Entschuldigung für die Ausdrucksweise, aber es ist völliger Quatsch, was viele Drogengegner hier schreiben. Die meisten haben einfach keine Ahnung.
Ich verstehe völlig, dass Drogen, die einen zum schwerstabhängigen geistigen Krüppel machen können, der dann auf Kosten des Steuerzahlers im Entzug sitzt, wie zum Beispiel Heroin, Crack oder Crystal Meth, aber es ist einfach überzogen, leichte Drogen, die bei kontrollierter Legalisierung einen so niedrigen Schaden verursachen, dass die Drogenprohibition dagegen wie ein schlechter Witz wirkt, und dazu noch durch entsprechende Forschung einen gesundheitlichen Vorteil bringen könnten, von dem die jetzige Pharmaindustrie weiter entfernt ist als unsere Regierung von gesundem Menschenverstand, so zu verteufeln, dass jeder Konsument als Krimineller und Aussetziger betrachtet und behandelt wird.
Nehmen wir als Beispiel doch mal etwas anderes als Cannabis, denn, dass eine Cannabislegalisierung sowieso langsam vor der Tür steht und fast alle Gegenargumente nichts weiter als haltlose Behauptungen der konservativen Ignoranzlobby sind, dürfte jedem Menschen mit halbwegs akzeptablem Bildungsniveau und einem als Intelligenz zu bezeichnenden Geistespotential klar sein.
Ich würde gerne das Beispiel LSD anführen:
Lysergsäurediethylamid, kurz LSD, ist eine Substanz, die noch immer als "harte" Droge gesehen wird. Dass durch den Rausch einerseits viele Erkenntnisse gewonnen werden können, die das Leben des Konsumenten deutlich verbessern können, wird selbstverständlich verschwiegen. Ebenso, dass LSD andererseits ein Wundermedikament der Zukunft sein könnte. Depressionen, Schizophrenie und andere Psychosen würden vielleicht irgendwann für gesunde Menschen nachvollziehbarer und damit vielleicht irgendwann sogar heilbar, wenn man nur zuließe, mit LSD zu forschen. Ganz zu schweigen von Cluster-Kopfschmerzen, die dem Kranken eine Tortur aufhalsen, gegen die es momentan kein Schmerzmittel gibt, und für die LSD, oder auch nicht halluzinogene LSD-Derivate ein höchst wirksames Heilmittel darzustellen scheinen. Es wird sogar behauptet, man würde schon nach einmaligem Genuss ein Risiko eingehen, sich selbst zum Psychotiker zu machen. Dass das nur auf Leute mit entsprechender Veranlagung (die man meist auch im Vorfeld medizinisch feststellen lassen kann) zutrifft, die so oder so irgendwann erkranken würden, wird von unserer ach so ehrlichen Regierung, wie könnte es anders sein, feinsäuberlich unter den Teppich gekehrt. Die körperliche und psychische Schädigung sowie das Abhängigkeitspotential für einen gesunden und nicht psychosenanfälligen Konsumenten liegen bei LSD übrigens bei genau Null, noch dazu lässt sich LSD nicht überdosieren, und bildet eine sehr hohe Toleranz aus, sodass man es so oder so nicht so häufig konsumieren kann.
Um nicht zu einseitig zu bleiben, betrachten wir doch auch mal Amphetamin, umgangssprachlich Speed. Wer weiß denn hier zum Beispiel, dass das in Amerika gebräuchliche ADHS-Medikament "Aderall" nichts weiter ist, als die vermeintlich gefährliche Droge Speed, und dass unser deutsches Pendant "Ritalin" chemisch auch mit dem Amphetamin verwandt ist? Und dass diese Droge überhaupt keinen Rausch als solchen verursacht, sondern eher die Gedanken ordnet und den Konsumenten klarer im Kopf macht, was vor allem zur Leistungssteigerung dienen kann, wird selbstverständlich auch verschwiegen. Natürlich gibt es bei Amphetamin nach dauerhaftem Konsum Suchterscheinungen, und auch eine körperliche Schädigung, aber ich wage einmal zu mutmaßen, dass selbst ein Solarium hier noch weit vorne liegt.
