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Streit der Woche„Menschlichkeit durch Präzision“

Braucht Deutschland Killerdrohnen? Ja, sagt Michael Wolffsohn. Die Grüne Agnieszka Brugger kontert: Es braucht Regeln – keine Drohnen.

Tötet auch Deutschland bald mit Fernsteuerung? Bild: dapd

Deutschland hat bereits Drohnen - unbewaffnete. In Afghanistan werden sie von der Bundeswehr zu Aufklärungszwecken eingesetzt. Typ Heron I, hergestellt in Israel. 2014 läuft er Leasingvertrag aus und Verteidigungsminister Thomas de Maizière will ab 2014/2015 bewaffnete unbemannte Flugsysteme für die Deutsche Bundeswehr einführen.

Aber was bedeutet das wirklich: High-tech Krieg oder Wettaufrüstung? Im aktuellen sonntaz-Streit haben wir deshalb die Frage nach der Notwendigkeit gestellt: „Braucht Deutschland Killerdrohnen?“

Ja, sagt Michael Wolffsohn. Er lehrte an der Universität der Bundeswehr in München und schreibt in der sonntaz: „Kein Krieg. Das muss Ziel jeder Politik sein. Was aber, wenn doch Krieg ist?“ Dann sei Menschlichkeit in der Kriegsführung und Minimierung der Opferzahl auf beiden Seiten oberste Priorität. „Wie ist das zu erreichen? Durch Präzision.“

Bild: taz
sonntaz

Den kompletten Streit der Woche lesen Sie in der sonntaz vom 16./317. Februar 2013. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz.

Er nennt das Beispiel Nahostkonflikt. „Wenn die Hamas aus Gaza-Palästina Raketen auf das israelische Zivil feuert, ist es unmöglich, aus der Sicht der Israelis nichts zu tun. Also Drohnen. Die können genau orten und präzise auf sie zielen.“

Die menschlichste der unmenschlichen Waffen

Was Gegner von Drohnen als „Kollateralschäden“ bei Einsätzen bezeichnen, wie Wolffsohn schreibt, nennt er „eher scheinziviles Umfeld“. „Folglich ist der Drohneneinsatz die menschlichste der unmenschlichen Waffen.“

Im Gegenteil, sagt Agnieszka Brugger. „Es besteht die Gefahr, dass die Hemmschwelle zur Anwendung militärischer Gewalt drastisch sinken wird“, schreibt sie. Die verteidigungspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion der Grünen weiß ebenfalls ein Beispiel zu nennen. „Die völkerrechtswidrigen Tötungen durch Drohnenangriffe, die von den USA im Rahmen der Terrorismusbekämpfung eingesetzt wurden“, zeigen das.

Das trage eher zu einer weiteren Eskalation bei, als zu einer Konfliktlösung. „Außerdem droht eine unkontrollierte Aufrüstungsspirale.“ Deutschland brauche also keine Kampfdrohnen. „Wir brauchen vielmehr dringend völkerrechtliche Regeln, die Einsatz und Verbreitung dieses neuen Waffensystems Grenzen setzen.“

Ohne Mandat keine Drohnen

„Ich kann die drohnenkritische Besorgnis zum Teil verstehen“, schreibt Generalstabsoffizier und CDU-Bundestagsabgeordneter Roderich Kiesewetter. Aber. „Verteidgungsminister de Maiziére hat klargestellt, dass ohne Bundestagsmandat keine Drohne zum Einsatz kommt. Als Bundestagsabgeordnete werden wir mit besonderer Verantwortung auf die Einhaltung der Leitplanken achten.“

Die sonntaz-Frage beantworten außerdem Rainer Stinner, verteidigungspolitischer Sprecher der FDP, Claudia Haydt, Trägerin des Aachener Friedenspreises 2011, Andrej Hunko, für die Linke seit 2009 im Deutschen Bundestag, sowie die taz-Leserin Melanie Kuhn.

