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Streik in Karabach auf unbefristete Zeit verlängert

Moskau (afp) - Der vor zehn Tagen ausgerufene Streik in der armenischen Enklave Nagorny-(Berg)-Karabach innerhalb der Sowjetrepublik Aserbeidjan hat sich am Mittwoch verschärft, und die Massenkundgebungen sowie die Streikbewegung in der benachbarten Sowjetrepublik Armenien dauerten an. Das berichteten armenische Bürgerrechtler telefonisch nach Moskau. Der in Nagorny-(Berg)-Karabach zunächst für eine Woche ausgerufene Streik zur Durchsetzung von begrenzten Forderungen nach mehr Autonomie sei auf unbegrenzte Zeit verlängert worden, hieß es weiter. Die Demonstranten forderten jetzt erneut die Ablösung der armenischen Enklave von Aserbeidjan und den Anschluß an Armenien, was das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR im Juli abgelehnt hatte. Seit den am Sonntag in der autonomen Region Nagorny -(Berg)-Karabach erneut ausgebrochenen gewaltätigen Auseinandersetzungen zwischen Armeniern und Aseris patrouillieren sowjetische Soldaten im Hauptort der Region, Stepanakert, berichtete ein armenischer Bürgerrechtler. Die Stadt sei praktisch nur noch von Armeniern bewohnt. Nach offiziellen Angaben waren am Sonntag 25 Menschen verletzt worden. Ein Armenier war an den Folgen seiner Verletzungen gestorben. In Stepanakert seien die von den Aseris verlassenen Häuser angezündet worden, berichtete der Bürgerrechtler weiter. In Schua, der zweitgrößten Stadt Karabachs, in der 12.000 Aseris leben, seien dagegen die von Armeniern verlassenen Häuser angesteckt worden.

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