aufzubauen. jeder darf selbstverständlich zu nikolaus den linken stinkstiefel raushängen lassen , aber jeder muss sich auch bei bratapfel und honigmilch auf dem weihnachtsmarkt entspannen DÜRFEN , ohne von missgünstigen "linken" angemacht zu werden. niemand wird gezwungen sich am kaufrausch zu beteiligen, wer mag-mag eine menge hilfe unters BEDÜRFTIGE volk verteilen. wie wäre es mal einen nichtsesshaften mit wärmender kleidung auszustatten... um dann TOLERANZ zu üben, der masse der gestressten lächelnd ins auge zu blicken und sich ruhig beim schein der kerzen seiner entspannung hinzugeben. aber genau das - das können viele linke nicht - SCHADE.

  • S
    sartyr

    Weihnachten ist pure Heuchelei: Das ganze Jahr über verhüten und am 24. singen "Ihr Kinderlein kommet!"

  • WB
    Wolfgang Banse

    Weihnachten ist ein Fest für alle und schließt niemanden aus

    Weihnachten,ist ein christliches Fest,wo der Geburzt JESU CHRISTI vor über 2000 Jahren gedacht wird.Die Türen der Kirchen stehen weit offen,Jede und jeder ist willkommen in der Kirche.Obwohl Deutschland noch ein christliches Land ist,wissen die wenigsten warum das Fest begangen wird.

    Wie alle christelichen feste wird auch das Weihnachtsfest komeriziert.Geschenke sind angesagt um liebe Mensche3n eine kleine beziehungsweise große Freude zu bereiten.Nach dem Motto:Geschenke erhalten die Freundschaft.An keinem Tag des Jahres steht ein Kind,eie Familie im Vordergrund wie zu Weihnachten.wohnungs/Obdachglosigkeit ist kein Phänomen unserer Tage.JESUS CHRISTUS und seine Eltern waren Wohnungs/Obdachlos.Denn sie hatten kein Platz in der Herberge,wie es beim Evangelisten Lukas heißt.

    Weihnachten das Fewst des Friedens,Weihnachten das Fest der Liebe.Weihnachten hat seinen Platz im Leben eines Menschen,ganz gleich ob er einer christlichen Konfession angehört,oder Atheist ist.

  • E
    eilbekermicha

    Habe ich etwas verpasst? Gibt es einen Mangel an Themen, über die es sich zu diskutieren lohnt? Der Aufmacher ist absolut reisserisch. taz, mit Verlaub, diese Frage ist populistisch und hohl - auch, wenn sie offenbar witzig daherkommen soll. Ich hoffe, dass dieses Kommentar veröffentlicht wird.

  • M
    mek

    Weihnachten ist zuallererst ein christliches Fest – und wer es nicht christlich feiert, braucht es eigentlich gar nicht feiern. Aber gerade weil jeder denkt es so feiern zu können wie er meint, am Ende sogar „links“ (was auch immer das bedeuten mag), gerade deshalb erscheint vielen der Heilige Abend inzwischen oft nur noch als mehr oder weniger bedeutungslos.

  • S
    Sabine

    Weihnachten steht über politschen Ausrichtungen.

    Wer Weihnachten hassen will ist selber schuld.

    Die Media-Markt-Werbung ist echt Scheiße - was kann Weihnachten dafür?

  • AS
    Alexander Seidel

    Ungehorsam, Lebensfreude, Ablehnung spießbürgerlicher Normen und Werte – und jetzt auch noch gegen Weihnachten sein? Es ist schon ganz schön schwer dieser Tage, zur progressiven Crème de la Crème zu gehören und an ihrer Spitze mitzuhalten zu wollen. Wie bequem kann es dann doch manchmal sein, einfach mal nicht darüber nachzudenken, was wir eigentlich die ganze Zeit so treiben und das ganze Spiel einfach mitzuspielen. Der linke oder libertäre (oder vielleicht auch liberale?) Bekanntenkreis hat zum Glück nichts dagegen, wenn ich meine: „Weihnachten ist doch toll!“

    Aber mal ehrlich: Wer durch eine Tradition in einer bestimmten Jahreszeit daran erinnert werden muss, an liebe Menschen zu denken oder ihnen etwas Gutes zu tun, hat die Menschen entweder nicht wirklich lieb oder sollte mal darüber nachdenken, warum er oder sie sonst im Jahr keine Zeit findet, solidarisch und mitmenschlich zu sein. Und wer es sonst im Jahr nicht schafft, es sich gemütlich zu machen, was geiles zu kochen und mal zu entspannen, ebenso! Weihnachten ist zwanghafte Harmonie in einer sonst scheinbar unmenschlichen Welt. In der es fair gehandelte Schokolade nur an einem Tag im Jahr geschenkt gibt!

  • J
    Jaspers

    ...oder wie die Hessen sagen: "Einfach gar net ignoriere!"

  • HM
    Hamann mit Hut

    Lieber Herr Kornder, aus Ihrer provokativen Fragestellung nach einem folgerichtigen Hass sich links verortender Menschen auf das kommerzielle Weihnachtsfest schließe ich auf Ihre grundsätzliche Abneigung dieses christlichen Brauchs und schließe mich Ihrer Kritik weitestgehend an. Allerdings bin ich erstaunt ob Ihrer empörenden Überraschung gegenüber der was weiß ich wievielten Marketingstrategie eines Elektronik-Unterhaltungskonterns („Weihnachten wird unterm Baum entschieden“) ebenso wie über Ihre daraus abgeleitete Forderung nach einem Boykott der Konsumgesellschaft an den Weihnachtstagen. Die Erkenntnis von Weihnachten, als überlieferte Tradition einerseits, als kapitalistische Konsumorgie andererseits ist nun wirklich nichts Neues und beschreibt lediglich die Unfähigkeit oder das Nichtwollen, das System insgesamt infrage zu stellen. Weihnachten ist eine Metapher, ein Symbol für den Glauben daran, mit einem wie auch immer gearteten und meist sinnlos gesteigerten Konsum Probleme der gegenwärtigen Gesellschaft auszublenden. Diesem verhängnisvollen „Glauben“, wie z.B. durch die „Deutschen Zustände“ jüngst wieder bestätigt, wird durch ein zunehmendes Erleben der Gegenwart als „Krise“ massiv Vorschub geleistet. Sozialneid, gesellschaftliche Probleme und existentielle Ängste können bei der Bescherung auf materielle, aber als „wunderbar“ empfundene Weise kompensiert und kurzfristig beiseite geschoben werden. Dies tun Linke wie Rechte übrigens gleichermaßen. Weihnachten ist nicht das Fest der Besinnlichkeit, sondern der Besinnungslosigkeit, und lediglich aus traditioneller Ordnungsfunktion heraus („ich muss das ja für meine Kinder machen“) wird dieser abergläubische und geldfetischistische Brauch immer erhalten bleiben. Ich für meinen Teil sehe Hass als einen falschen Weg an und versuche vielmehr, Weihnachten in all seinen Auswüchsen weitestgehend zu ignorieren. Sollte mich jemand nach meinen Wünschen fragen, so sei hiermit gesagt: Für Weihnachten wünsche ich mir, betrunken in einer Berliner Eckkneipe zu sitzen. Denn Weihnachten steigert weder langfristigen Familienzusammenhalt (wie z.B. an den hohen Mord- und Streitraten deutlich wird) noch kann materialistischer Konsum als nachhaltige Freude funktionieren. Stichwort: Opium des Volkes. Und das wir die Geburt eines Heilands feiern, der vor seiner Kreuzigung zu kannibalistischen Riten aufrief (Abendmahl, Blut und Leib Christi) und dies in eine verniedlichende Weihnachtsgeschichte verpacken, die mittlerweile auf BlueRay erhältlich ist, halte ich gegenüber unseren Kleinen doch für sehr unverantwortlich. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen guten Rutsch

  • BB
    Bert Blank

    Was ist denn das für eine Frage? Linke müssen Weihnachten nicht hassen, im Gegenteil, Hass ist eine durchaus als rechts zu bezeichnende Geisteshaltung. Abgesehen davon halten ja nicht wenige Jesus für den ersten Kommunisten, das Oster(-)zeugnis schreibt sich genauso wie das Ost(-)erzeugnis und überhaupt gilt, dass man Weihnachten als das Fest der Nächstenliebe nicht mit dem Weihnachten als Huldigung des schnöden Gottes Mammon in dessen Konsumtempeln verwechseln sollte. Als nicht praktizierender Katholik halte ich zwar wenig von Liturgie und ähnlichem, als Mensch freut man sich aber immer, zu sehen, dass man nicht allein ist. Gerade uns Linken, die wir uns ja (fast) immer in einer nicht nur gefühlt ungerechten Minderheit fühlen, sollten solche Gesten der Sympathie also eigentlich gelegen kommen ;-)

    Wenn dann der Weihnachtsbaum als Regenschirm am Stehimbiss sich enttarnt und die Playstation darunter als Currywurst mit Fritten rot-weiß daherkommt, aber von Herzen von der Imbisslady, dann ist das viel link(salternativ)er, als Geschenke von Leuten, an die man das ganze Jahr nicht gedacht hat, christlich sind.