Otfried Nassauer, Journalist und Gründer des Berliner Informationszentrums für Transatlantische Sicherheit, ist skeptisch gegenüber Drohnen. „Demokratien sind kein automatischer Schutz gegen ihren rechtswidrigen Einsatz.“ Vielmehr gehe die Gefahr von der Politik selbst aus. Denn bewaffnete Drohnen könnten zu extralegalen Tötungen genutzt werden. „Die Alternative? Der Bundesregierung stünde es gut zu Gesicht, eine völkerrechtliche Ächtung bewaffneter Drohnen anzuregen.“

Dass das Thema Drohnen heikel ist, zeigt die Diskussion. Das aber schon die Diskussion heikel ist, zeigt Rainer Arnold. Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion hat kurzfristig seinen Streit-Beitrag zurückgezogen. Er könne nicht in wenigen Sätzen begründen warum Deutschland Drohnen brauche. Das wäre eine verkürzte Argumentation.

Die sonntaz-Frage beantworten außerdem Rainer Stinner, verteidigungspolitischer Sprecher der FDP, Claudia Haydt, Trägerin des Aachener Friedenspreises 2011, Andrej Hunko, für die Linke seit 2009 im Deutschen Bundestag, sowie die taz-Leserin Melanie Kuhn.

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28 Kommentare

 / 
  • M
    mehrdad

    ich wette, wenn der iran technisch soweit wäre und kampfdrohnen anschaffen würde, dann würden die glühenden drohnengegner in deutschland zu glühende verteidiger des iranischen regimes, drohnen einzusetzen.

     

    quasi dasselbe wie mit den deutschen AKW- gegnern, die glühende verteidiger des mullah regimes sind, atomtechnologie zu entwickeln.

     

    die alternative zu drohnen gegenüber feige terroristen, die sich hinter frauen und kinder verstecken, wäre:

     

    1)nichts tun. d.h: sobald terroristen aus städte und dörfer herraus feuern, haben sie automatisch gewonnen.

     

    2)die assad/russland methode. in tchechenien 200.000 tote muslime und in syrien bisher 80.000 durch flächenbombardierungen.

     

    für linke ist die eskalation IMMER erst da, wenn z.b. der westen zurückschlägt. 11 jahre raketen auf süd-israel sind z.b. keine eskalation, aber israels antwort darauf.

     

    linke drohnengegner brauchen leichensäcke mit soldaten drin für ihre propaganda. deshalb sind sie auch so dahinter, die eigenen armeen abzurüsten und die terrorbanden zu verharmlosen (selbstgebaute "silvesterraketen" der hamas).

  • J
    jochen

    Sind die Kommentare von Bundeswehrangehörigen

    aufgehübscht worden?

     

     

    Bewaffnete Drohnen können auch im Inneren

    eingesetzt werden, auch innerhalb Deutschland

    und innerhalb der EU.

    Sobald in einem "parlamentarischen Verfahren"

    EU-Gegner zu Terroristen umgedeutet werden,

    haben wir ein ernstes Problem.

    Meinungsfreiheit, Demonstrationsfreiheit,

    Wahlfreiheit sind dann passé.

    Wir dürfen uns dann freuen entrechtet und enteignet,

    aber noch am Leben zu sein! Ihr seid so dumm.

    Es ist immer noch ein Unterschied, ob eine

    Militärbürokratie im anonymen, sicheren

    Bunker tötet oder ob ein Kämpfer, der selbst

    getötet werden könnte, die Ermordung vollstreckt.

    Die Menschen kapitulieren eher vor Automatismen

    und Bürokratien, als vor Kämpfen Mensch gegen Mensch.

     

    Ermorden Soldaten in Deutschlnad einen anderen Menschen, kommt es zu Ermittlungen.

    Bei den NSU-Morden werden tausende Akten

    vernichtet und der Öffentlichkeit vorenthalten.

    Wollen Sie, dass solche Bürokratien und der Bundestag

    Todesurteile fällen?

