■ KRIEGSTREIBER: Stoltis Rache
Berlin. Das Bundesverteidigungsministerium drückt auf die Tube. Wie am Wochenende bekannt wurde, beginnen nun die beiden Berliner Kreiswehrersatzämter in Lichtenberg und Pankow, Berliner Wehrpflichtflüchtlinge einzuziehen. Damit kann nun der Rachefeldzug der Hardthöhe gegen die etwa 40.000 nach Berlin geflüchteten Wehrpflichtigen fortgesetzt werden: Die Männer, von denen 15.000 akut betroffen sind, sollen bis zum 32. Lebensjahr einberufen werden und eine Geldbuße von 1.000 Mark entrichten, weil sie sich ohne Genehmigung aus dem Wehrpflichtgebiet entfernten. Die Einberufung der »Altfälle« (normalerweise wird nur bis 25 gezogen) hatte sich verzögert, weil die Hardthöhe sämtliche Einberufungen gegen Wehrflüchtlinge vor 14 Tagen zunächst zurücknehmen mußte — denn die Einberufungen waren über die rechtlich nicht zuständigen westdeutschen Kreiswehrersatzämter abgewickelt worden. Nun werden die Akten nach Berlin geschickt.
HBV
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