  • E
    Elephunt

    Christ-sein ist für mich kein Gegensatz zu Links-sein. Ganz im Gegenteil: Grundchristliche Werte liegen denen von sozialistischen doch sehr häufig sehr nahe. Was die Institution Kirche aus den christlichen Werten gemacht hat, ist eine andere Frage. Was die spießbürgerliche Gesellschaft aus Weihnachten gemacht hat ist Sache der Spießbürger. Ich kann Weihnachten feiern. Dabei bin ich Christ und links, ohne eine gespaltene Persönlichkeit zu sein.

  • H
    HaPe

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    Wenn Linke Weihnachten hassen müssen, dann war, bin und werde ich nie ein Linker sein. Da ich in den 70ern sozialisiert wurde fühle ich mich aber trotzdem als Generations-Linker und das heisst für mich: Vorne mitdenken im ganzen 360 Grad-Spektrum des menschlichen Geistes. Weihnachten hassen, das überlasse ich verbohrten Alt-Linken die in ihrem verkümmerten denkerischen 60 Grad-Spektrum verharren und als entsprechende Links-Zottel Stimmung sich nur gegen andere vorstellen können.

  • V
    vic

    Leute, was für eine Fragestellung!

    Ich, einer von KPKs mygeneration, hasse Weihnachten nicht, es ist mir nur egal.

    Beim obligatorischen Elternbesuch ertrage ich sogar einen Weihnachtsbaum ohne auszurasten.

  • EB
    Eric Blair

    Zwei Dinge die ich über den Artikel mag:

     

    1) Hurra! Es gibt noch `Linke` . Dachte, ich wäre der letzte der das Licht ausmachen müsste!

     

    2) Ja, ich verabscheue Weihnachten weil es nichts anderes ist als eine erweiterte Marketingstrategie um die leeren Kassen der Kaufhäuser und Mediamärkte am Jahresende zu füllen. Ob Jesus, um den sich das ganze dreht, dies bei seinem Religionskonzept bedacht hat?

     

    Wie auch immer, long live the Grinch!

  • SQ
    Sharp QT12

    Die Themen beim Streit der Woche werden immer bekloppter.

    Erstaunlich, dass sich immer wieder Kommentatoren finden, die sich ernsthaft mit derartigen Fragestellungen auseinandersetzen. Geltungssüchtig? Sonst nichts zu tun?

     

    Hier ein paar Anregungen für künftige Themen:

     

    - Dürfen Deutsche heimlich in der Nase popeln?

    - Dürfen Berliner Wildschweine aus der Mülltonne fressen?

    - Müssen Grüne Schweden Scheiße finden(wegen der gelb-blauen Landesfarben)?

    - Muss die Queen "Coronation Street" gucken?

    - Muss der Bundespräsident Baumwollunterwäsche tragen?

    - Müssen Nazis Namensschilder tragen?

    - dürfen taz-Mitarbeiter das KaDeWe gut finden?

     

    und... und... und...

  • A
    Andreas

    "Müssen Linke Weihnachten hassen?"

     

    1. Ich selbst she mich nicht als Linken und werde von meinem umfeld auch nicht als Solcher gesehen - ich hasse Weihnachten dennoch.

     

    2. Warum sollten Linke Weihnachten hassen? Wäre es nicht vermessen, wenn jeder von uns, der sich in seiner Kindheit und Jugend von der Festtagsstimmung hat anstecken lassen und dieser auch frönte, heute aus einer in diesem Sinne irrsinnigen Ideologie oder Idee folgt, diese ablehnt.

     

    Aus diesem Grunde lehne ich das Weihnachtsfest ab - der einstige "Geist der Weihnacht", jedenfalls, so wie ich ihnmir vorstelle, ging mit meinem Heranwachsen und durchdenken der gegebenen Verhältnisse verloren. Weihnachten ist jedes Jahr eine Bühne auf der sich so präsentiert wird, wie man seinmöchte aber nicht ist; man holt die besten Schauspielerischen Fähigkleiten heraus und setzt das um, was man sich Neujahr vorstellte. Mancher hält dies dann noch bis Silvester durch und sieht die eigenen Wünsche sowie Erwartungen als erfüllt an.

     

    Familien die im schlimmsten Schreit leben, finden sich in scheinbarer Harmonie zusammen und "brechen gemeinsam das Brot" - um einmal pathetisch zu sein, um danach wieder in bester Art zu lästern, dass Diese und Jene richtig fett geworden ist, der Braten nicht schmeckte, es nicht gefallen hat dass der Junge noch immer Vegetarier ist und nichts vom Braten aß - wohlgemerkt, dass dieser Braten nicht schmeckte -, die Oma schon wieder die Geschichten aus dem Krieg beim Essen zum Besten geben musste, obwohl die schon jeder mindestens in vier verschiedenen Variationen gehört hat und die Geschenke so unpersönlich sind - obwohl man selbst nur Gutscheine verschenkte - dieser aber wenigstens mit einer hübschen Schleife dekorierte.

     

    Die Verlogenheit der Mitmenschen ist eine Zarte Blume die zu Weihnachten die schönsten Blüten treibt.

     

    Nein, das könnte ich mir ersparen, jedoch werde ich es mir jedes Jahr wieder anschauen und immer sarkastischer beim Essen reagieren, denn ein solches Schaupiel bekomme ich nur Weihnachten in Hollywood-Qualität (ohne irgendeine Wertung abzugeben) kostenfrei und mit "gutem" Essen.

     

    Ich wünsche schöne Weihnachten.

  • UB
    Uwe Buchholtz

    Weihnachten ist doch das Fest der Liebe. Manche verwechseln Liebe mit Beschenken. Natürlich kann man seinen Lieben auch was schenken, muss es aber nicht.

    Obwohl die Erwartungshaltung bei den "Kleinen" besonders groß ist.

    Bei "Linken" hieß sowas früher "Konsumterror".

    In meiner Schulklasse mussten wir unserem Lehrer nach Weihnachten immer erzählen, was wir unseren Eltern geschenkt hatten..

    Wovon sollte ein Schüler mit geringem Taschengeld seinen Eltern was schenken? Meine Klassenkameraden haben sich dann was ausgedacht, was sie ihren Eltern geschenkt haben. Ich war ehrlich und sagte: "Nix", worauf mein Klassenlehrer mich missbilligend anschaute.

    Sowas beschäftigt mich noch heute, ca. 50 Jahre später.

    Aber ich glaube, ich habe inzwischen ein ganz entspanntes Verhältnis zum Schenken und zu Weihnachten. In unserer Familie haben wir schon lange beschlossen, dass die Erwachsenen sich nichts schenken. Bei Kindern und Patenkindern wird natürlich geschenkt. Sie müssen mir immer einen Brief oder eine eMail schicken, und mir mitteilen, was sie sich wünschen. Meistens wird der Wunsch dann erfüllt.

  • JC
    Johnny Cynic

    Verelendete Unterschicht? Wo bitte finde ich die?

    Da läuft doch jeder Hartzer mit Smartphone herum, pfeift sich 16 Stunden am Tag TVSchrott auf 42 Zoll und noch mehr Kanälen in die Birne und für Bier, Zigaretten und Essen von der "Tafel" reicht es auch noch!

    Aber klar, die "Reichen", das sagt schon der gesunde Neid der Linken, die müssen gefälligst zahlen.

    Wie währe es mit einem KdF-Programm von TUI für das Prekariat, finanziert von allen die Mehr als 2000€ brutto monatliches Einkommen haben?

    Oder mit Zwangsausbildungen für Bildungsbürgerkinder damit auch die Sprösslinge "bildungsferner" Schichten duch das ersehnte Jura- oder Medizinstudium laviert werden?

