■ Stasi: Mißhandlungen
Potsdam (dpa/bb) – Im Potsdamer Musterprozeß gegen einen früheren Gefängniswärter wegen Mißhandlungen von Strafgefangenen wurde gestern bekannt, daß die Stasi über umfassende Kenntnisse der Übergriffe des heute 52jährigen Angeklagten verfügte. Bei der Gauck-Behörde wurde eine Sammlung von Beschwerdebriefen gefunden. In ihnen äußern sich Häftlinge aus der Haftanstalt Brandenburg über körperliche Mißhandlungen des Angeklagten. Ein Zeuge, der früher stellvertretender Anstaltsleiter in der Haftanstalt Bautzen II war, bestätigte, daß die Häftlinge sich oft direkt an den Verbindungsoffizier der Staatssicherheit gewandt hätten, um sich über ihre Haftbedingungen zu beschweren. Im Prozeß wurde deutlich, daß alle Vorfälle von körperlicher Gewalt erfaßt und auf besonderen Formblättern weitergemeldet wurden.
Gemeinsam für freie Presse
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Alle Artikel stellen wir frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade in diesen Zeiten müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass kritischer, unabhängiger Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