     

    Die Amerikaner haben 6 Billionen Dollar für den

    Krieg in Irak und Afghanistan mindestens

    ausgegeben. Dabei hätten Sie in Tora Bora

    bin Ladin schnappen oder mit Sicherheit

    über konventionelle Bomben mit stärkster

    Detonationswirkung( 40 Stück) ausschalten können.

    Für die verbliebenen 5,9 Billionen Dollar

    hätten Sie jeder amerikanischen Familie

    mit festen Einkommen und ohne Vorstrafen

    der Familiienmitglieder eine deftige Hausanzahlung

    spendieren können mit dem Gebot, das jede

    Familie nur ein Haus besitzen darf.

    Die Bankenkrise bliebe ein Ammenmärchen.

    Und sie wären nicht halb so im Schlamassel, wie

    heute und alle, die es verdient hätten, wären

    wohlhabend.

    Ihr dämlichen deutschen Pseudomilitäreliten eifert

    immer den größten Hornochsen nach, weil

    ihr total rückgratlos und seid! Für nichts

    opfert ihr die durch bittere Erfahrung entstandenen

    Errungenschaften des Grundgesetzes!

    Ihr seid unsäglich!

  • U
    uff-tata

    Kleiner kulturhistorischer Exkurs:

    "Menschlichkeit durch Präzision"

     

    Eigentlich war der Begriff "Menschlichkeit" semantisch bisher eher mit dem genauen Gegenteil verknüpft: "Menschlichkeit" meint doch Ideen und Verhaltensweisen, die gerade nicht primär durch "rationale Logik", "Effizienz" oder eben "Präzision" bestimmt sind, ja diesen sogar widersprechen können.

     

    Supi, wie hier mal wieder Begriffe zugunsten einer militärischen Logik umgedeutet werden. Aber das steht ja seit einigen Jahren wieder hoch im Kurs...

  • M
    Minisprengstoffdrohne

    Universitäten und Waffenindustrie.

    20 Gramm Sprengstoff sind in einer Antipersonenmine.

    Das reicht für die autonom fliegenden Sprengstoffattentäter.

    Der Akku wird wohl gleichzeitig Energielieferant und Sprengstoff sein.

    "Im Formationsflug ausgeschwärmt - Robotiker am General Robotics, Automation, Sensing and Perception Laboratory (Grasp Lab) der Universität von Pennsylvania in Philadelphia haben Drohnen das geordnete Fliegen in der Gruppe beigebracht."

    ....

    "Der Schwarm ist auch in der Lage, mit Hindernissen umzugehen: Die Wissenschaftler haben 16 der Flugroboter in einer kreuzförmigen Formation antreten lassen. Diese soll dann durch ein Fenster fliegen. In zwei Gruppen à acht Drohnen wird das Fenster passiert. Dann nehmen sie wieder die ursprüngliche Figur ein."

    http://www.golem.de/news/drohne-quadcopter-schwaermen-in-formation-1202-89515.html

    Treffend Bezeichnung eines Kommentators, Die Briten können nur Krieg. Deutsche Ex Politiker sind dort.

    http://www.heise.de/tr/artikel/Schwarm-Steuerung-fuer-Drohnen-963344.html

  • R
    Rüstungsspirale

    Eine seitliche Betrachtung.

    Wieviele Energie, Rohstoffe, vor allem seltene Erden benötigt die globale Waffenindustrie?

    Bearbeiten sie einmal eine Titan, Wolfram-Molybdän und ähnliche Legierung mit Diamantwerkzeug! ZahntechnikerIn und GoldschmiedeIn wissen wovon die Rede ist.

     

    Die hochtechnisierte Rüstungsspirale ist in Gang gesetzt, Deutschland würde notfalls mit militärischer Waffengewalt auch gegen EU Mitgliedstaaten zur Gewinnung der Rohstoffe heran gehen. Deswegen baut Deutschland die Seeflotte aus. german-foreign-policy brachte dazu etliche Fakten. Die tödlich, sozial selbstzerstörerische Marktwirtschaft.

     

    Zufolge der Energie, Rohstoffe und deren legale und illegale Gewinnung z.B. Kongo sind viele aktuelle Kriege ob wirtschaftlich oder mit Waffengewalt ein sich selbst erhaltender negativer Prozess auf höchstem Niveau.

