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Streibl-Vorwürfe abgeblockt

Berlin (afp) - Auch die DDR-Regierung und die Ostberliner SPD haben am Montag die Forderung des bayerischen Ministerpräsidenten Max Streibl (CSU) abgewiesen, die Finanzhilfen des Bundes an die DDR sofort einzustellen. „Die Gestaltung der deutschen Einheit ist zu wichtig, als daß der Einigungsprozeß zum Thema des Wahlkampfes gemacht werden sollte“, sagte die Vizesprecherin der DDR-Regierung, Angela Merkel, am Montag. Zur Forderung Streibls, die „DDR-Hobbypolitiker“ sollten wieder „in ihren erlernten Beruf gehen“, sagte Frau Merkel, für die CSU habe offensichtlich bereits das Postengerangel begonnen. Zudem halte die DDR-Regierung die Erfahrung eines erlernten Berufes für Politiker wichtig. Der Vorsitzende der SPD -Volkskammerfraktion, Richard Schröder, sagte: „Wir DDR -Bürger sind aus der Vergangenheit die politische Sprache der Erpressung gewöhnt.“ Er zähle trotzdem auf gesamtdeutsche Solidarität. Das Land brauche umgehend Hilfe, damit es nicht noch tiefer in den wirtschaftlichen Ruin treibe.

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