: „Stille Katastrophe“
Als „verlorenes Jahrzehnt“ für Millionen von Kindern hat Unicef die 80er Jahre erklärt. „Stille Katastrophe“ nennt das Kinderhilfswerk der UNO das millionenfache Verhungern von Kindern, ihr unsägliches Elend in den Großstadtschluchten auch der reichsten Länder der Welt, Unterernährung und Kindesmißbrauch. Die schwächsten Glieder der Gesellschaft müßten „als erste und am meisten, nicht als letzte und am wenigsten“ unter Armut und Überbevölkerung leiden. Mit 20 Milliarden Mark an Mehrkosten für Entwicklungsprogramme pro Jahr könnte dem sinnlosen Kinderelend Einhalt geboten werden, dreiviertel dieser Summe müßten aber von den ärmsten Ländern selbst aufgebracht werden. Nur: In diesen Staaten werden die wenigen vorhandenen Mittel vorzugsweise in Rüstung und Korruption investiert. Also wird wieder einmal an die Spendenfreudigkeit der Bevölkerung appelliert. Den Bericht „Zur Situation der Kinder in Welt 1991“ hat das Kinderhilfswerk gestern in Berlin vorgestellt. Der Bundespräsident war dabei. SEITE 8
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