    Eine Unkultur ersten Grades der sich perfide Fortschritt nennt und auch in Universitäten/Bildungseinrichtungen umgesetzt wird.

    Eine globale betriebswirtschaftliche Untersuchung der Kriegsmaschinerie inklusive atomarer Abfall wäre sehr interessant.

  • R
    Rüstungsspirale

    Für mich ist eine bewaffnete fliegende Drohne nichts anderes als ein fliegender Terrorist/Sniper.

    Denn das was eine Drohne aufklären kann, ist nicht unbedingt besser als das was ein Satellit oder AWACS, Sky Blimbs aufklären kann. (Verständlich das Cargo-Lifter AG gezielt demontiert wurde!)

    Welche "Sinnesorgane" mit welchen typischen technischen Schwächen hat eine Drohne? Genau hier ist die permanente technische Schwachstelle.

    Denn zur jeder Technik gibt es die passende Abwehrtechnik.

     

    Dazu und das wird wohlwissentlich in den ganzen Diskussionen verschwiegen, muss zwischen zwei Typen von Drohnen unterschieden werden. Einmal die die hoch fliegen und die Zukünftigen die paar Meter über dem Erdboden fliegen. Der fliegende ferngesteuerte "Taliban" mit Sprengsatz auf den die USA und Universitäten ganz wild sind und Fortschritt nennen.

    Der explosive Hornissenschwarm ähnlich wie Streubomben!

     

    Nur mit einer völkerrechtlichen Ächtung bewaffneter Drohnen kann aus meiner Sicht dem Treiben juristisch vernünftig Einhalt geboten werden.

    Denn auch "Terroristen" können sich dieser Technik bedienen!

  • M
    menschenfreund

    Vorab:

    Ich bin ohne wenn und aber für die Einführung von Drohnen, sowohl bewaffnet als auch unbewaffnet.

    Weiterhin vorab:

    Wenn über eine "neue Qualität der Kriegsführung" geredet wird, ist das zunächst richtig.

    Die Einsatzdauer von Drohnen kann gegenüber bemanntem Fluggerät deutlich gesteigert werden und das bei vergleichbaren Verfahren und ähnlicher Zuverlässigkeit.

    Eigene Soldaten/innen werden nicht stets und ständig großen Strapazen und Gefährdungen bis hin zur Todesgefahr ausgesetzt.

    Schnell und dem Stand der Technik entsprechend kann zeitnah Aufklärung und Wirkung durchgeführt werden. Angriffe können frühzeitig entdeckt und bekämpft werden.

    Die fliegenden/schwimmenden Systeme sind billiger als bemannte.

    Die “moralische“ Qualität von Waffen ist nicht vorhanden.

    Moral, so es sie gibt, liegt bei den Entscheidern.

     

    Bei der Bundeswehr demzufolge beim Parlament und der Regierung. Wenn hier Vorbehalte geäußert werden, darf man zumindest Unsicherheit feststellen, ob man selbst den verantwortungsvollen Aufgaben – auch bei kriegerischen Auseinandersetzungen – gewachsen ist. Kommt man zu dem Schluß, daß man die Verantwortung nicht tragen kann, ist man fehl am Platz.

    Ebenso das dümmliche Gerede von Mördern, Mörderwerkzeugen etc. Soweit mir bekannt ist, hat es bei der Bundeswehr im Einsatz bislang keinen/e Mörder/in gegeben.

    Daß das selbstverständlich ist, darauf kann man stolz sein.

  • M
    muh

    „Es besteht die Gefahr, dass die Hemmschwelle zur Anwendung militärischer Gewalt drastisch sinken wird“

     

    Na hoffentlich. In der Welt schwelen so einige Konflikte, die einer Lösung harren. Eine klare militärische Lösung ist mir da allemal lieber, als ein Jahrzehntelang von gutgemeinten internationalen Friedensmissionen am schwelen gehaltener Bürgerkrieg. Ist eigentlich jemandem aufgefallen, das bewaffnete Dauerkonflikte sich übermäßig häufen seitdem allen gut bewaffneten Staaten der Einsatz ihrer militärischen Macht vergellt wurde?

