Eigentlich sind sie gar keine Brüder. Alles Bullshit. „Höchstens Cousins zweiten Grades“, wenn man George Clooney glauben will. Der aber erzählte allen möglichen Schwachsinn bei der Pressekonferenz zu „Hail, Caesar!“, der Komödie des Regie-Duos Ethan und Joel Coen, mit dem die Berlinale am Donnerstag eröffnet wurde. Schließlich casteten die Coens ihn, so Clooney, immer nur für die Rolle des Idioten: in „O Brother, Where Art Thou“, „Burn After Reading“ – und nun in „Hail, Caesar!“.
Der Film dreht sich um die 50er Jahre, die „Goldene Ära“ Hollywoods, und Clooney spielt einen Starschauspieler, der von kommunistischen Drehbuchautoren entführt wird und im Römerkostüm (er kommt direkt vom Set) drei Tage lang Marx’ „Kapital“ liest und diskutiert.
Es ist ein amüsanter Film über die glorreiche Hochphase des Studiosystems Hollywood und damit wie gemacht für eine Festivaleröffnung. Den Vorwurf der nostalgischen Machart kontert Ethan Coen direkt: „Wir romantisieren da etwas, das grauenhaft piefig gewesen sein muss. Mit der Sensibilität eines modernen Menschen würde es doch keiner in der Gesellschaft der 50er Jahre aushalten.“
So reich „Hail, Cesar!“ an Witzen und Klamauk ist, Joel, 61, und Ethan Coen, 58, selbst geben sich doch durchweg stoisch auf dem Podium. Die in St. Louis Park aufgewachsenen Brüder überlassen das Reden hauptsächlich den Stars ihres Films, und die sind zahlreich: Tilda Swinton ist da, Channing Tatum ( „Magic Mike“), Josh Brolin (“No Country for Old Men“), Alden Ehrenreich („Stoker“) und, natürlich, George Clooney, an den sich rund 80 Prozent der Pressefragen richten und der in bester Laune für einen Lacher nach dem anderen sorgt.
Berlinale 2016
Der „Goldene Bär für den besten Film“ ging an „Fuocoammare“. Der Preis ist ist die höchste Auszeichnung der Internationalen Filmfestspiele in Berlin. „Fuocoammare“ hält das Leben der Menschen auf Lampedusa fest. Er wurde erstmals am 13. Februar im Wettbewerb der Berlinale gezeigt.
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Blitzlichtgewitter, ein selbstfahrendes Auto und jede Menge Stars – das war die Berlinale 2016. Am Sonntag geht sie zu Ende.
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Silberne Bären bekamen Majd Mastoura als „Bester Darsteller“ in „Inhebbek Hedi“ und Trine Dyrholm als „Beste Darstellerin“ in „Kollektivet“ (v.l.). Außerdem erhielt Danis Tanovic den „Silbernen Bären Großer Preis der Jury“ für seinen Film „Smrt u Sarajevu“. Der „Silberne Bär Alfred-Bauer-Preis“ ging an den Film „Hele Sa Hiwagang Hapis“ von Lav Diaz.
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Preisträgerin Mia Hansen-Love ist glücklich über ihren Silbernen Bären für die beste Regie von „L'avenir“. Auch Tomasz Wasilewski erhielt einen für das Beste Drehbuch von „United States of Love“. Auch Mark Lee Ping-Bing konnte sich glücklich schätzen: Er erhielt einen „Silbernen Bären für eine Herausragende Künstlerische Leistung“ in „Crosscurrent“.
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Kameramann Michael Ballhaus hat den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk bekommen. Sein Markenzeichen: 360-Grad-Kamerafahrten. Bei der Preisverleihung wurde auch „Gangs of New York“ mit Leonardo DiCaprio und Cameron Diaz gezeigt.
