Starten statt Denken

■ „Denk(t)räume“ verlieren 80.000 Mark

Die Frauenpolitik frißt ihre Projekte: Um das Frauenarmutsprojekt „Starten“ in Wilhelmsburg zu finanzieren, sollen dem Frauenbildungszentrum „Denk(t)räume“ 80.000 Mark weggenommen werden. Eine „infame Strategie“, urteilt die GAL-Rathaus-Referentin Marie Krimmer: „Hier werden Frauenprojekte gegeneinander ausgespielt.“

Die Kürzungen bei den „Denk(t)räumen“ sind bereits seit dem Sommer bekannt; eineinhalb Stellen werden im 97er Haushalt fehlen, auch die Mittel aus dem Frauenkulturtopf der Frauen- und Kultursenatorin Christina Weiss sind gestrichen. „Der integrative Charakter des Zentrums ist nun gefährdet“, sagt Krimmer. Auch das Zeitschriftenarchiv, eines der umfangreichsten der Republik, sei „bedrängt“, ergänzt Angela Vorwerk, Eimsbütteler GALierin.

Die Bezirksversammlung Eimsbüttel hatte bereits vor Wochen gefordert, den „Denk(t)räumen“ ihr Geld zu lassen. Damit unterstützte sie einen Antrag der grünen Bürgerschaftlerinnen zur „Rückholung“ der 80.000 Mark, die überdies fordern, daß das Wilhelmsburger Projekt vom Senatsamt für Gleichstellung gefördert werde und nicht mit Behördenmitteln. „Eine eher symbolische Aktion“, gibt Krimmer zu. Jetzt, meint sie, helfe nur noch eine „Soli-Aktion mit prominenten Frauen“. uwi