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Startrampe

Der Führer schenkt den Juden eine Stadt. Unter diesem Titel entstand 1944 ein Propagandafilm, der die Welt zum Narren halten sollte. Der Film zeigt das „tägliche Glück“ der Gefangenen im KZ Theresienstadt. Weil ihm dafür die Freiheit versprochen wurde, setzte Kurt Gerron, ein jüdischer Schauspieler, dem in der Erstaufführung von Brechts Dreigroschenoper mit dem Mackie-Messer-Song der Durchbruch gelang, als Regisseur die Vorstellungen Himmlers um. 1933 emigriert, holt ihn der Hass der Nationalsozialisten zehn Jahre später ein und er wird zunächst interniert, bis er 1944 in das „Privilegierten-KZ“ Theresienstadt kommt. Aus dem Zusammentreffen mit anderen Künstlern entwickelt sich dort das Kabarett Kurt Gerrons Ka-russel, das erst illegal, später von der SS geduldet auftritt. Die Endfertigung des Propagandafilms übernehmen andere, denn Gerron wird 1944 nach Auschwitz abtransportiert und ermordet. Der Dokumentarfilm Kurt Gerrons Karussel zeichnet diesen Unglücksweg nach.

Ansonsten gibt es nur: Star Wars. Star Wars startet überall, und keiner traut sich, etwas anderes zu zeigen. Als der erste Star Wars-Film 1977 in die Kinos kam, konnte ich gerade laufen und hätte niemals über den Kinosessel vor mir blicken können. Als ich viele Jahre später die Star Wars-Filme sah, fand ich R2D2 und die Ewoks ganz toll süß. Aber Darth Vader fand ich schlimm, die Frisur von Prinzessin Leia bescheuert und mit Luke Skywalker hatte ich schlicht ein Riesenproblem: Er sah genauso aus wie mein erster Freund. Und den konnte ich damals schon nicht mehr leiden.

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