: Streikposten im Rotlicht
Niederländische Undercover-Ermittler streiken
Serpico und Donnie Brasco würden sich totlachen, wenn sie noch im Geschäft wären. Die berühmtesten Undercover-Polizisten der Welt haben zum Glück die Unterwelt unbeschadet verlassen können. Auf die Idee zu streiken, wären sie nie gekommen. Das schreckt aber offenbar ihre holländischen Kollegen nicht ab: „Niederländische Undercover-Polizisten streiken – und zwar unbemerkt“, meldete gestern die Verbrechensagentur dpa. Wie darf man sich solch einen unbemerkten Streik der Undercover-Ermittler vorstellen? Verweigern sie heimlich Prostituierte und Koks? Lassen sie sich nicht mehr mit ihren Tarnnamen anreden? Stehen sie als Streikposten mit brennenden Ölfässern im Rotlichtviertel? Verwehren sie Streikbrechern unerkannt den Zugang zur Unterwelt? Und warum streiken die holländischen Schnüffler überhaupt? Es geht wie immer ums liebe Geld. Zu ihrer eigenen Sicherheit blieben die Halbweltbullen und ihr Doppelleben meist im Hintergrund, das räche sich in ausbleibenden Gehaltserhöhungen, klagt die Gewerkschaft der Schlapphüte. Da gibt es nur eine Lösung: Alle Tarifparteien an einen Tisch bringen und mit Banden- und Polizeichefs neue Tarife aushandeln. Inklusive doppeltes Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Nur so macht Undercover-sein Spaß.
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