    Das einzige Problem liegt m.M.n. darin dass diese Drohnen auch im Innland eingesetzt werden könnten, dieses Problem haftet aber der gesamten Bundeswehr an und ist wohl kaum in den Griff zu bekommen.

     

    Also, kurz gesagt:

    -Wenn ein BW-Einsatz stattfindet, dann nur mit einem Mandat dass eine militärische Lösung des Konflikts ermöglicht.

    -Wenn keine militärische Lösung möglich ist, dann kein BW-Einsatz (bzw. laufende Einsätze sofort abbrechen)

    -generell nur noch einsätze durchführen, die unseren unmittelbaren Sicherheits- und Wirtschaftsinteressen dienen, nie wieder "humanitäre" Kriegsverlängerungsmissionen

     

    Dann stellt sich auch die Frage nach der Moral des einsatzes nicht mehr. Seine Sicherheit, auch mit extremen Mitteln, zu gewährleisten ist nicht amoralisch. Setzt natürlich Politiker voraus, die merken dass Deutschland NICHT am Hindukusch verteidigt werden kann.

  • S
    Swilly

    Schon der Begriff "Kollateralschäden" ist ein Euphemisus übelster Sorte, aber dann von einem "scheinzivilen Umfeld" zu fabulieren, das ist für mich der Gipfel menschenverachtender Perversion.

     

    Getötete Kinder in Gaza, Afghanistan oder sonst wo auf dieser Welt sind dann wohl auch nur "Scheinziviles Umfeld"?

     

    Hier passend dazu das beste Pressefoto des Jahres 2012:

     

    http://www.worldpressphoto.org/

  • M
    Michael

    Wenn sich jemand eine Maschine baut, mit der er wirkliche und vermeintliche Feinde aus großer Entfernung ohne Gefahr für sein eigenes "wertvolles" Leben töten kann, und er dies dann auch weidlich tut, so gibt es in jedem Kulturkreis auf diesem Planeten für dieses Verhalten nur wenig schmeichelhafte Bezeichnungen.

    Doch ist der Ruf erst ruiniert, tötet sich's gänzlich ungeniert.

    Es ist erstaunlich, dass die fatalste Nebenwirkung von Drohnen gar nicht diskutiert wird: Asymmetrische Kriegsführung.

    Länder, die nicht über Drohnen-Technologie verfügen und von Drohnen angegriffen werden, haben praktisch gar keine andere Wahl, als zu Staatsterrorismus zu greifen, um sich zu wehren.

    Und welches Mittel wird man uns verschreiben, wenn der Terrorist dann zuschlägt? Genau: noch mehr Drohnen!

    Zur Zeit des kalten Krieges gab es vielerorts die Einsicht, das ein Zustand des militärischen Gleichgewichts die Gefahr von Kriegen am zuverlässigsten eindämmt. War das etwa falsch, Herr Wolffsohn?

    Derzeit töten Drohnen fast täglich Menschen in Ländern, in denen offiziell kein Krieg herrscht, und diejenigen, welche die Drohnen steuern, haben den Einsatzländern auch nicht den Krieg erklärt. Die Betreiber der Drohneneinsätze werden damit völkererechtlich zu Kriegsverbrechern - aber wen kümmert das schon.

    Hoffentlich demnächst mal den Internationalen Gerichtshof in Den Haag!

  • F
    FaktenStattFiktion

    Die Kommentare zeigen deutlich, wie unkundig die taz und deren Leserschaft zum Thema Drohnen ist. Ob Frau Brugger sich nur dumm stellt, ist fraglich.

  • H
    Hannes

    Ob Bundeswehr-Forscher Wolffsohn auch sich und seine Familie meint, wenn er von einem "scheinzivilen Umfeld" spricht? Oder dürfen vom "Feind" jetzt auch mit Drohnen gejagt oder nebenbei ermordet werden? Vielleicht wird Afghanistan aus Sicht der Afghanen ja am besten in München verteidigt...

