: Staupe-Virus tötet Robben
Seehundsterben im schleswig-holsteinischen Wattenmeer: Sieben Robben sind wahrscheinlich an einer Infektion mit dem Staupe-Virus verendet. Die endgültige Klärung der Todesursache steht allerdings noch aus. Ein Massensterben wie 1988 – damals waren in der gesamten Nordsee 18.000 Tiere dem Staupe-Virus erlegen – sei aber nicht zu erwarten, sonst hätte man mehr tote Tiere gefunden, erklärte der Meeresbiologe und Robbenforscher Jochen Schwarz vom Forschungs- und Technologiezentrum Westküste gestern.
Schwarz hatte kürzlich bei Untersuchungen von 39 toten Robben aus der Wattenmeerregion vor Nordfriesland in sieben Fällen Staupesymptome entdeckt. Bei Untersuchungen von Robben aus dem südlichen Wattenmeer vor der Dithmarscher Küste habe es aber kaum Auffälligkeiten gegeben.
Die Zahl von sieben verdächtigen Tieren nannte Schwarz „erstaunlich hoch“. Staupefälle, vermutlich durch eingewanderte Sattelrobben aus dem Eismeer, habe es aber immer wieder gegeben. „Wir haben den Eindruck gewonnen, daß die Immunisierung der Seehunde, die die Epidemie 1988 überlebt hatten, abgenommen hat“, sagte Schwarz. Die Forscher wollen jetzt verstärkt die Entwicklung im Wattenmeer beobachten. lno
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