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Zehn Jahre hat's gedauert, bis Thomas Harris die Fortsetzung seines Thrillers Das Schweigen der Lämmer zuwege gebracht hat. Jetzt hat sich Ridley Scott des Stoffs mit dem Titel Hannibal angenommen. Hinter dem weiter flüchtenden Menschenfleisch-Fan Hannibal Lecter ist nicht nur die FBI-Agentin Clarice Sterling (diesmal Julian Moore) her. Auch sein sechstes Opfer, der schwerreiche Mason Verger, hat eine millionenschwere Belohnung auf den geniehaften Mörder ausgesetzt. Und als Lecter den ersten Kopfgeldjäger in Venedig ausgeschaltet hat, ersinnt Mason, Sterling solle sein Köder sein.

Was bringt jemanden dazu, obwohl er seine Frau liebt, eine schon beendete Affäre mit einer Arbeitskollegin wieder aufzunehmen, seine Familie zu verlassen, um schließlich doch wieder verzweifelt um seine Ex-Frau zu kämpfen? Und was bringt jemanden dazu, das alles auf Video zu filmen, was – zugegeben, auch angesichts des Ortes, an dem sich das meiste abspielt – schon ganz poppig ist, wie auch der Soundtrack zu Signs and Wonders, für den Portisheads Adrian Utley verantwortlich zeichnet? Nun, es müssen wohl die titelgebenden Zeichen und Wunder sein. Der Held des Films ist jedenfalls von ihnen besessen, ihm sind sie der Grund für jede seiner Taten.

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