  • L
    lowandorder

    @von Schippen Pauli (aka Harald):

    …"

     

    Hab' als Heißsandeinbauer schon Intelligentere an der Schippe

    erlebt.

  • G
    guntherkummerlande

    Michael Wolfsohn macht seinen Namen alle Ehre

    und mit ihnen sämtliche Kommentatoren,

    skrupellos, seelenlos, einfältig.

     

    Erstens bewaffnete Drohnen verführen

    dazu statt staatliche, ordentliche, polizeiliche

    Untersuchungen durchzuführen, potentielle

    Gefährder, Parteienkritiker, Konkurrenten,

    Unliebsame umzubringen!

     

    Wieviel Leute wären jetzt schon tot, wenn

    der Verfassungsschutz statt zu ermitteln,

    Liquidierempfehlungen aussprechen würde?

    Nachher müsste niemand mehr sauber ermitteln

    und die Strafen fallen gering aus. Man hatte

    sich halt geirrt;-; ! Justizirrtum, so what!

    Diese Waffe ist ein indirekte Zulassung

    zur Todesstrafe in Deutschland!!!!

    Wer so etwas will, ist ein Feind des

    Grundgesetztes und des demokratischen Rechtsstaates!

     

    Das ist eine ernsthafte Gefahr für die Demokratie

    und öffnet dem Staatsterror Tür und Tor!

    Das Parlament hat seine Budgetmacht per ESM,

    ESEF selbst berauben wollen, wenn nicht

    noch einmal das Bundesverfassungsgericht

    dazwischengefunkt hätte. Diese Leute sind

    dumm oder gemeingefährlich. Sie haben auch versucht

    das Bundesverfassungsgericht in ihrer Existenz

    zu bedrohen!!!

    Das Parlament hat auch indirekt den Schießbefehl

    durch die Bundeswehr auf die eigenen Bürger

    ermöglicht, denn sie hat auch deren Einsatz

    im Inneren gebilligt.

    Dieses Parlament ist gemeingefährlich und

    auch deren Macht darf nicht unumschränkt sein!

    Niemals sollte das Parlament mehr die Macht

    zum Staatsterrorismus bekommen.

    Bewaffnete Drohnen sind als Terrorwaffe

    gegen die Bevölkerung z.B. bei Revolten gegen

    die EU nur zu verführerisch!

  • D
    Desconocido

    Mich stört diese Diskussion gewaltig. Die schönste Lösung für dieses Problem ist: Wir schicken unsere Soldaten nicht in den Einsatz. Leider scheint dieses nicht möglich zu sein bzw. unsere Politiker sind der Meinung das es notwendig ist. Diese Diskussion möchte ich allerdings hier nicht eröffnen.

    Fakt ist, unsere Soldaten sind im Einsatz und riskieren jeden Tag Ihr Leben für unser Land.

    Unter diesen Umständen halte ich es persöhnlich für eine Frechheit unseren Soldaten Ausrüstung zu verweigern die deren Leben schützen kann. Wenn wir Soldaten in den Einsatz schicken, hat unser Staat mMn. die Verpflichtung diese mit der besten Ausrüstung auszustatten die zu bekommen ist.

    Sicherlich kann man über die Einsatzregeln ( ROE, rules of engagement) diskutieren um damit Missbrauch möglichst zu vermeiden, aber nur weil andere Länder diese Einsatzmittel mMn. unmoralisch einsetzen, würde ich nicht auf die Idee kommen unseren Soldaten wichtige Ausrüstung vorzuenthalten.

  • IR
    I Robot

    an Rellüm

     

    das stimmt nicht.

    nicht der französischen sondern der amerikanischen revolution und obama möchte diese errungenschaft abschaffen.

     

     

    wenn die prlitik so sehr das bewaffnete volk fürchtet,

    sollte sie mit gutem beispiel vorangehen und auf jeglichen bewaffneten schutz durch polizei und

    security verzichten.

