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Streiks dauern an

Johannesburg (ap/dpa) - Zehntausende schwarzer Arbeiter und Schüler in Soweto und anderen Johannesburger Schwarzenvororten sind auch am Donnerstag Arbeitsplätzen und Schulen ferngeblieben. Mit ihrem am Mittwoch begonnenen dreitägigen Streik wenden sie sich gegen Zwangsräumungen, die von den Stadtverwaltungen gegen Mietboykotteure angeordnet wurden. Ein Sprecher der Busgesellschaft PUTCO, die Pendler aus Soweto an ihre Arbeitsplätze befördert, sagte, die Gesellschaft habe den Busverkehr am Morgen eingestellt, da die Fahrzeuge nur halb voll gewesen seien. Die staatliche Eisenbahngesellschaft SATS hatte am Mittwoch 16.000 streikende schwarze Bedienstete entlassen. 6.000 von ihnen hatten nach Auskunft der SATS bis Donnerstag ihre Entlassungspapiere erhalten. Bis Freitag sollten alle Entlassungen abgeschlossen sein. Anlaß für die Arbeitsniederlegung, von der vor allem die Güterbahnhöfe im Raum Johannesburg betroffen sind, war die Entlassung eines Arbeiters, der 40 Rand (36 Mark) unterschlagen haben soll. Die Gewerkschaften haben das Vorgehen der Polizei scharf kritisiert und die Regierung beschuldigt, vor den Wahlen der weißen Südafrikaner am 6. Mai zeigen zu wollen, daß sie notfalls mit brutaler Gewalt für Ruhe und Ordnung sorge. Bei Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten waren sechs Arbeiter erschossen und 13 weitere Menschen verletzt worden.

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