Damit ich hier nicht den Eindruck erwecke, ich würde Drogen einfach herunterspielen, kann ich gerne auch noch andere Argumente gegen Drogenprohibition anführen:
1.Das Selbstbestimmungsrecht eines jeden Menschen. Wieso darf denn ein erwachsener Mensch nicht selbst entscheiden, welchem Risiko und welcher Gefahr er sich selbst aussetzt? Man könnte hier natürlich anführen, warum denn ein Drogenkonsument nicht stattdessen auf legale Rauschmittel zurückgreift. Die Antwort ist relativ simpel: Drogen machen eben Spaß, das kann hier keiner bestreiten, denn auch ignorante Prohibitionsbefürworter haben größtenteils schon entsprechende Erfahrungen mit Alkohol gemacht, und der Rest der Drogen verursacht eben nicht einfach nur einen Zustand aus dem Einheitsbrei "dicht", sondern bietet eine Vielfalt, die sich Menschen ohne Drogenerfahrungen auch mit noch so großer Fantasie niemals vorstellen können. Und auch Geschichten von wegen "Horrortrips, Paranoia und Höllenqualen" können leicht entkräftet werden. Wer hat denn noch nie zu viel getrunken und dann seinen Magen auf unkonventionelle Weise entleert? Oder einen Kater gehabt? War das denn so schlimm? Hatte das Erlebnis so schlimme Auswirkungen auf das Leben? Nein. Und genau so sieht es bei anderen Drogen aus. Man begibt sich nunmal in Gefahr, aber wenn ich mich selbst nie in Gefahr begebe, um Spaß zu haben, dann kann ich mich auch gleich in Luftpolsterfolie einwickeln und meine Wohnung nicht mehr verlassen. Und wenn man den Konsumenten die Konsequenzen selbst tragen lässt, kann sich auch keiner beschweren, dass der Steuerzahler hinterher zur Kasse gebeten wird. Denn ein 1,50 Meter großer Mensch, der wegen ausgiebigem Fast-Food-Konsum 300 Kilogramm wiegt, liegt dem Steuerzahler vermutlich noch mehr auf der Tasche, der ihm die Pillen zahlt, die sein Herz vor dem Totalabsturz bewahren.
2.Vermutlich das Lieblingsargument der Regierung, denn jetzt geht es ums Geld. Da Drogen, ob legal oder nicht, einen riesen Haufen Konsumenten versorgen, fließt innerhalb der Schwarzmarktgrenzen die Kohle natürlich in Strömen. Könnte man denn da nicht auch ziemlich viele Steuern einkassieren, die an anderer Stelle dringend benötigt werden, und gleichzeitig im Bereich der Rauschmittel wirksamen Jugendschutz sowie effektive Schadensminimierung finanzieren könnten?
Spätestens jetzt sollte schon der ein oder andere Drogengegner anfangen zu hinterfragen, ob Prohibition und Kriminalisierung die richtigen Voraussetzungen für ordentliche Drogenpolitik sind.
Da auch meine Zeit begrenzt ist, und die Liste der Argumente für eine Legalisierung oder zumindest eine Entkriminalisierung von Konsumenten fast so lang ist, wie eine Liste der Lügen, die unsere Regierung so engagiert erzählt, werde ich nun langsam zum Ende kommen. Andere Argumente wären sicherlich auch mit Leichtigkeit zu finden, wie etwa der Schutz der Konsumenten (welche es ja so oder so weiterhin gibt) durch reine Substanzen, oder der zusätzliche gesellschaftliche Beitrag, den diejenigen bringen könnten, die jetzt wegen rauschmittelbezogenen Kleinigkeiten im Knast sitzen. Ach, es ließe sich noch so viel sagen. Die Gegenseite hat übrigens ein weitaus kleineres Repertoire an faktisch korrekten Argumenten, von denen die meisten auch ohne große Mühe entkräftbar sind.
Es ist traurig, dass wir in einer Welt leben, in der Menschen, die es wagen, andere Sichtweisen zu erkunden, als Verbrecher und Abschaum gelten.
Liebe Regierung, Toleranz zu predigen und gleichzeitig Andersdenkende zu diskriminieren bezeichnet man als Doppelmoral.
P.S.: Für Quellen zu meinen Aussagen möge man bitte Google bemühen. Sollten sich tatsächlich Falschaussagen in meinem Text finden, was ich, bis auf den Speed-Solarium-Vergleich, der eine reine Mutmaßung darstellt, bezweifle, stelle ich mich gerne einer Konfrontation mit selbigen.
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