     

    god safe the NRA.

  • SP
    Schippen Pauli (aka Harald)

    Drohnen. Pah.

    Zu meiner Zeit als noch von Reforger* Rotland gegen Blauland gespielt wurde, mit etlichen Panzerdivisionen im Dauerfeuer und richtigen Grenadieren dazwischen, das war noch echter Krieg.

     

    Wenn heute die Kommandeure mit Drohnen getötet werden und es in Folge keine großen Schlachten mit richtig viel Zivilbevölkerung mittendrin mehr gibt: Wie langweilig.

     

    Und, da sind natürlich eine Menge Leute, die eine Tötung von Kaida, Taliban oder Hezbollah Kommandeuren ablehnen, da diese ja letztlich nur Gottes Wort im Schilde führen. Missionare killen, das geht gar nicht.

     

    Da diese Gottesleute auch sehr volksverbunden sind, scharen diese bei Kampfhandlungen gerne viele Kinder und Frauen um sich. Eine Situation, die man so in Europa oder USA nicht kennt. Ein weiterer Grund, weshalb Drohnen abzulehnen sind.

     

    *Return Forces To Germany

  • PA
    @Peter A. Weber

    Genau - lassen Sie uns einen Stuhlkreis bilden!

  • R
    Rellüm

    Menschliche Waffen, durch Präzision, das kann doch nur ein Druckfehler sein, weil es menschliche Waffen nicht gibt. Drohnen (Präzisionswaffen) schon gar nicht, denn mit diesen Waffen wurden mehr Zivilisten und sogar Kinder getötet, die Kollateralschäden sind vorprogrammiert. Darüber schweigen die US-Boys, ja warum wohl !

  • BX
    Benedikt XVII

    Was ist, wenn doch Krieg ist ?

     

    Dann liegt es an wirtschaftlichen Interessen deutscher Firmen, und da nützt dann auch die scheinbar menschlichste aller CDU-Drohnen nichts: da hilft nur Kriegsprävention durch politischen Interessenausgleich !

     

    Der Krieg nährt den Krieg und nur den Krieg, niemals den Frieden ! Die CDU kann gar nicht existieren, ohne die Profitinteressen der Kriegsindustrie zu promoten, ist sie doch selbst ein Resultat des faschistischen Weltkrieges und betreibt seit ihrer Gründung in 1948 die Wiederbewaffnung, Wiederaufrüstung, Notstandsgesetzgebung und gefällige Kriegsbeteiligung außerhalb der NATO-Gebiete.

     

    Die Drohnendebatte politisch führen !

  • PA
    Peter A. Weber

    "Scheinziviles Umfeld, "menschlichste aller unmenschlichen Waffen und "Menschlichkeit durch Präzision"

     

    Da entfaltet sich der Menschenfreund Michael Wolffsohn zu voller Blüte und zaubert die Euphemismen nur so aus dem Ärmel. Den Begriff Waffen auch nur in die Nähe von Menschlichkeit zu bringen, zeugt schon von einem sehr merkwürdigen Ethikverständnis.

     

    Herrn Wolffsohn schein entgangen zu sein, daß die Historie und jegliche Erfahrung beweist, daß Gegengewalt eine weitere Gewalteskalation nach sich zieht. Außerdem führt Kriegführung und Gewaltanwendung nur zu Abstumpfung und Barbarisierung - auf allen kriegführenden Seiten. Diese Technologienarren meinen doch tatsächlich, daß sie mit Einsatz von mehr Technik die menschlichen Probleme lösen könnten. Die Abartigkeit des Denkens ist schon weit fortgeschritten.

