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Stölzl pro Gleichheit

Ehemaliger Kultursenator spricht sich für tarifliche Gleichstellung von Orchestern der drei Opernhäuser aus

Der frühere Berliner Kultursenator Christoph Stölzl (CDU) hat sich für eine Gleichstellung der drei Opernhäuser in der Stadt ausgesprochen. Dazu gehörten auch die Tarife für die Orchester. „Es ist ein Unding. Man kann nicht von Klangkörpern und Ensembles, von denen man will, dass sie gleich gut sind und miteinander wetteifern, durch Tarife eine Hackordnung schaffen, die von den Betroffenen natürlich nicht akzeptiert wird“, sagte Stölzl am Sonnabend. „Die Geldnot bei den Bühnen muss beendet werden, die Knauserei, Hungerleiderei und K.o.-Politik muss aufhören.“

Die finanzielle Not sei auch eine Herausforderung, „endlich klar Schiff zu machen“, also politische Prioritäten zu setzen. Dazu gehöre die Gleichstellung von Staatsoper, Deutscher Oper und Komischer Oper. Neben der Erstattung der Tariferhöhungen sollte man aber auch einen Teil des Etats für ein Wettbewerbsverfahren freigeben, einer regelmäßigen Neuverteilung von Zuwendungen nach Qualitätskriterien in einem Juryverfahren, ähnlich dem Verfahren im Hauptstadtkulturfonds. „Mit dem Geld sollte möglichst viel geschehen und nicht immer nur die Erbhöfe bedient werden.“ Zur möglichen Neubesetzung des Kulturressorts meinte Stölzl, es handele sich immerhin um die größte und ausgedehnteste Kulturlandschaft Deutschlands und wer sie leite, sollte als Repräsentant dieser Kulturlandschaft auch durch eigene Leistung etwas darstellen, also sachliche und geistige Autorität über die politische Zugehörigkeit hinaus mitbringen. DPA

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