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Meryl Streep erhielt 2012 auch einen Goldenen Ehrenbären für ihr Lebenswerk. Die dreifache Oscar-Gewinnerin war in diesem Jahr die Präsidentin der internationalen Jury. Diese verleiht den Goldenen und den Silbernen Bären der Berlinale. Die US-Schauspielerin ist derzeit im Film „Suffragette“ zu sehen.
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Nur durch seine bloße Anwesenheit stach George Clooney bei der Eröffnung der Berlinale am 11. Februar hervor. Selfies mit Fans zu machen gehört zur Berlinale einfach dazu. Clooney spielt die Hauptrolle im Film „Hail, Caesar!“ und zeigte sich mit seiner Frau Amal Alamuddin auf dem Roten Teppich. Am 12. Februar sprach er mit Kanzlerin Angela Merkel über die Flüchtlingskrise.
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In „Hail, Caesar!“ mimt George Clooney den Hollywoodstar Baird Whitlock. Der Film von den Coen-Brüdern entführt den Zuschauer in eines der großen Filmstudios im Hollywood der frühen Fünfzigerjahre. 2011 eröffneten die Coens bereits mit „True Grit“ die Berlinale. „Hail, Caesar!“ ist seit dem 18. Februar in den deutschen Kinos zu sehen.
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Der deutsche Filmstar Daniel Brühl erregte ebenfalls Aufsehen, als er zur Eröffnungsgala der Berlinale in einem selbstfahrenden Auto erschien. Zudem spielt er im Berlinale-Film „Alone in Berlin“ einen Kommissar, der die Herkunft von Anti-Hitler Postkarten aufdecken soll. Mit Emma Watson ist Brühl abseits der Berlinale auch im Kinofilm „Colonia Dignidad“ zu sehen.
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Der Künstler Ai Weiwei hat am 13. Februar das Berliner Konzerthaus mit Rettungswesten von der griechischen Insel Lesbos einkleiden lassen. Damit will er auf die Flüchtlinge, die auf ihrer Flucht nach Europa ertrunken sind, aufmerksam machen. Ai Weiwei ist Ehrenpräsident des „Cinema for Peace“, das zeitgleich zur Berlinale stattfand.
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Der einzige deutsche Film im Wettbewerb heißt „24 Wochen“. Was macht ein Paar, bei dessen ungeborenem Kind Trisomie 21 diagnostiziert wird?
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Außerdem war im Wettbewerb: der Film „Chang Jiang Tu“. Kapitän Gao Chun fährt mit seinem Frachter auf dem chinesischen Jangtse flussaufwärts. Er soll die Seele seines verstorbenen Vaters befreien und ist gleichzeitig auf der Suche nach der großen Liebe. Der Film ist am 21. Februar im Haus der Berliner Festspiele zu sehen.
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Johnny Oritz ist erst 19 Jahre alt und hat bereits seine erste Hauptrolle im Film „Soy Nero“, der im Wettbewerb gezeigt wurde. Darin verkörpert er den mexikanischen Jungen Nero, der US-Bürger werden will. Oritz hat eine besondere Verbindung zum Thema: Seine Familie ist auch in die USA migriert.
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Der Schauspieler Gérard Depardieu bewarb am Freitag „Saint Amour“. Der Film gewann keinen Bären, er lief außer Konkurrenz.
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Joel reibt sich müde die Augen, Ethan starrt gelangweilt ins Leere. Und wenn die anwesenden Journalisten auch mal das Regie-Duo etwas fragen, muss man sich direkt ein bisschen fremdschämen. „Warum zeigen Sie nicht einen Film in Europa, der sich mit der Flüchtlingsfrage auseinandersetzt?“ Stille.
Joel antwortet genervt, dass er sich missverstanden fühle, wenn Leute mit dem Finger auf ihn zeigten und ihm seine Geschichten diktieren wollten. „Um ehrlich zu sein, finde ich das lächerlich.“ Ethan wiederum darf begründen, warum Donald Trump nicht zum Präsidenten der Vereinigten Staaten wird: „Bernie Sanders hat die bessere Frisur.“ Good Point.
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