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Wie schnell unter entsprechenden Bedingungen eine latente Gewaltbereitschaft in der modernen Gesellschaft sich Bahn bricht, zeigte das Stanford-Experiment Anfang der 70er Jahre. Eine Versuchsgruppe – aufgeteilt in Gefangene und Wärter – identifizierte sich schon bald so sehr mit den gespielten Rollen, dass das Experiment abgebrochen werden musste. Oliver Hirschbiegel hat in Das Experiment den Versuchsaufbau auf ein Kölner Gefängnis übertragen.

Der panische Fluchttrieb, der gewöhnlich beim Erscheinen des Genres Highschoolfilm aufkommt, kann für dieses Mal getrost gebannt werden. Wes Andersons Rush-more erfüllt nicht jedes Klischee, und die amerikanische Produktionsfirma hat dementsprechend lange gezögert, den Film auch in Europa anlaufen zu lassen. Der 15–jährige Stipendiat Max Fisher (Jason Schwartzman) nutzt so ziemlich jedes Betätigungsfeld außerhalb des Stundenplans, um sich an der Eliteschmiede für nahtfreie Lebensläufe der geforderten Zeitökonomie zu entziehen. Als er auf dem Baseball-Feld ein Aquarium für die angebetete Lehrerin errichtet, ist der Wechsel zu einer regulären Highschool fällig. Das veränderte Umfeld, Beton statt Efeu, führt als Disziplinarmaßnahme allerdings zu keiner Rationalisierung seines Verhaltens.

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