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Starke Frauen und ein toter Vierer

Luzern (dpa) - Die Ruder-Frauen der Bundesrepublik stahlen in Luzern den Männern die Schau: In fünf von sechs olympischen Bootsklassen waren sie bei der traditionsreichen Rotsee-Regatta gegen die Konkurrenz aus 31 weiteren Ländern vertreten und verbuchten dabei drei Siege und zwei dritte Plätze für den Deutschen Ruderverband.

Neben Titie Jordache aus Regensburg, die mit ihrem neuerlichen Sieg im Weltcup die Idealnote 60 erreichte, standen am Rotsee bei hervorragenden Witterungsbedingungen und 15.000 Zuschauern auch die WM-Dritten Stefani Werremeier/Ingeburg Althoff (Osnabrück/Dortmund) und Gabriele Mehl, Meike Holländer, Cerstin Petersmann und Sylvia Dördelmann aus dem Dortmunder Stützpunkt-Vierer auf der höchsten Stufe des Siegertreppchens. „Das ist eine sensationelle Entwicklung. Einen solchen Erfolg hat es seit Einführung Olympischer Spiele und Weltmeisterschaften für die Frauen vor rund 20 Jahren noch nie gegeben“, registrierte Carlheinz Grosse, der verantwortlich ist für den Leistungssport im Deutschen Ruderverband.

Daneben nahm sich die Bilanz der Männer eher bescheiden aus, wenn auch mit dem Dortmunder Achter, der statt in Luzern vor einer Woche in Henley und in der kommenden Woche bei den Goodwill-Games in Seattle startet, von vornherein die größte Trumpfkarte fehlte. Für die beste Plazierung sorgte Christian Händle (Karlstadt) mit seinem zweiten Platz im Einer hinter dem Sowjetrussen Juri Janson.

Mit einem dritten Platz hinter der UdSSR und Weltmeister Rumänien hielt sich auch der Vierer mit Steuermann aus dem Dortmunder Leistungszentrum recht ordentlich. „Die Mannschaft hat zu langsam begonnen und hatte am Ende noch Reserven. Also war mehr möglich, das läßt hoffen“, urteilte Bundestrainer Ralf Holtmeyer. Vorzeitig scheiterte dagegen der ebenfalls aus Dortmund entsandte Vierer ohne Steuermann. Der zweimalige Weltmeister Jörg Puttlitz erklärte danach seinen Ausstieg: „Für mich ist dieser Vierer tot. Ich fahre jetzt in Urlaub.“

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