    Oder man geht, ganz der Berliner, einfach nachts raus und zündet einen Wagen an der teurer ist als der eigene.

    Linke müssen Weihnachten nicht hassen. Sie sollten sich aber einmal wenigstens "selbstkritisch" fragen ob der empfundene Hass auf den "Konsumterror" nicht doch Neid ob der eigenen erbärmlichen Existenz ist.

  • K
    Klausgg

    Was ein Schrott! Was hat dieses Verhohnepipeln Weihnachten mit Links zu tun. Meine Gesinnung mag zwar

    - nach der "Werteskala" eher links zu bezeichnen sein,

    aber meine Abneigung gegen diesen "Termin" verstärkt sich immer mehr je weiter der Dezember auf den 24. zusteuert.

    Wenn Gläubige meinen, einer Sache zu gedenken, die was mit Krippe und Stroh zu tun hatte, dann sei es ihnen gegönnt - Wer war denn bei dieser Geschichte eigentlich dabei?

     

    Xmas hab ich in den 60er Jahren als Seefahrer erlebt -

    erst großes feierliches Getue der Schiffsführung, sogar der "Alte" mit Steuermannsanhang ließ sich in der Mannschaftsmesse blicken, Koch hat sich auch recht Mühe gegeben, dann gings über zum "festlichen Teil": Alkoholika kamen auf den Tisch. Das End von der Geschicht waren meistens Kloppereien, moralische Anwandlungen,"blaue" Augen - nicht ursprünglich - und heftige Kater. Der einzige Trost, es war schön warm in den Tropen.

     

    Das auch der Grund, warum ich jedes Jahr gegen Jahresende ein Kribbeln im Nacken verspür und mich so richtig aufs Neujahr freue (auch weil die Tage wieder länger werden) - und Schnee zu Weihnachten kann mir garantiert gestohlen bleiben.

     

    Klausgg

  • O
    Osiris

    Schön ,das nach dem Lichtfest die Sonne wieder höher steigt .

    Schlimm ,das Millionen Weinachtsbaüme getötet werden anstatt schmarotzende Misteln zu recyclen .

  • A
    Aldo

    Es war einmal ein Land, dessen Menschen waren wie verzaubert vor Glück. Sie glaubten, der wirtschaftliche Aufschwung würde Wohlstand und Auskommen für alle bringen, denn immerfort wurde diese Botschaft verkündet. Doch als sich das letzte fette Jahr dem Ende näherte, merkten die Menschen, das nur die Reichen reicher und die Armen ärmer geworden waren. Transnatal. was ist das eigentlich? Transnatal heißt jenseits der Weihnacht, die Weihnacht überwinden,  das Fest der Bischofsmützen, ein Heuchelfest, Beispiel für eine Umwidmung im Sinne des Kapitals, evident, dass sich Ochs und Esel und eine Geburt auf Stroh   nicht gut verkaufen, also  hat man diesem Ereignis mehr Autorität gegeben, mit Armut lässt sich kein Staat machen, die relevanten Requisiten des Festes kommen übrigens alle aus den reichen Industrieländern   des Nordens , der Weihnachtsmann, Santa Claus,  Papa Noel, die  romantische Tanne, one way to fascism, aber allmählich formiert sich ein unbehauen , ein christliches Fest, ein Heuchelfest,  fiesta hipócrita.

    Hollywood könnte es mit dem Timing  nicht besser gemacht haben, die White Christmas,  im Huckepack auf dem sol invictus, solstitium, das fest zur Wintersonnenwende, Frieden für eine Nacht, immerhin, und die Punktänzerin im U-Bahnkäfig öffnet  unsere  armen und verkorksten Seelen , sie flitzt durch die Gänge, ihr Clowngesicht schmilzt  das Eis der Konvention,   - Stalin  du bist unser Führer  deklamiert ein Verfolgter unter dem Regime, -Führer, befiehl, wir folgen, ein anderer aus dem gleichen totalitärem Lager, die englischen Tänzerinnen flitzen über die  Korridore,  die Oma aus dem Norden tanzt mit dem Neger aus dem Süden , aber Sie sind doch kein  Schwarzfahrer? Transnatal.

  • Z
    @Zampano

    Pfaffen, die dem Pöbel Askese und Entsagung lehren, und deshalb von alternativlos-realistischen Sachzwang-Politikern und der grünen Bionade-Bourgeoisie hofiert werden, können keine Verbündeten im Kampf gegen den Kapitalismus sein.

     

    Pfaffen und Grüne wollen den Kapitalismus ja auch nicht überwinden, sondern lediglich die materiellen Entsagungen, die wegen ihm für viele Menschen unumgänglich sind, ideologisch verklären und dadurch erträglicher machen.

  • C
    Carsten

    Was habt Ihr Linken für ein Problem mit Weihnachten? Beim Ramadan kriegt Ihr doch auch feuchte Höschen.

  • E
    egal

    @Enzotroll: auf deinen geilen Kommentar habe ich schon gewartet.Beim Kerzen ausblasen muss man auch einmal durch dein Gehirn gepustet haben.Du willst es doch nicht anders, also gebe ich dir diesen Satz:Lieber Autos als Kerzen anzünden, ha , ha, ha. Und, bediene ich jetzt dein/ euer Schablonengehirn ?

  • SC
    Santa Claus

    Natürlich!

     

    Linke hassen immer alles was anderen Spaß macht, die sich selbst nicht für so aufgeklärt und moralisch überlegen halten.

    Es geht Linken nichts über freudlose Askese und anderen Vorhaltungen machen!

    Dahinter stecken wahlweise immer entweder schlecht verhohlener Neid oder Geltungsdrang.

    Allein diese schöne Vokabel "Hass"... die gibt's hier im Weihnachtswunderland doch gar nicht!

    Also, eine schön hasserfüllte Weihnachtszeit, Ihr Linken!

    Hier am Nordpol lasse ich's derweil krachen, mit meinen süßen Elfen und jeder Menge Coke...

    Ho, ho, ho!

     

    Euer Santa

  • S
    santa

    Ich liebe Weihnachten!! Wenn ich überhaupt etwas "hasse", dann sind das Dogmatiker, links oder rechts, religiös fundamental oder fundamental atheistisch, Taz oder focus, die glauben sie wären die einzigen die den Durchblick hätten und alle anderen sollen an ihrem überragenden Wesen genesen. Ich wünsche allen ein frohes Weihnachtsfest, lecker zu Essen und Trinken und das die Wunschzettel erfüllt werden.

    Ho,Ho,Ho

  • AH
    aber hallo!

    @ Kurt Hosner

     

    Interessanter Kommentar!

     

    Ich selbst bin auch der Auffassung, dass die Ur-Christen tatsaechlich Sozialisten waren und sich gerade deshalb diese philosophische Konzeption im Kontrast zum dann zerfallenden Roemischen Reich in Europa durchsetzen konnte.

     

    Diese Grundlage der Verbreitung des 'Christentums' als Ur-Sozialismus findet dann aber spaetestens seit dem Mittelalter keine reale Entsprechung mehr, indem gerade die katholische Interpretation von 'christlich' immer mehr dogmatisch und reaktionaer wird. Jeder der etwas anderes denkt wird auf den Scheiterhaufen gebracht! Diese Demagogie darf mann dann auch als 'Linker' oder einfach nur als Demokrat kritisieren. (Ich denke dass geht wirklich)

     

    Wuerden sich die Kirchen ihren philosophischen Traditionen wieder annaehern, gebe es ein wenig Hoffung fuer sie. (Allerdings nicht viel, fuer Gruende die hier nicht vertieft werden koennen.)

     

    Uebrigens argumentieren viele Kommentatoren hier etwas am Thema vorbei:

    Weihnachten, oder genauer die Zeit gegen Ende Dezember, ist nicht an sich ein christlich-religioeses Fest. Urspruenglich wurde die Wintersonnenwende an diesen Tagen gefeiert. Das Geburtsdatum von Jesus ist selbst den Urchristen nicht bekannt gewesen, der 25 Dezember ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht sein Geburtsdatum. Ich kann also heute die Wintersonnenwende feiern (ohne jegliche Geschenke aber mit viel Wein, ? und Gesang). Damit bin ich den urchristlichen Werten vermutlich viel naeher und leiste zusetzlich einen Beitrag dazu, dass die kirchliche (nicht christliche) Demagogie, die dieses uralte Fest fuer ihre Zwecke annektiert hat, nicht weiter gefoerdert wird.

