Startrampe:
Aus der gleichnamigen Computerspiel-Reihe speist sich die Spielfilmvariante Final Fantasy – Die Mächte in dir. Wobei Begriffe wie Spielfilm hier in Frage gestellt werden: Der technisch bemerkenswerte, vielerorten als Sensation angekündigte Streifen ist in mehrjähriger Arbeit am Computer entstanden und bedarf auf der Leinwand keinerlei Biomasse mehr, um seine etwas krude Geschichte über das Überleben einer hoch gerüsteten Menschheit auf einer postapokalyptischen Erde zu erzählen. Und bei dem Aufwand, den es braucht, menschliche Haare im Wind zu programmieren, sind Dialoge ja vielleicht zu vernachlässigen.
Beinahe pünktlich zum fünften Todestag von Rio Reiser kommt jetzt Der Traum ist aus in die hiesigen Kinos. Zu Wort kommen neben Zeitzeugen aus der bewegten Geschichte der Ton Steine Scherben – und damit der zunehmend behaglicher zurecht historisierten bundesrepublikanischen Protest- und Oppositionsgeschichte – auch, wen die Macher des Films für die „Erben der Scherben“ halten. Und irgendwie brauchte man gar keine heutigen MusikerInnen zu ihrem Verhältnis zwischen Pop und Politik zu befragen, um zur schalen Erkenntnis zu gelangen, dass früher alles irgendwie besser gewesen sei.
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