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Stasi-Liste der taz auf dem Alex verteilt

■ Nach heftigen innerredaktionellen Auseinandersetzungen verteilten einige tazlerInnen die Liste von 9.251 von Bürgerkomitees bisher erfaßten ehemaligen Stasi-Objekten

Berlin (ap) - Mitarbeiter der tageszeitung (taz) haben am Montag Tausende von Exemplaren eines Sonderdrucks mit 9.251 Adressen von Objekten der ehemaligen Staatssicherheit verteilt.

DDR-Bürger, die in langen Schlangen vor den Banken warteten, rissen den taz-RedakteurInnen die Exemplare geradezu aus den Händen und schlugen sofort die Seite mit den Adressen in ihrem Wohnviertel auf, um nach Stasi -Objekten in der Nachbarschaft zu suchen.

Eine 28 Jahre alte Finanzökonomin nannte die Veröffentlichung der Adressen, gegen die zuvor das DDR -Innenministerium protestiert hatte, ein „Dokument dieser Zeit“ und eine „Form der Vergangenheitsbewältigung“. Sie wandte sich dagegen, hier etwas unter den Tisch zu kehren. Andere sprachen sich gegen die Verteilung aus. Sie schüre nur weiter den Haß auf Stasi-Spitzel. So fürchtet der Versicherungsagent Roland Weißel, daß Bürger ihren Unmut gegen die Stasi-Objekte ausdrücken.

Die taz-MitarbeiterInnen hatten sich nach heftigen redaktionsinternen Auseinandersetzungen spontan dazu entschlossen, die Listen zu verteilen. Sie wollten damit auch die Hemmschwelle beseitigen, die viele DDR-Bürger hätten, wenn sie die Listen eigens bestellen müßten. Die taz verschickt die Listen auch auf Bestellung (taz, Kochstr.18, 1 Berlin 61).

Viele DDR-Bürger zeigten sich erstaunt, wieviele Wohnungen von der Stasi benutzt wurden. Die taz dokumentiert auf 20 Seiten Stasi-Adressen von Adorf bis Zwickau mit genauer Angabe der Nutzungsart, des Stockwerks und der genauen Wohnungsnummer. Siehe auch die Seiten 15, 16 und 21

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