     

    Nieder mit den kirchlichen Demagogien, fuer ein freies, liberales und urspruengiches Fest!

  • S
    suswe

    So ein Unsinn. Dank an CHESTERFIELD.

  • MH
    Matthias Haack

    Als "guter Linker" hat man damit kein Problem, denn es versteht sich von selbst, dass man Weihnachten ablehnt. Weihnachten ist das Fest des Konsums, der Familie und der christlichen Religion; mit all dem hat man als "guter Linker" nichts am Hut. Geht man am Weihnachtsabend vor 22 Uhr durch die Straßen oder in eine der wenigen geöffneten Kneipen, sieht man wie wenig "gute Linke" es gibt. Schade eigentlich.

  • AK
    Anne Kerlin

    Linke -wie alle Menschen mit offenen Augen und scharfem Verstand- müssten, sollten, könnten vieles hassen- ungezügelten Kapitalismus, die Ausbeutung des globalen Südens, unsere Scheuklappenkonsumgesellschaft, die Unterdrückung der Frauen, Alltagsrassismus, Bahnhofsprojekte. Jetzt also Weihnachten. Die Grüne Jugend hat auf ihrem Bundeskongress im Frühjahr ja auch schon die ersatzlose Streichung jeglicher religiösen Feiertage gefordert. Sollten wir alle, die wir weder an den Weihnachtsmann noch an die in diversen Anzeigen und Werbungen propagierte heteronormative Spießbürgertumsfamilie glauben, also Heiligabend boykottieren? Occupy Weihnachten? Gegenfrage: Was tun wir an den anderen 364 Tagen im Jahr? Boykottieren wir Nestlé und Shell? Verzichten auf Flugreisen und Auto? Demonstrieren? Starten Petitionen? Engagieren uns für globale Gerechtigkeit? Achten auf geschlechtergerechte Sprache und greifen jedesmal ein, wenn wir hören, wie sich jemand rassistisch oder homophob äußert? Für solche Menschen mag es untragbar sein, Weihnachten zu feiern. Sollen sie es bleiben lassen. Für alle anderen gibt es sicherlich Dinge, die des boykottierens würdiger sind.

  • WB
    Wolf Buchwald

    Linke müssen gar nichts. Sie sollen können wollen.

    Linke hassen nicht. Sie lehnen ab, verachten, ignorieren.

     

    Zum Thema Weihnachten:

    Einfach eine Lüge. Geschaffen um irrelevante aber mächtige (Wirtschafts)interessen durchzusetzen. Die Religionen wollen, dass die Menschen den wichtigen Bezug zur Natur verlieren und an einen „Gott“ glauben, der Armen Armut verspricht und Reichen Reichtum. Coca-Cola wollte einfach nur mehr Getränke verkaufen, was irgendwie ehrlicherist, egal...

     

    Selbst die Profanisierung von Weihnachten resultiert letztendlich auf wirtschaftlichen Interessen. Weihnachten ist einfach von Grund auf Einzelinteressen ausgerichtet nicht auf die Gemeinschaft. Auch wenn sich viele da gerne herum reden wollen, weil sie es sich nur so leisten können, ihre sozialen Bindungen ein ganzes Jahr über zu vernachlässigen.

     

    Weihnachten hat nichts mit Romantik zu tun, im Gegenteil: Ein Fest, dass angeblich Familie, Freunde und Nächstenliebe in den Vordergrund stellt, bedeutet im Umkehrschluss, dass diese Werte sonst immer vernachlässigbar sind. Wohl auch deshalb steigt die Suizidrate eklatant.

     

    Weihnachten ist abzulehnen, denn eigentlich müssten die Werte: Familie, Freunde und Nächstenliebe jeden einzelnen Tag im Jahr gefeiert und zelebriert werden, also für die Gesellschaft selbstverständlich sein.

  • J
    Julia

    Wieso sollte man als Linker Weihnachten hassen? Die Frage ist doch wie man Weihnachten praktiziert. Schließlich muss es keineswegs auf die spießige- „wir haben uns alle furchtbar lieb“ und beweisen uns dies durch das Verschenken möglichst teurer Konsumgegenstände- Tour verbracht werden. Bei uns geht es an Weihnachten immer lustig zu, wir schauen zusammen einen Film und natürlich bleibt auch der Konsum in Form von Essen und Geschenken nicht ganz aus. Das aber alles innerhalb eines bestimmten Rahmens. Gestritten wird spätestens bei der Filmauswahl und Freunde sind auch mal herzlich willkommen. Aber gerade deswegen freue ich mich jedes Jahr wieder darauf.

  • R
    Rübezahl

    @ Unbequemer: "Linke wären bereits weiter, wenn sie nicht alle Andersdenkenden hassen würden."

    Das gilt zum Glück auch für Rechte, Christen, Pietisten, Liberale, Neoliberale, Pseudoliberale, Sozialdemokraten und andere Gläubige.

     

    Ich finde Weihnachten klasse - nicht wegen Geschenken, Baum, Gänsebraten oder irgendwelcher Rituale, sondern weil sich dann die Stadt und das Haus leeren, wenn gefühlt die Hälfte der Bevölkerung zu Mami und Papi in den Norden, Osten und Westen pilgert und die Stadt wieder normal dimensioniert erscheinen lässt. Ich muss beim Bäcker nicht mehr anstehen und bekomme einen Platz in der U-Bahn. Wenn ich mir zu Weihnachten was wünschen darf, dann bitte tagtäglich Weihnachten!

  • Z
    Zampano

    Ihr wisst genau, dass die Kirchen der wichtigste Verbündete der Linken ist gegenüber dem verkapitalisierten Konsumterror der Wohlstandsgesellschaft.

     

    Das, was sich nach außen hin oft als vermeintlich "christlich" darstellt (wie manch eine Volkspartei), ist in Wahrheit weit davon entfernt. Ihnen geht es um Konsum, Umsatz und Wachstum.

     

    Die Kirche stellt sich dem entgegen und verweist auf die Bedeutung der nicht-materiellen Werte.

     

    Das sollte jeder Antikapitalist unterstützen!

  • L
    Leser

    Die richtigen Plakate mit der Aufschift "Wollt ihr das totale Fest" werden ja erst noch aufgehängt:

    http://www.flickr.com/photos/snapsi42/6505471825

  • SR
    Stuiber Reinhard

    Gehören Konsum, Intoleranz und „christliche Werte“ zwingend zu Weihnachten? Mitnichten. Exzessiver Konsum, häusliche Gewaltdelikte und Spießbürgertum sind Symptome, deren Ursprung in unserer Gesellschaft zu finden ist. Weihnachten ist nicht der Initiator dieser fragwürdigen Verhaltensweisen, sondern lediglich ein Punkt auf den sich diese konzentrieren.

    Die meisten aller Gewaltdelikte finden in familiären Kreisen statt. Es ist daher absolut naheliegend, dass ein weihnachtliches Zusammentreffen ein enormes Konfliktpotential in sich trägt.

    Und findet der übermäßige Konsum nur zur Weihnachtszeit statt? Viele Menschen werden durch geschickte Marketingmaßnahmen - die auf dem Boden der Unvernunft eine Menge Nahrung finden - und gesellschaftlichen Werten zu unnötigen Käufen animiert. Und das an 365 Tagen im Jahr. Übermäßiger Fleisch- und Energiekonsum sind ebenfalls im Alltag zu finden.

    Weihnachten als die Ursache negativer, gesellschaftlicher Eigenschaften zu definieren ist wahnsinnig kurzsichtig. Linke sollten Weihnachten nicht hassen, sondern tolerieren. Und genauso wenig sollte es zum Sündenbock gesellschaftlicher Missstände erkoren werden.

  • OA
    o aus h

    Erbsenzählerei, ABER: Jesus wurde NICHT in einer Krippe geboren. Das wäre für Maria dann wohl doch zu umständlich gewesen. Er wurde im Stall geboren und nach der Geburt in die Krippe gelegt.

  • KH
    Kurt Hosner

    Warum herrscht immer noch das völlig absurde Vorurteil, dass man als Linker kein praktizierender Christ und als gläubiger Mensch kein Linker sein könne?

     

    Was glaubt die taz eigentlich, woher die meisten ur-"linken" Ideen stammen? Von Karl Marx vielleicht?!

