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Streik am Ende gar

■ 40 Jahre Lohnfortzahlung: IG Metall feiert in Kiel ihre alten Erfolge

Mit einem 16 Wochen währenden Streik war die hundertprozentige Lohnfortzahlung bei Krankheit erkämpft worden. 40 Jahre nach Beginn des längsten Arbeitskampfes der deutschen Nachkriegsgeschichte erklärte IG-Metall-Chef Klaus Zwickel am Samstag in Kiel, daß diese Errungenschaft weiterhin nicht zur Disposition stehe. „Was wir 1956 erkämpft haben, lassen wir uns heute durch Tarifbruch nicht nehmen“, verkündete er vor rund 5000 Metallern bei einer Veranstaltung zum Jahrestag des Streikbeginns. Er setze aber zunächst auf weitere Verhandlungen.

Diese werden nun auf regionaler Ebene geführt, nachdem ein Spitzengespräch von Arbeitgeberverband und Gewerkschaft Mitte vergangener Woche gescheitert war. Die IG Metall wolle über die regionalen Gespräche eine bundesweite Regelung finden. „Wenn dies nicht gelingen würde, dann wächst sehr schnell eine Situation heran, wo wir nicht mehr ausschließen können, daß wir dann im kommenden Frühjahr tatsächlich vor der Frage stehen, gegebenenfalls auch streiken zu müssen“, zeigte sich Zwickel verhalten kämpferisch.

Die politisch Herrschenden und die sogenannten Eliten der Wirtschaft seien dabei, gesellschaftliche Verantwortung durch einen „Killerkapitalismus“ zu ersetzen. Zwickel appellierte an die Arbeitnehmervertreter, in den Betrieben keine Vereinbarungen über Abschlüsse unterhalb der hundertprozentigen Lohnfortzahlung zu treffen. Die Gewerkschaften seien zum Hoffnungsträger für Millionen geworden. Weil die Mächtigen die Probleme nicht lösten, müsse die Macht verändert werden. win/lno

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