: Steuermilliarden für Airbus und Daimler
Hamburg/München (dpa/taz) - Nur durch eine steuerfreie Sanierungshilfe der Bundesregierung über 3,071 Milliarden D -Mark erzielte die Deutsche Airbus AG einen Jahresüberschuß von 2,06 Milliarden D-Mark. Ohne diese Hilfe ergab sich ein Fehlbetrag von 1,02 Milliarden D-Mark, teilte die Deutsche Airbus am Mittwoch im Bundesanzeiger mit. Airbus gehört zu 80 Prozent der Daimler-Tochter MBB und zu 20 Prozent zur bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Auch die KfW-Anteile sollen Ende 1996 von MBB übernommen werden.
Bis Ende 1988 waren allein bei der Deutschen Airbus aus der Abwicklung des bundesdeutschen Anteils (37,9 Prozent) am europäischen Airbus-Konsortium ein Bilanzverlust von 3,37 Milliarden D-Mark aufgelaufen. Im Rahmen des Daimler-Benz -Einstiegs bei MBB 1989 wurde auch eine Freistellung von Altlasten aus den Flugzeugprogrammen A300 und A310 vereinbart. Der Jahresfehlbetrag ohne Sanierungshilfe - 1988 hatte das Unternehmen 270 Millionen D-Mark Jahresfehlbetrag
-wurde durch die Einbeziehung der von Airbus Industrie (Toulouse) getätigten Flugzeugverkäufe und der Bewertung von verbindlichen Verkaufsoptionen beeinflußt, heißt es im Lagebericht.
Bei 3,37 Milliarden D-Mark Verlustvortrag und dem durch Bundesmittel ermöglichten Jahresüberschuß schließt die Bilanz 1989 noch immer mit 1,31 Milliarden D-Mark Verlust. Der Umsatz stieg 1989 von 2,13 auf 2,92 Milliarden D-Mark, wovon 75 Prozent auf das Airbus-Geschäft, zehn Prozent auf das Fokker-100-Programm sowie sechs Prozent auf die Rüstungstechnik und der Rest auf Wartung, Betreuung und Sonstiges entfielen. Airbus hatte im Jahresdurchschnitt 16.676 Beschäftigte.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen