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Stasi & Fußball

■ Auswahltrainer Geyer und Rostocker Spieler waren IMs

Berlin (dpa) — Nach einem Ultimatum durch den Hansa-Rostock-Präsidenten Gerd Kische gestanden die Stürmer Florian Weichert und Stefan Persigehl sowie der Ersatz-Kapitän Gernot Alms ihr Wirken als Inoffizielle Mitarbeiter (IM) der Staatssicherheit vor der Mannschaft ein. Gleichfalls offenbarten der ehemalige DDR-Auswahltrainer Eduard Geyer und der 41fache DDR-Auswahlspieler Hans-Jürgen Riediger vom früheren DDR- Serienmeister BFC Dynamo Berlin ihre Spitzeltätigkeit. Der 42jährige Geyer, derzeit bei Banyasz Siofok unter Vertrag, gab zu, 21 Jahre für die Stasi tätig gewesen zu sein.

Wie auch die insgesamt acht früheren oder aktuellen Dresdner Spieler und Betreuer, behaupten die drei Hansa-Betroffenen, keinem anderen Menschen Schaden zugefügt zu haben. Während die Dresdner Klubführung dennoch erste Konsequenzen zog, Torsten Gütschow (vermutlich nach Sevilla) und Frank Lieberam (Korea) zum Verkauf stehen sollen, Mannschaftsarzt Wolfgang Klein und Physiotherapeut Horst Friedel entlassen wurden, haben sich in Rostock Team und Präsidium einstimmig für den Verbleib der drei Stasi-Informanten ausgesprochen. Stürmerstar Weichert (24) erhielt sogar einen neuen Drei-Jahres-Vertrag.

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