     

    Also wenn Jesus nicht links war, weiß ichs auch nicht.

     

    Friede sei mit euch!

  • LA
    Lob an "alex"

    Schöner Kommentar zum Thema Spiessigkeit.

    Danke dafür!

  • A
    ananas

    Warum sollte man als Linker Weihnachten hassen? Die Frage ist doch, was Weihnachten für den einzelnen ausmacht. Nicht jeder beteiligt sich am Konsumterror. Und als Linker kann ich auch Christ sein. Siehe Rudi Dutschke. Denn auch hier stellt sich die Frage: was bedeutet das Christ-Sein für den einzelnen. So mancher reduziert es auf die Angehörigkeit zu einer der christlichen Kirchen, aber auch das sehe ich nicht so. Es ist eine ganz individuelle Herzens- und Gewissensentscheidung. Für mich dreht sich das Christ-Sein um Liebe und auch um Hilfsbereitschaft, internationale Zusammenarbeit ohne Vorurteile und Weihnachten ist einfach der Tag, an dem wir der Geburt des Gründers dieser geistigen Gemeinschaft gedenken. Und diese Tage feiere ich dann auch gerne mit Freunden und Verwandten, auch ohne Christmette und ohne dass man sich mit Geschenken überhäuft. Vielleicht sollte man sich dieser Tage lieber rückbesinnen, was man für seinen Nächsten tun kann, statt unnütze Geschenke zu verteilen. Ich denke, das trifft es einigermaßen, Weihnachten ist für mich ein Fest, an dem wir uns rückbesinnen sollten, dass alle Menschen zusammen gehören und wir uns gegenseitig unterstützen sollten.

  • A
    arribert

    Mit Kind kommt man auch als Linker kaum um Weihnachten rum. Besonders wenn die Großeltern das Fest ausrichten. Was soll man denn machen? Man freut sich auf die Klöße und hofft auf ein paar warme Socken unterm Baum. Den ganzen christlichen Schmonzes ignoriere ich so gut es geht.

    Hassen geht mir zu weit, ich hasse den damit verbundenen Konsumterror und die bescheuerten Weihnachtslieder.

    Auf der anderen Seite erledigt man so die ganzen Familienbesuche in 2- 3 Tagen und hat dann erstmal wieder seine Ruhe. Silvester wird mit den Nachbarn gefeiert, die ebenfalls froh sind, der Familienhölle entflohen zu sein.

  • P
    punkrocker

    na ja was soll man da zu sagen

    ausser das es mir egal ist ob ich was bekomme oder nicht solange ich mit den leuten zusammen sein kann geht ein fach zu diesem zeit punkt ihm jahr am besten weill sich da alle die zeitnehmen (auch wenn es traurig ist das es menschen gibt denn das nur ein mal ihm jahr wichtig ist)

     

    ich seh mich selber als Arnarscho

  • W
    wauz

    Es geht um die Deutungshoheit über die Feste

     

    Der (west-)römische Staat war konstituiert im Iuppiter-Tempel (überlagert dann vom Kaiserkult). Der Festtagskalender war eine wesentliche Einrichtung des Staates. Die frühe römische Kirche hat deswegen immer versucht, eigene Feiertage dort unterzubringen.

    Die Wintersonnwende ist in der indogermanischen/indoeuropäischen Kultur schon sehr lange ein wesentliches Fest gewesen. Die römische Kirche hat daher versucht, dem römischen Saturnalien-Fest etwas entgegenzusetzen. Mit Hilfe eines Astronomen und Mathematikers und einiger (verwegener) Annahmen zur Zeugung Jesu konnte man dann das Epiphanias-Fest etwas vorziehen und zum Geburtstag Jesu umdefinieren. Dieses Konzept kam dann in den gallischen Provinzen sehr gut an. Die keltisch-stämmigen Missionare haben es dann zu den germanischen Stämmen weitergetragen, denen das neue Fest auch gut gefiel, weil es zu ihrer eigenen Tradition der Sonnwendfeiern passte.

    So kommt es, dass in Deutschland seit jeher zwei Traditionslinien nebeneinander her laufen: die christliche und die im Prinzip ältere germanisch-heidnische.

    Nach dem Mittelalter, als die germanische Tradition nur noch gebrochen weitergeführt wurde, haben viele heidnische Bräuche ihren Weg in die christlichen gefunden, weil man sie oft nicht mehr als solche erkannte: Weihnachtsbaum (ein Verwandter des Maibaums), Lebkuchen (ehemals Opfergebäck) usw.

    Dazu kamen Umdeutungen aus der bürgerlich-humanistischen Denkwelt. "A Christmas Carol" von Charles Dickens sei hier als signifikantes Beispiel genannt.

    Eine weitere Umgestaltung erfuhr das Weihnachtsfest im Zusammenhang mit der Coca-Cola-Werbung. (Es gibt hier aber ein Ei-Henne-Problem).

    Die media-markt-Werbung vollzieht hier sichtbar die Umwertung vom Friede-Freude-Eierkuchen-Fest bei Dickens zu einem radikalen Konsumfest.

    Für Christen ist daher diese Werbung eine Provokation: wenn schon nicht Ursache, so aber der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.

    Die materialistisch-sozialistisch denkende Linke (der materialistisch-sozialistische denkende Teil der Linken) hat natürlich ein Grundproblem mit Weihnachten. Es gibt für sie keinen nachvollziehbaren Anlass für ein großes Fest. Weder Sonnwendfeier, noch Christi Geburt noch Konsumhöhepunkt des Jahres sagen ihnen zu. Da bleibt nur Platz für ein stilles Familientreffen oder aber einen Rückzug ins private Nest. Das hat etwas von Zwangs-Cocooning, weil man nur so dem lautstarken Gefeiere entfliehen kann. Man könnte allerdings auch meinen, sie sollten mit den Christen ein Bündnis schließen, die Weihnachten als Glaubensfest feiern wollen, weil da die größte Interessensübereinstimmung herrscht.

  • KK
    Katrin Kolossa

    Ihr Kinderlein kommet - und kauft.

    Nichts willst du von Schätzen und Reichtum der Welt, ein Herz nur voll Demut allein dir gefällt.

    Bereits diese Zeilen aus der Feder von Christoph von Schmid, entstanden in dem 18. Jahrhundert, machen deutlich worum es an Weihnachten wirklich geht: Demut statt Ipod.

    Ob von Schmid schon damals eine Tendenz zu den Linken hatte, das wissen wir heute nicht so genau. Schließlich war es ja auch Luther, der die Geschenke unter den Baum brachte und damit Kinderaugen zum Leuchten. Damals refomierte er die Kirche, heute refomiert der Kommerz das Weihnachtsfest.

    Ein Aufschrei geht durch das Volk: Weihnachten, Kommerz? Niemals! Es ist das Fest der Besinnlichkeit, der Familie, der Kirche. Man besinnt sich auf Geschehnisse der Geschichte, die Geburt Christi, spielt Krippenspiele und schenkt aus Nächstenliebe.

    Bei genauerem Hinsehen geht es der breiten Masse doch schon lange nicht mehr um das Aufrechthalten alter Traditionen. Sie verbindet mit dem Weihnachtsfest Begriffe wie Völlerei, Maßlosigkeit und Familienstreit. Um letzterem aus dem Weg zu gehen gibt es sie, die Geschenke. Unternehmen zahlen Weihnachtsgelder an ihre Mitarbeiter- und zwar nicht, damit diese ihre Krippe aufrüsten!

    Die Kommerzialisierung von Weihnachten ist nicht die Schuld des Einzelhandels, es ist unsere Schuld, denn wir waren empfänglich dafür. Weihnachten- ein Fest der Liebe. Zum Produkt.

  • N
    Nico

    Gerade als Linker, also als sozial orientierter Mensch, sollte man an Weihnachten (aber auch sonst) Prodkute konsumieren, die anderen auf der Welt einen Nutzen bringen. Damit meine ich zum Beispiel Produkte aus dem Welt-, bzw. dem Regenwaldladen, oder auch eine Regenwald-Schutzurkunde. (https://www.regenwald.org/spende/92/nachhaltige-geschenke-fur-den-regenwald)

    So sorgt man auch in materiell weniger privilegierten Regionen für Hoffnung und Zuversicht, da die Menschen durch den fairen Handel einen angemessenen Lohn erhalten und die Umwelt nachhaltiger genutzt wird.

