■ Steinkohle AG legt Zechen still: Kohlekumpel müssen schon früher gehen
Essen (dpa) – Die Deutsche Steinkohle AG (DSK) in Herne will ihren Personalabbau beschleunigen. Dazu soll die Schachtanlage Ewald/Hugo in Herten mit derzeit rund 5.200 Beschäftigten bereits zwei Jahre früher als geplant stillgelegt werden. Die auf den 30. April 2000 vorgezogenen Anpassungsmaßnahmen sollen jedoch ohne betriebsbedingte Kündigungen bewältigt werden, sagte der Vorstandsvorsitzende der zum RAG-Konzern gehörenden DSK, Wilhelm Beermann, am Mittwoch vor Betriebsräten in Wesel. Die IG Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) sprach von einem „schweren Schlag“.
Beermann begründete die Entscheidung mit Preisverschlechterungen auf den internationalen Kohlemärkten und der Krise in der deutschen Stahlindustrie. Es gälten aber immer noch die im Kohlekompromiß von 1997 vereinbarten Ziele: Bis 2005 sollen die heute noch knapp 80.000 Arbeitsplätze im Steinkohlebergbau auf 36.000 reduziert und jährlich nur noch 30 Millionen Tonnen Kohle gefördert werden. Neben dem vorgezogenen Auslaufen des Bergwerks Hugo/Ewald, über das der Aufsichtsrat noch in diesem Jahr beschließen soll, könne es allerdings auch in anderen Zechen schon jetzt zu Fördereinschränkungen und Einsparungen kommen. Beim Personalabbau setzt das Unternehmen auf Vorruhestandsregelungen, strukturelle Kurzarbeit, Umschulungen und Handwerksinitiativen. Außerdem sollen zusätzliche Maßnahmen wie Personalvermittlung oder Existenzgründungsprogramme verstärkt werden.
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