: Startrampe
Paradiesische Zustände im San Francisco des Jahres Zwei-tausendirgendwas: Roboter-Modell NDR-114 kocht und wäscht, putzt das Haus und hütet die Kinder der Familie Martin, der die nützliche Maschine dient. Doch dann verfügt Vater Richard, den blechernen Domestiken, Andrew getauft, als Mensch zu behandeln. Prompt entwickelt Der 200 Jahre Mann mit der Zeit individuelle Züge, lernt Humor und, nachdem er auch körperlich zu dem Robin Williams geworden ist, der unter dem Androiden-Kos-tüm bereits zu ahnen war, ganz wie die kleine Meerjungfrau die Liebe kennen. Als Vorlage für den menschelnden Plot diente übrigens Isaac Asimovs Kurzgeschichte „Der Positronische Mann“.
An jedem verdammten Sonntag brüllt sich Teamchef Tony D'Amato (Al Pacino) die Seele aus dem Leib, um seine Football-Mannschaft „Miami Sharks“ noch mal zur Meisterschaft zu führen, und alle, ob die skrupellose Teambesitzerin, der Sportjournalist, der ehrgeizige Ersatzspieler oder der pillenverliebte Sportarzt – alle legen ihm Steine in den Weg. Regisseur Oliver Stone sieht im American Football einen „heidnischen Ritus, der Männern und auch Frauen dazu dient, ihre Dämonen auszutreiben“, und im Film die Möglichkeit, „auf einer subtileren Ebene den Konflikt zwischen Eigeninteresse und Teamgeist“ darzustellen. Wir ahnten es: Die Americana gehören einfach zu dem Mann wie die Fritten zu den Burgern.
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