  • T
    tommy

    Kann die Diskussion über Drohnen nicht verstehen - extralegale Tötungen kann man schließlich auch auf ganz "traditionelle" Weise durchführen (auch wenn das zugegebenermaßen schwieriger sein mag, aber man denke z.B. nur an die zahlreichen Geheimoperationen der CIA im Kalten Krieg). Das ist doch ein Problem der politischen Kontrolle - in den USA z.B. ist eben die Präsidentschaft in den letzten Jahrzehnten immer "imperialer" geworden, also unabhängiger von Kontrolle durch Senat und Kongress (sieht man etwa auch an Obamas Verhalten im Libyen-Krieg, wo er mit rechtlicher Trickserei eine Autorisierung durch den Kongress vermied). Dieses Problem allein an einem neuen Waffensystem wie den Drohnen festzumachen, ist doch zu kurz gedacht.

  • L
    lowandorder

    Die Antwort kann angesichts unserer Geschichte nur

    Nein lauten.

    Vielmehr stünde es gerade dieser Republik gut an, für die internationale Ächtung von Drohnen sich stark zu machen, statt sie vehement zu fordern.

     

    Gerade wurde Stanislav Petrow geehrt!

    Hier hat es mal den richtigen getroffen.

    Slaughterhouse Five 2.0 hat er mit besonnenem Wissen verhindert.

     

    Und seine Anmerkung: ein Militär hätte wohl anders gehandelt, geht klar.

    Kundus läßt grüßen und die mit der Hufeisenplan-Lüge erschlichene Teilnahme an der Kosovo-Bombardierung. Und jetzt die Begehrlichkeiten via Drohnen.

     

    Die unlängst gezeigte TV-Doku zu Petrow ließ selbst im Nachhinein den Atem stocken

    und erinnerte besonders deutlich an den ewigen Kampf von John von Neumann gegen rein pc-gestützte Interkontinentalraketensysteme wg der Fehleranfälligkeit von Computersystemen.

     

    Wie gut, daß Stanislav Petrow der Fels in der Brandung blieb und sich nicht des Cowboyhutes aus " Dr. Seltsam - oder wie ich lernte die Bombe zu lieben" bediente.

  • W
    wgesders

    die abschaffung der wehrpflicht war ein fehler, da das demokratische korrektiv der wehrpflichtigen ausgeschaltet wurde und nun das gewaltmonopol durch soeldner vertreten wird. volksbewaffnung ist eine errungenschaft der fr. revolution.

  • SD
    Stimme der Demokratie

    Einige TAZ-Leser scheinen zu viele schlechte Filme gesehen zu haben. Eine Drohne ist NICHT ein fliegender Killerroboter, der auf den Modus "Töten" eingestellt wurde und dann alles niedermetzelt, was seinen Bewegungssensor auslöst.

  • U
    Umweltschutz

    Diese Dronen kann man hervorragend zum Umweltschutz einsetzen und auf der Autobahn alle Autos weg ballern. Es wäre interessant zu erfahren wie lange es dann dauern würde, echten Klimaschutz durchzusetzen. Eventuell braucht man sie anschliessend nicht mehr gegen Flugzeuge einzusetzen, weil dann die Piloten einsichtig werden und ihren Job hinschmeissen.

  • AJ
    Andreas J

    "Eher scheinziviles Umfeld". Was für ein Arsch!

  • M
    menschenfreund

    Jede Waffe aller Armeen, also auch der Bundeswehr, kann töten.

    Also, was soll dieses reißerische "Killer"-Drohnen? Unsere Soldaten/innen sind keine Hollywood-Spinner "Killer", sie verrichten ihren Dienst zu unserer Verteidigung, auch im Rahmen von UN-Missionen, wie z.B. in Afghanistan. Ob Erfolg oder Mißerfolg, sie hängen aber maßgeblich von den Vorgaben der politischen Führung ab. Deren Fähigkeiten lassen leider erhebliche Zweifel aufkommen.

    Ansonsten: Die Welt dreht sich weiter, ob mit oder ohne Deutschland, ob mit oder ohne Bundeswehr und vor allem auch mit oder ohne Drohnen.

    Die Bewaffnung, nicht nur unseres Staates, ist - leider - notwendig. Sie führt sich jedoch selbst ad absurdum, wenn sie den Anforderungen nicht entspricht.

    Ergo: Drohnen sind - leider - notwendig.