    Demnach kann man besonders zu Weihnachten als Vorbild voran gehen und bewusst und solidarisch konsumieren, was den Kauf von Luxusprodukten, wie die diverser Elektronikläden, von vornherein ausschließt. Eher sollte man sich daran setzten sich für eine gerechtere Welt einzusetzen und im Kapitalismus ist unser Geldbeutel eine der stärksten Waffen ;)

  • P
    piccolomini

    ich selbst bin kein linker und ich finde die fragestellung auch relativ befremdlich. ist es nicht eine eher linke tugend tolerant gegenüber "fremden" zu sein? ist es am ende doch vielleicht so, dass man als linker hassen muss, was nicht ins weltbild passt? das habe ich jedenfalls schon immer vermutet.

    für meinen teil glaube ich, dass es nicht notwendig ist, weihnachten zu hassen. man kann über die media markt werbung denken, wass man will, ich fand sie schon immer schwach. man muss den konsumrausch ja garnicht ausleben und sich solchen werbeslogans unterwerfen. auch muss man der christlichen traditionen nicht folgen. dennoch muss man weihnachten nicht hassen. die linken menschen, die ich kenne, haben das auch garnicht nötig.

  • WD
    Walther Döring

    Lieber Konsumterror als Linke Literatur lesen. Die kommen immer mit dem erhobenen Zeigefinger. Das ist ein so langweiliger Scheiß, danach will man erst mal keinen Sex mehr.

     

    Nee, nee, das machen wir anders. Weihnachten wird mit gutem Essen und tollem Wein gefeiert. Dazu gibt es Musik auf der eigenen Klampfe. Die Weihnachtsfeiertage über werden unterhaltsame Bücher gelesen und auf dem Sofa vor dem Kamin gepennt. Dieser ganze Revoluzzerscheiß bleibt dabei ganz bestimmt draußen.

     

    Das sage ich Euch, als Konservativer mit Liberalen Neigungen.

  • E
    Enzo

    Muss man Linke hassen?. Ich finde schon.

    Ihr sorgt für erhöhten CO2 AUsstoß bei euren Demos.

    Nach den Demos ist das ganze Viertel vermüllt. Ihr zündet nue Autos an.Was für eine Verschwendung

    habt keine Werte außer euerem eigenen Ego. Ich bin gerne Spießer mit Eigeheim, Familie, Freunden und Weihnachten. Bei euch herscht doch nur der blanke Neid.

  • SS
    Sylke Störmer

    Als Linker muss man Weihnachten nicht hassen. Man muss nur nicht alles mitmachen was als weihnachtswichtig angepriesen wird und sich darauf besinnen was Weihnachten ausmacht. Das sind nicht die beleuchteten Fenster und Vorgärten, die die Stromanbieter jubilieren lassen und nicht die Deko, die inzwischen alljährlich neuen Modetrends folgt, um die Verkäufe in die Höhe zu schrauben und vor allem sind es nicht unanständig teure Geschenke. So kommt man dem eigentlichen Weihnachten als Fest der Nächstenliebe schon sehr nahe. Wer gläubig ist, wird die Gottestdienste besuchen und wenn das ganze Jahr keine Zeit war, möglicherweise den Anlass nutzen, um gemütliche Stunden mit Familie und Freunden zu verbringen. Es werden Geschenke getauscht, die Zuwendung und nicht ein dickes Bankkonto ausdrücken.

    Jeder Linke wird aus seinem Innersten heraus Weihnachten in seinem ursprünglichen Sinne feiern, sonst wäre er kein Linker und somit ist ihre Fragestellung vollkommen absurd. Für Hass ist wirklich kein Platz bei dieser Lebensphilosphie.

  • I
    imation

    "Diesem spießbürgerlichen Familienfest, das immerzu Vater-Mutter-Kind, statt Vater-Vater-Kind propagiert."

     

    Vielleicht weil es nur bei der Kombi Vater + Mutter ein Kind gibt?

  • S
    Schattenfels

    Weihnachten ist das Gegenteil von links. Es geht wahlweise um die Freude am Konsum, der Huldigung des christlichen Gottes und dem Zusammensein im engsten Kreise der Familie. Jeder hat hier seine persönlichen Präferenzen: Für die einen steht mehr der Konsum, für die anderen eher der Glaube oder die Familie im Mittelpunkt. Für den Linken ist dies jedoch unerheblich, er verachtet Konsum, Glaube und die Institution der Familie gleichermaßen.

     

    1. Der Konsum, besonders der für übermäßig befundene, ist Ausdruck kapitalistischen Denkens und Handelns, unter dem die Arbeiterklasse zu leiden hat: Je mehr Konsum, desto mehr Ausbeutung des Arbeiters durch den Produzenten.

    2. Der Glaube ("Opium fürs Volk") ist Zeugnis eines reaktionären Kultes, der Vernunft und Fortschritt einer Gesellschaft verhindert.

    3. Die Familie schließlich ist die Konkurrenzorganisation des kollektivierenden Staates, der für gerechte Verteilung und Chancengleichheit sorgt. Die Familie war und ist die Keimzelle der Ungleichheit und damit den Linken schon immer ein Dorn im Auge.

     

    Weihnachten ist deshalb nichts für Linke. Es sei denn, es würde "Kollektivnachten" heißen, mit den Genossen anstatt der Familie gefeiert werden und jeder erhielte das gleiche, planwirtschaftlich gefertigte Geschenk. Zum Glück bin ich kein Linker!

  • C
    CHESTERFIELD

    WEIHNACHTEN ist für alle da,auch für die Linken.Alle können es feiern:

    Die Juden,weil ein jüdischer Knabe geboren wurde

    Die Moslems,weil der spätere Prophet Isa geboren wuede.

    Die Christen,weil ihr späterer Religionsgründer geboren wurde.

    Und sie Linken,weil der erste Sozialist geboren wurde,der später gegen die Kapitalisten vorging

    und sich den Armen und Verfolgten zuwandte-

    Daß die Christen später ein christliches Fest daraus gemacht haben,stehr auf einem anderen Blatt.

    Und was die Geschenke angeht,so sollten diese auch im Ramen bleiben und nicht in Überschwendungssucht ausarten.

    So können alle dieses Fest feiern.

  • KK
    Katrin Kolossa

    Nichts willst du von Schätzen und Reichtum der Welt, ein Herz nur voll Demut allein dir gefällt.

    Bereits diese Zeilen aus der Feder von Christoph von Schmid, entstanden in dem 18. Jahrhundert, machen deutlich worum es an Weihnachten wirklich geht: Demut statt Ipod.

    Ob von Schmid schon damals eine Tendenz zu den Linken hatte, das wissen wir heute nicht so genau. Schließlich war es ja auch Luther, der die Geschenke unter den Baum brachte und damit Kinderaugen zum Leuchten. Damals refomierte er die Kirche, heute refomiert der Kommerz das Weihnachtsfest.

    Ein Aufschrei geht durch das Volk: Weihnachten, Kommerz? Niemals! Es ist das Fest der Besinnlichkeit, der Familie, der Kirche. Man besinnt sich auf Geschehnisse der Geschichte, die Geburt Christi, spielt Krippenspiele und schenkt aus Nächstenliebe.

    Bei genauerem Hinsehen geht es aber der breiten Masse doch schon lange nicht mehr um das Aufrechthalten alter Traditionen. Sie verbindet mit dem Weihnachtsfest Begriffe wie Völlerei, Maßlosigkeit und Familienstreit. Um letzterem aus dem Weg zu gehen gibt es sie, die Geschenke. Unternehmen zahlen Weihnachtsgelder an ihre Mitarbeiter- und zwar nicht, damit diese ihre Krippe aufrüsten!

    Die Kommerzialisierung von Weihnachten ist nicht die Schuld des Einzelhandels, es ist unsere Schuld, denn wir waren empfänglich dafür. Weihnachten wird das Fest der Liebe- Zum Produkt.

  • U
    Unbequemer

    Linke wären bereits weiter, wenn sie nicht alle Andersdenkenden hassen würden.

     

    Was lieben die Linken überhaupt, außer "Umsturz" und nach dem Erschafften anderer zu greifen?

  • T
    Terrone

    Tyipisch Deutsch:

     

    WIR WOLLEN MUESSEN!

