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Startrampe

Dem Weltklasseboxer Rubin Hurricane Carter wird wirklich übel mitgespielt: Aufgrund einer rassistischen Polizeiverschwörung wird er zu drei Mal Lebenslänglich verdonnert. Erst nach 22 Jahren Knast kann er seine Unschuld beweisen. Diesen realen Fall, der Bob Dylan 1975 zu seinem Hit „Hurricane“ inspirierte, nahm sich Norman Jewison vor, um daraus einen epischen Boxerfilm zu stricken, der ebenso courtroom drama wie period picture sein will. In der Titelrolle der vielfach preisgekrönte Denzel Washington.

Sex kommt für Fiona nur deshalb in Frage, weil sie überhaupt noch etwas spüren will. Es bedeutet ihr nichts. Im Alter von sechs Jahren von ihrer Mutter im East Village in einem Kinderwa-gen vergessen und von Pflegeeltern aufgezogen, musste sie sich früh den brutalen Gesetzen der kapitalistischen Tauschgesellschaft beugen. Zugedröhnt mit allen möglichen Drogen hat diese Frau nichts mehr zu verlieren. Wie schon in Sue schneidert Amos Kollek auch dieses schonungslose Frauenportrait ganz auf seine Hauptdarstellerin Anna Thomson zu.

Angelehnt an Kurosawas multiperspektivische Blaupause Rashamon zeigt Michael Cristofer in Body Shots auf ziemlich problematische Weise eine Vergewaltigung aus mehreren Perspektiven: Was für den Täter wie ein leidenschaftlicher Liebesakt aussieht, erscheint für das Opfer als reine Brutalität.

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