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Starre Fronten beim Bau

■ Letzte Schlichtungsrunde begonnen. Zwei Prozent versus Lohnstopp

Frankfurt/Main (AP) – Starr sind die Fronten bei den Tarifparteien im Baugewerbe. Gestern gingen sie in die entscheidende und letzte Schlichtung der Lohnrunde. Die Gewerkschaft machte einen Abschluß von mindestens zwei Prozent für die rund 1,5 Millionen Bauarbeiter zur Bedingung für eine Einigung. Die Arbeitgeber verlangten dagegen einen Lohnstopp zumindest bis in den Herbst. Auch die Teileinigung auf einen Mindestlohn für ausländische Beschäftigte ist von einem Kompromiß über die Lohnhöhe abhängig. Die Verhandlungen in Frankfurt am Main gelten als letzte Möglichkeit, einen Arbeitskampf in der Bauwirtschaft abzuwenden.

Der Vorsitzende der IG Bauen- Agrar-Umwelt, Klaus Wiesehügel, bekräftigte, die Gewerkschaft werde die von Schlichter Hans Apel vorgeschlagenen Einkommensverbesserungen von 1,8 Prozent ablehnen. Mit den Schlichtungsanstrengungen des ehemaligen Verteidigungsministers sei man unzufrieden. Dem Kölner Express sagte er: „Es gibt keine Veranlassung, unter der IG Chemie abzuschließen. Die Baukonjunktur wird von den Arbeitgebern schlechter geredet als sie ist.“ Die Arbeitgeber hatten eine Lohnerhöhung von 1,3 Prozent bei Kostenentlastung an anderer Stelle angeboten.

Der Präsident des Hauptverbandes der deutschen Bauindustrie, Christian Roth, sagte im ZDF, eine Lohnerhöhung zu Beginn der neuen Bausaison sei wegen der Rezession nicht zu verkraften. Er appellierte an die Gewerkschaft, Vernunft walten zu lassen. „Wir wollen nicht das Extrem, den Abbruch der Verhandlungen oder einen Streik als letzte Lösung.“ Aber auch den bereits erreichten Kompromiß über einen Mindestlohn am Bau wolle man nicht gefährden. Der stellvertretende Gewerkschaftsvorsitzende Gerhard Leuschner kündigte im Deutschlandradio an, sollte es zu keiner Einigung kommen, werde es einen Streik geben. Die Motivation an der Basis dafür sei hoch.

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