  • C
    cybergabi

    Weihnachten und Nachhaltigkeit müssen nicht unbedingt Gegensätze sein. Hier gibt's einen Blog-Post, den ich vor ein paar Wochen getippert habe - auf Englisch, aber vielleicht versteht's der eine oder andere ja doch. Letztlich sollte es ja nicht in erster Linie um Konsum gehen, sondern um Gemeinschaft - auch wenn der Einzelhandel uns das, wie üblich, anders verkauft.

  • JE
    Jürgen E. Gesang

    " Müssen Linke Weihnachten hassen "

     

    Ouh- mann-o-mann. Die 70er Jahre sind präsent wie eh und je. Ich weiß ja leider aus alltäglichen Erlebnissen, dass der so gen. " Geist" der sich so ungemein fortschrittlich empfindenden " Linken 68er" keineswegs in der Versenkung verschwunden ist. Leider nicht.

     

    Dabei denken, handeln und beurteilen all diese vermeintlich Linken so ganz und gar und bei allen sozial relevanten Themenkomplexen einzig und allein mit ihrem nimmermüden Geist des PÄDAGOGISMUS . Schlimmer noch, wo Argumente hingehören um Erkenntnissse zu gewinnen, um Themen weiter zu entwickeln haben, sie samt und sondern bis heute nichts weiter zu bieten haben als den andersredenden Gegenpart verurteilen, ihn abwerten, pottfrech runterbürsten und niedermachen ( oft sogar in persönlich beleidigender Art und Weise und tunlichst in 600-Watt-Lautstärke, nämlich nimmer dann, wenn ein Diskussionsparnter dem Gefasel eines emotional steckengebliebenen 68er - Geistes nicht zu folgen gedenkt und nicht bereit ist, dem Sturling und Ichling nach dem Munde zu reden, dann ist aber ein Riesenhallo und ein Runterschnauzen gefällig . Weia!!

     

    Ich muss schon sagen. Wer denn bitte nur mal so zum Spaß testen möchte, womit man so einem vermeintlichen " Links-Intellektuellen " bis aufs Blut reizen kann, der braucht nur mal so Tabuthemen wie Einwanderungen pro Tag und Jahr zu erwähnen, etwa dass in Hamburg insgesamt zweieinhalb mal so viele Zugereiste leben wie in unseren mittlerweile ja nicht mehr so ganz neuen Ländern im Osten ( :) ); oder man schneide auch bitte mal das Thema Bundeschulden oder an , oder meinetwegen auch noch den Dauerbrenner ( geht schon ins 20ste JAHR ) vom Bedarf nach Hochqualifizierten, oder man muss auch nur mal so aus reiner intellektueller Neugier das Unwort von der Vererbung von Intelligenz in die Runde werfen: Oha, dann kommen sie alle schnauzend und keifend sofort aus ihren Erdlöchern gekrochen und reden und werten über Dinge, zu denen sie selbst aber jede Informationsbereitschaft vermissen lassen.

     

    Da nützte es mir selbst aber herzlich wenig, dass ich in eine solche vermeintlich linke Runde warf, dass ja selbst Neigung zur Glatzenbildung, Neigung zum Saufen und so manche Präferenz zur beinharten Droge wie Koks, Anfälligkeit zu Depressionen, zu schweren Krankheiten gar nicht mal so selten auch- erblich bedingt - sein können. Dazu war dann murmelndes Grummeln zu hören, ob nun zustimmmend gemeint oder nicht. Keine Ahnung. Jedoc h wehe, wehe, wehe man spricht von Intelligenz und Vererbung , und äußert das auch noch ohne KOmma in einem einzigen Satz: Frevel! Häresie ! Erschießt ihn!

     

    Links sein, das heißt für viel zu viele, die intellektuell NUR mit ihren Gefühlen bei jedem Thema bei der Sache sind nur: Alles Bürgerliche ist Sauscheissig und Teufelskrams , und still und heimlich steckt hinter beinahe allem abwertenden Gefasel zu einer an Weihnachten gut durchgebratenen der Autor Wofgang-Fritz Haug mit seinen scheinbar klugen ( Kritik der Warenästhetik, siebziger Jahre ) Weisheiten, wonach hinter jedem noch so harmlosen Vergnügen und jedem Anflug von Genuss allemal die bitterböse Fratze der Bürgerlichkeit mitsamt des zähnefletschenden KAPITALISMUS hervorlugt!

     

    Ganze Heerscharen dieser selbst ernannten Volkserzieher von links putzten damals in diesem obigen Sinne einen Spielfilm runter, der heute selbst für Kinder zwischen 7 und 10 Jahren so harmlos wirkt wie " Hänsel und Gretel", ich rede von

    Charles Bronson und seiner Rolle als wütender Vater in " Ein Mann sieht Rot". Ich auch. Jedenfalls was diese mörderischen Spießerlinge und PÄDAGOGISTAS von links angeht... :):)

     

    Herzliche Grüsse, Jürgen E. Gesang, Hamburg

  • R
    RedHead

    Als Kommunist bin ich natürlich auch Materialist, das ist klar. Ich habe also mit Religionsmumpitz nichts am Hut und es gibt keinen Grund, an christlichen Ritualen teil zu nehmen. Für viele Leute ist Weinachten aber schon längst kein christliches Ritual mehr, sondern ein Volksfest, dass im christlichen Kulturkreis entstanden ist, der Konsumterror ist ein wichtiger Bestandteil davon. Das ist wohl der Teil, den die Kirche hier kritisiert, aber das kann ja wohl jeder getrost ignorieren, der nicht Teil dieses Kultes ist. Konsumterror gehört wohl irgendwie dazu. Mir geht das ganze einfach nur zusammen mit der Heuchelei, dass jetzt mal alle wieder nett zueinander sind gehörig auf die Nerven. Ich will das nicht und ich versuche das so weit wie es geht zu meiden. Das ist echt schwer, weil es einem quasi überall aufgedrückt wird. Ob die Ablehnung etwas mit links sein zu tun hat, weiß ich nicht. Ich beteilige mich nur ganz generell nicht gerne an irgendeinem Kult.

     

    btw: Warum sollte man Vater-Vater-Kind predigen? Genauso wenig wie ich homosexuellen Paaren die Kindererziehung verwehren würde, würde ich diesen eine Vorbildfunktion zugestehen. Wichtiger als das Geschlecht der Vormünder ist ja wohl Inhalt und Methode der Erziehung.

  • MS
    Malte Stahmer

    Es ist die Frage, auf was man Weihnachten reduziert. Das Fest selbst, die christlichen Hintergründe oder die neuzeitige Konsumausrichtung. Als liberaler Mensch sag ich, jeder soll Weihnachten feiern, wie er oder sie es möchte. Es besteht ja kein Zwang, weder Geschenke zu kaufen, noch sich einen Baum ins Wohnzimmer zu stellen oder in die Kirche zu gehen. Noch ünerhaupt Weihnachten zu feiern.

     

    Für mich persönlich ist Weihnachten eher eine Zeit des Zeitnehmens, ein Durchschnaufen im Jahr. In der man auch die Familie sieht und sich vielleicht die Zeit nimmt, die man sich sonst leider nicht nimmt - oder kann. Ich mache Geschenke, welche aber meistens schnell besorgt sind. Ich liebe es zu kochen und werde auch Fleisch zubereiten. Und ich habe einen Weihnachtsbaum. Leider muß meine Süße über die Feiertage arbeiten, von daher wird es dieses Jahr anders sein als zuvor. Aber ich werde nie jemanden auf die Art reduzieren, wie er Weihnachten feiert.

  • G
    Gary

    Ich bin absolut kein Linker, aber ich hasse Weihnachten trotzdem. Jedes andere Fest ist schöner und angenehmer: Silvester, Karneval, Ostern usw.

    Mediamarkt macht übrigens das ganze Jahr blöde Werbung, nicht nur an Weihnachten.

  • H
    HKG

    Achtung, kitschig - Weihnachten wird im Herzen entschieden.

    Ich mag Weihnachten wieder so richtig, seitdem ich bei meinen Eltern aus dem Haus bin. Die Geschenke sind mir egal und meist eh schon vorher bekannt. Das Essen ist gut, aber auch nicht wichtig. Mit meiner Familie bin ich auch so im Jahr zusammen. Nein, es ist einfach das große Ganze, das Ritual, ob nun christlich oder konsumgesteuert. Mir ist so ein Ritual wichtig und es fühlt sich jedes Jahr gut an. Ich freue mich drauf, egal ob links, rechts, oben oder unten.

