: Strahlen, überall
betr.: „Störungen nehmen eklatant zu“, taz bremen vom 28. April 2008
Jede Zivilisation, jede Zeit hat die für sie typischen Krankheitsbilder. Möglicherweise ändern sie sich schneller als unser Bewusstsein der Risiken oder gar unsere Krankheitsdefinitionen. Heute sprechen Ärzte von einem neuen Krankheitsbild, dem Mikrowellensyndrom. Psychologen, Ärzte und Heilpraktiker sollten ihre Diffenenzialdiagnose erweitern. Auch Eltern, Kindergärtnerinnen, Ergotherapeuten und Lehrer dürften sich bei Unruhe, Schlafstörungen, Konzentrationsmangel, Hyperaktivität, Depression, sogar bei Legasthenie und Gewichtszunahme u. v. a. nicht mehr auf den üblich gewordenen Etiketten (Stress, Bewegungsmangel, ADHS-Syndrom) ausruhen, sondern sollten neuere Denkanstöße geben: Welchen Feldern sind die Kinder ausgesetzt? (Handygebrauch, WLAN, DECT-schnurlose Telefone – auch in Nachbarwohnungen und Nachbarhäusern). Welche Mobilfunkanlagen wirken auf diese Menschen bei Tag und Nacht ein? Es gibt viele gut dokumentierte Fälle mit Beweiskraft, dass nicht Psychopharmaka oder Ritalin helfen, sondern eine Reduktion der Strahlenexposition. Mit den in Deutschland unglaublich hoch angesetzten Grenzwerten können wir uns beim heutigen Stand der Erkenntnis nicht mehr beruhigen lassen. HEIDE ROATEN, Bremen