  • R
    reblek

    "Eine Werbekampagne, an Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten!" - Na, na, vorsichtig mit Superlativen. Erinnert sich niemand mehr an die Reklame mit dem unsäglichen Juhnke, der meinte: "Ich bin doch blöd!" Hat er nicht gesagt? Wäre aber besser gewesen. Und näher an der Wahrheit.

  • MB
    Markus Brandt

    Weihnachten ist in erster Linie ein christliches Fest und hat somit mit Konsum und Bäumen gar nichts zu tun. Der Baum ist unserem heidnischen Erbe geschuldet und ist ein Symbol für das Leben im lebensfeindlichen Winter. Die Geschenke und die Lichter und der Süßkram sind zu erklären als eine Strategie der Europäer sich mit dem langen, dunklen und kalten Winter zu arrangieren. Ich kenne viele ausländische Gäste hier die im Winter enorme Probleme bekommen weil sie (zB aus Kalifornien kommend) so einen Winter nicht gewohnt sind. Die deutsche Weihnacht und der Winterkitsch machen es erträglich. Deko, Glühweinstand, Advent... das ist doch toll.

    Also ich finde man sollte diese Erscheinungen voneinander trennen und sie in ihrem Ursprung betrachten. Der Konsumismus im Winter ist eine psychologische Schutzreaktion und die christliche Botschaft ist davon unabhängig zu sehen. Ein christliches Weihnachten welches man als Fest der Liebe und der Solidarität begreift steht auch gar nicht im Konflikt zu "linken" Werten. Ich kenne zB viele Christen die an Weihnachten spenden oder sich im Advent (und auch bis Februar) um Obdachlose kümmern.

  • SL
    Sandra Labs

    Also ich finde, man kann als aufgeklärter Mensch Weihnachten, wie jedes andere Fest auch, durchaus feiern. Ich würde mich auch als eher links einschätzen und ich habe nicht vor, auf das Weihnachtsfest zu verzichten. Für mich bedeutet Weihnachten in erster Linie, wieder mehr den Kontakt zur Familie zu suchen. Und die meisten meiner Verwandten freuen sich mehr über meine bloße Anwesenheit, als über ein noch so tolles Geschenk. Sowieso schenken wir uns eher selbstgemachtes, etwa Marmelade und Plätzchen, oder wir verschicken gebastelte Karten. Und was das Klima angeht: fast alle unsere Lichter sind Energiesparlampen, wir verwenden seit Jahren den immer selben Weihnachtsschmuck und zumindest ich packe meine Geschenke mit Papier ein, dass ich zuvor selbst mit einem Geschenk erhalten habe. Und diejenigen, die in unserer Familie überhaupt einen Weihnachtsbraten machen, haben das Fleisch von Tieren, die auf dem Hof meiner Oma leben konnten, mit Auslauf und ohne Industriefraß. Insofern sehe ich keinen Konflikt zwischen linker Gesinnung und Weihnachten. Höchstens einen gewissen Drang zur Anpassung.

  • PB
    Paddy Bauer

    Müssen Linke Weihnachten hassen?

    Hass ist die Bezeichnung für die stärkste Abneigung, die ein Mensch für einen anderen empfinden kann - ein Gefühl absoluter und tiefer Antipathie. Ob ein Linker Weihnachten hassen sollte, kann man entweder daran festmachen für was Weihnachten in unserer Gesellschaft steht, mit welchen Normen es aufgeladen ist oder daran, für was Weihnachten für einen selber steht.

    Ersteres lässt sich gar nicht so leicht beantworten, besteht die Gesellschaft doch eben aus einer vielzahl von Menschen, deren Bedeutung von Weihnachten ja eben wieder sehr individuell ist.

    Die Frage ist doch viel mehr, ob man auch an Weihnachten seinem Weltbild treu bleibt. Gliedere ich mich plötzlich aus familiären Gründen dem Kirchenbesuch ein, lasse ich mich dazu zwingen Unsummen bei Konzernen zu lassen, die meine Ideale mit Füßen treten und singe ich lautstark am Glühweinstand des überteuerten Weihnachtsmarktes der die Innenstädte okkupiert. Oder trete ich weiter für das ein, woran ich "glaube"?

    Dann wird Weihnachten nämlich durch mein Handeln entschieden und nicht durch meinen Hass.

  • H
    Humanist

    Als Anhänger der Kirche des FLIEGENDEN SPAGHETTIMONSTERS wünsche ich mir ein Weihnachten, dass ich an dem Tag feiern darf, wo es mir am Besten in den Kram passt, am Besten im Sommer, wenn es warm ist.

    Geschenke nur dann, wenn etwas gleichwertiges dafür abgegeben wird oder Schrottwichteln als Partyspiel angesagt ist. Meinen Truthahn schlinge ich mir trotzdem noch mit großem schlechten Gewissen runter.

    Außerdem sollten unbedingt alle Libsten dabei sein, gern auch ohne Geschenke.

     

    ALs Lametta gibt es Spaghetti und Fleichbällchen und wenn der Abend vorbei ist, wird der Rest unter den Armen verteilt.

     

    Weihnachten war als Kind am Schönsten, als man das Elend der Welt noch nicht genau kannte.

    Dazu gehört auch der Media-Markt Terror.

     

    Danke dafür, liebe Christen!

  • A
    alex

    "Zudem wird an Weihnachten noch mehr Fleisch gegessen, noch mehr Strom verbraucht, noch mehr Müll produziert. Sollte man dem als guter Linker nicht durch Boykott entgegentreten? Sich der Konsumterrorwelt durch Enthaltsamkeit entziehen? Occupy Weihnachten? "

    Sollten Sie die Fragen alle bejahen können, dann sind Sie ein Spießer, nur eben ein linker Ökospießer. Dann machen Sie sich mal locker, treffen Sie Freunde und lassen sich mit Glühwein voll laufen. Besuchen Sie Oma, Mama die Tante und singen Sie ein paar kitschige Lieder mit ihr, nachdem Sie sich mit saftigem Braten und Zimtsternen haben voll stopfen lassen. Schmücken Sie ein Bäumchen und machen Sie ihren Freunden bunt verpackte Geschenke, die Ihnen die CO2 Bilanz bis Ostern versauen. Sie werden sich hinterher befreiter, emanzipierter fühlen, wenn Sie überrascht fest stellen: Huch, ich habe alles falsch gemacht, und die Welt ist nicht unter gegangen! Dann merken Sie vielleicht endlich, dass Spießigkeit heute nur noch wenig mit Kehrwoche und Vater-Mutter-King-Kleinfamilie vor Gelsenkirchener Barock zu tun hat, sondern dass Sie, der/die Sie aus moralischen Gründen auf Fleischkonsum und schönes Auto verzichten, um die Welt zu erlösen, und jeden anprangern, der nicht an die heile Welt der polyamoren Patchworkmultigenderpartnerschaften glaubt, heute längst der Spießer sind; der mit dem erhobenen Zeigefinger, der wutschnaubend empörte Biedermann, der nichts andersartiges dulden kann. Frohes Fest!

  • P
    P.Haller

    Man muss nicht Linker sein, um Weihnachten, so wie es hierzulande zelebriert wird, zu hassen.

    Man kann aber auch als Linker Weihnachten feiern, wie wir das vor zig Jahren gemacht haben und es geniessen, den Braten vor allen Dingen !

    Aber wenn ich ganz ehrlich bin, brauchen tu ich Wheinachten nicht !!

  • AG
    Anna Georgi

    Schon die Frage ist befremdlich. Sollte man aufgrund einer politischen Gesinnung irgendwas hassen? Das erinnert irgendwie an weniger gute alte Zeiten.

    Aber zum Thema: Weihnachten ist immer noch ein christliches Fest, bei dem es um die bedingungslose Liebe eines großen Philosophen zu seinem Gott geht. Nicht um Spenden, Digitalkameras oder die Frage, was man jemandem schenkt den man sowieso nicht leiden kann. Wem das zu Weltfremd ist, der kann es doch einfach lassen und sich an Coca Cola´s Weihnachtsmann wenden!

  • WM
    werner müller

    "Müssen Linke Weihnachten hassen?" Interessante Frage, aber warum wird sie von der taz gestellt? Hat die taz irgendwas mit der Linken zu tun? Gibt es Linke, die die taz lesen? Gibt es noch Linke, die für die taz schreiben? Wohl eher nicht...